0 0,00*
Hochbegabte KinderOverlay E-Book Reader
Barbara Reichle

Hochbegabte Kinder

Erkennen, fördern, problematische Entwicklungen verhindern

PDF sofort downloaden
Downloads sind nur in Italien möglich!


Produktdetails

Verlag
Beltz
Erschienen
2013
Sprache
Deutsch
Seiten
144
Infos
144 Seiten
ISBN
978-3-407-29050-2

Inhaltsverzeichnis

1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Barbara Reichle Brauchen besonders Begabte besondere Behandlung?;10
2.1;Die große Vielfalt birgt Probleme;11
2.2;Eines schickt sich nicht für alle;13
2.3;Können Hochbegabte sich selbst helfen?;13
2.4;Hochbegabte und Hochleistende bekommen weniger Hilfe;15
2.5;Wer könnte helfen?;16
2.6;Begabtenförderung als Prävention von Fehlentwicklungen und Ressourcennutzung;16
2.7;Begabtenförderung als Sicherung von Gerechtigkeit;17
2.8;Lösungsvorschläge;17
3;Barbara Reichle Bestimmungsstücke der Hochbegabung;20
3.1;Intelligenz;20
3.2;Künstlerische, sportliche und andere Begabungen;22
3.3;Kompetenz oder Performanz?;25
3.4;Das Identifikationsproblem;26
4;Barbara Reichle Charakteristika und Entwicklungslinien hochbegabter Kinder;27
4.1;Charakteristika hochbegabter Kinder;28
4.2;Gemeinsamkeiten in den Entwicklungslinien;29
4.3;Fehlentwicklung 1: Underachievement;30
4.4;Fehlentwicklung 2: Streber-Angst und Camouflage;32
5;Wolfgang Lehmann/Inge Jüling Fördermöglichkeiten für besonders begabte Kinder und Jugendliche;35
5.1;Fördermöglichkeiten mit dem Schwerpunkt Akzeleration;38
5.1.1;Vorzeitige Einschulung;39
5.1.2;Flexible Schuleingangsphase;41
5.1.3;Überspringen;42
5.1.4;Verkürzung der gymnasialen Ausbildungsphase;46
5.2;Fördermöglichkeiten mit dem Schwerpunkt Enrichment;47
5.2.1;Unterrichts- und schulinterne Enrichment-Möglichkeiten;48
5.2.1.1;Innere Differenzierung als Enrichment-Möglichkeit;48
5.2.1.2;Weitere unterrichtliche bzw. schulinterne Enrichment-Möglichkeiten;51
5.2.2;Schulen und Klassen mit besonderem Förderprofil;52
5.2.2.1;Spezialgymnasien;53
5.2.2.2;Weitere spezielle Schulen;54
5.2.3;Außerschulische Enrichment-Möglichkeiten;55
6;Barbara Reichle Auf dem Weg zu einem professionellen Umgang mit Hochbegabten in der Schule;60
6.1;Definitionsproblem:Was ist "Hochbegabung"?;60
6.1.1;Praktische Konsequenzen verschiedener Begabungsdefinitionen;70
6.1.1.1;Kompetenz- oder Performanzdefinition?;71
6.1.1.2;Nur kognitive oder auch andere Begabungen?;71
6.1.1.3;Begabung alleine oder Begabung plus förderliche andere Merkmale?;72
6.1.1.4;Wo zieht man die Grenze zwischen Hoch-, Normal- und Minderbegabung?;72
6.1.2;Vorschläge für pragmatische Definitionsentscheidungen und Umsetzungsschritte;73
6.2;Identifikationsproblem:Wer macht den ersten Schritt und was ist zu tun?;75
6.2.1;Verantwortlichkeiten und kompetente Experten;76
6.2.2;Lösungen des Identifikationsproblems;76
6.3;Vorurteile und Stereotype erschweren eine neigungs- und begabungsgerechte Beschulung;77
6.4;Ziel-, Perspektiven- und Methodenerweiterungen im Unterricht;78
6.5;Streberangst und Leistungscamouflage;80
6.6;Leistungsversagen;81
6.6.1;Prävention von Leistungsversagen;81
6.6.2;Korrektive Behandlung von Leistungsversagen;87
6.7;Große Veränderungen beginnen mit kleinen Schritten;89
6.8;Literaturverzeichnis;92
7;Anhang 1 von Barbara Reichle;98
7.1;Checkliste;100
7.2;I. Lernverhalten, Denkfähigkeit;1027.3;II. Motivation;104
7.4;III. Kreativität;106
7.5;IV. Soziale Fähigkeiten;108
8;Anhang 2 von Wolfgang Lehmann & Inge Jüling;112
9;Schulen bzw.Klassen mit besonderen Förderprogrammen;114
9.1;Schwerpunkt: Mathematik/Naturwissenschaften/Technik;115
9.2;Schwerpunkt: Sprachen;118
9.3;Schwerpunkt: Musik;120
9.4;Schwerpunkt: Kunst;124
9.5;Schwerpunkt: Sport;124
9.6;Schwerpunkt: Tanz/Artistik;129
10;Förderangebote für den Vorschulbereich;130
11;Schüler- und Jugendwettbewerbe;131
11.1;Naturwissenschaftliche Wettbewerbe;131
11.1.1;Jugend forscht;131
11.1.2;Schüler experimentieren;131
11.1.3;Bundeswettbewerb Mathematik;132
11.1.4;Mathematik-Olympiaden;132
11.1.5;Mathematikwettstreit "Känguru";132
11.1.6;Adam-Ries-Wettbewerb für die Jahrgangsstufe 5;133
11.1.7;Auswahlwettbewerb zur Internationalen Mathematik-Olympiade (IMO);133
11.1.8;Bundesweiter Wettbewerb Physik Sekundarstufe I;134
11.1.9;Bundeswettbewerb Informatik;134
11.1.10;BundesUmweltWettbewerb (B

Kurztext / Annotation

Eine praxiserprobte Handlungsanleitung für einen professionellen Umgang mit hoch begabten Kindern und Jugendlichen - mit Kopiervorlagen zur Identifikation und Diagnostik. Hoch begabte Kinder und Jugendliche werden in der zunächst einmal auf die Förderung leistungsschwächerer Kinder ausgerichteten Schule weniger beachtet und gefördert. Oft werden diese Kinder und Jugendlichen nicht erkannt und damit verkannt. Problematische Bildungskarriere bis hin zum Schulabbruch können die Folge sein. Der Band vermittelt Grundkenntnisse über das Phänomen der Hochbegabung, über Möglichkeiten der Identifikation und Diagnostik. Ausführlich werden außerschulische Fördermöglichkeiten vorgestellt und Beispiele für die Beratung hoch begabter Kinder und ihrer Eltern in der pädagogisch-psychologischen Praxis. Mit Kopiervorlagen, Fallbeispielen und einem Diagnoseinstrument für die Hand der Lehrer/innen.

Dr. Barbara Reichle ist Professorin für Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.

Textauszug

Wolfgang Lehmann / Inge Jüling

Fördermöglichkeiten für besonders begabte Kinder und Jugendliche ( S. 34)

Bei besonders begabten Kindern fällt oft im Vorschulalter auf, dass sie sich vieles spontan aneignen. Manche Kinder haben allein das Lesen und Schreiben, Zählen und Rechnen gelernt, ohne dass die Eltern sie dabei unterstützten. Andere entwickeln Interesse am Schulstoff, den ältere Geschwister lernen. Im Grundschulalter findet man Kinder, die Aufgaben lösen können, die noch nicht Gegenstand des Unterrichts waren, z.B. lösen gelegentlich 9-Jährige mathematische Aufgaben im Intelligenztest, die man von 14- bis 15-Jährigen erwartet.

Aus solchen Beobachtungen könnte der Eindruck entstehen, dass Hochbegabung sich im Selbstlauf entwickelt. Jedoch ist Begabung und Hochbegabung keine Garantie für schulischen und beruflichen Erfolg. Günstige Lernvoraussetzungen sind nicht gleichzusetzen mit besonderen Leistungen oder gar Expertise. Damit sich Kompetenz in Performanz manifestieren kann, müssen Inhalte angeeignet werden, und es müssen Lerngelegenheiten geschaffen werden, um Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten anwenden zu können.

Wenn auf begabte Kinder nicht adäquat eingegangen wird, wenn die Anforderungen nicht der Leistungsfähigkeit angepasst werden, besteht die Gefahr, dass Langeweile auftritt, die Lernbereitschaft abnimmt und die Begabung verkümmert (vgl. ausführlicher im Kapitel "Charakteristika und Entwicklungslinien hochbegabter Kinder, Fehlentwicklung 1: Underachievement" S. 29).

Probleme können entstehen und sich ausweiten, wenn die Bedürfnisse Begabter nicht oder nicht rechtzeitig berücksichtigt werden. Begabte können zu Underachievern werden, die über gute Voraussetzungen verfügen, sie aber nicht in Leistung umsetzen. Fördermaßnahmen können helfen, Unterforderung zu vermeiden oder zu reduzieren und Probleme gar nicht entstehen zu lassen.

Wenn ein Kind in die Schule kommt und bereits Buchstaben und Wörter lesen und schreiben kann, wird seine Erwartung, jetzt etwas Neues zu lernen, enttäuscht werden, wenn diesem Kind - wie bei Schulanfängern üblich - das Lesen und Schreiben von Buchstaben vermittelt wird. Wenn sich Lehrkräfte in ihren Forderungen an der durchschnittlichen Lerngeschwindigkeit und Lernkapazität der Altersgruppe orientieren, werden sie den meisten Kindern in der Klasse damit auch gerecht, besonders leistungsschwachen und besonders leistungsstarken Schülern jedoch nicht.

Für diese Kinder kann sich das übliche Anforderungsniveau hemmend auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirken und Schwierigkeiten im motivationalen, sozialen und kognitiven Bereich hervorrufen. Für alle Kinder gilt, dass die Lernangebote dann besonders förderlich sind, wenn sie sich am jeweiligen Niveau der Leistungs- möglichkeiten orientieren. Es ist wünschenswert, dass die Schule Katalysator in der Begabungsentwicklung ist und sie nicht bremst.

Wenn Begabungsförderung zielgerichtet durchgeführt werden soll, müssten zunächst die spezifischen Merkmale der Begabung diagnostiziert werden, sodass dem entsprechend die Fördervarianten, die die besten Effekte erwarten lassen, ausgewählt werden könnten. Dass das in der Praxis im Allgemeinen nicht so realisiert werden kann, hängt unter anderem damit zusammen, dass Angebote unzureichend zur Verfügung stehen und die Fördermaßnahmen nicht ausreichend evaluiert sind.

Die Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen zur Begabtenförderung und ihrer Effekte erweist sich als schwierig, z.B. müssen Versuchs- und Kontrollgruppen vorhanden sein, die Heterogenität von Fördermaßnahmen bezüglich ihrer Konzipierung und Durchführung erschwert die Vergleichbarkeit (Hany 1995). Wir wissen aber, dass Training, Übung, Beschäftigung mit dem Lerngegenstand Fortschritte in Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten bringt, wobei die Art und Weise der Instruktion und Übung für den Lernfortschritt von Bedeutung

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Über den AutorIn

Barbara Reichle, Lehrerin GHS mit beiden Dienstprüfungen, Diplompsychologin, Mutter zweier Kinder, ist Professorin (Lehrstuhl für Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie) an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.