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Essen will gelernt seinOverlay E-Book Reader
Monika Gerlinghoff, Herbert Backmund, Cordula Obermeier

Essen will gelernt sein

Bei Essstörungen und auch sonst. Informationen,Tipps,Rezepte

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Produktdetails

Verlag
Beltz
Erschienen
2017
Sprache
Deutsch
Seiten
277
Infos
277 Seiten
ISBN
978-3-407-86498-7

Kurztext / Annotation

Die Grenzen zwischen normalem Essverhalten, extremen Ernährungs-Trends und schwerwiegenden Essstörungen sind fließend. Dieses Buch bietet Orientierung für alle, denen die Frage nach der »richtigen« Ernährung dauerhaft Kopfzerbrechen bereitet. Die Erfahrungsberichte und diagnostischen Kriterien zu Magersucht und Bulimie werden ergänzt durch Essenspläne und leicht umsetzbare Rezepte. So wird dieses Buch zum wichtigen Begleiter für Betroffene, Gefährdete und Angehörige.

Dr. med. Monika Gerlinghoff ist, gemeinsam mit Dr. med. Herbert Backmund, Gründerin und Leiterin des TCEforums in München mit den Schwerpunkten Öffentlichkeitsarbeit, Früherkennung, Frühintervention und Nachsorge von Ess-Störungen. Zusammen mit Dr. Backmund hat sie bei Beltz bereits mehrere Bücher zum Thema Magersucht und Bulimie veröffentlicht. Homepage: www.tceforum.de, Email: beratung@tceforum.de Dr. med. Herbert Backmund ist, gemeinsam mit Dr. med. Monika Gerlinghoff, Gründer und Leiter des TCEforums in München mit den Schwerpunkten Öffentlichkeitsarbeit, Früherkennung, Frühintervention und Nachsorge von Ess-Störungen. Zusammen mit Dr. Gerlinghoff hat er bei Beltz bereits mehrere Bücher zum Thema Magersucht und Bulimie veröffentlicht. Homepage: www.tceforum.de, Email: beratung@tceforum.de Frau Cordula Bittenbinder-Obermeier ist staatlich geprüfte Diätassistentin und arbeitet seit 2008 im TCEforum in München als Ernährungstherapeutin.

Textauszug

II. Essstörungen sind Krankheiten
Formen und Diagnosen der Essstörungen

»Gestörtes Essverhalten« ist ebenso schwer zu definieren wie »normales Essen«. Jedenfalls ist gestörtes Essverhalten für sich genommen keine Krankheit.

Essstörungen hingegen sind im medizinischen Sinn schwerwiegende Krankheiten. Es gibt im Wesentlichen drei Formen:

Kennzeichnende Symptome dieser Krankheiten sind in diagnostischen Leitlinien und Klassifikationsverzeichnissen festgelegt. In der Bundesrepublik ist die Codierung von Krankheiten nach ICD (International Classification of Diseases) vorgeschrieben, gültig ist noch die 10. Version, die 11. Revision wird demnächst erwartet. Speziell für psychiatrische Erkrankungen wird hauptsächlich an Universitäten und Forschungseinrichtungen eine Codierung der American Psychiatric Association verwendet, nämlich DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Diseases). Gültig ist seit 2013 DSM-5.

In diesem Buch geben wir die offiziellen Diagnosekriterien der einzelnen Essstörungen in etwas vereinfachter Form wieder.

1. Magersucht (Anorexia nervosa, AN)

Symptome nach ICD-10:

a. Zu niedriges Körpergewicht, BMI 17,5 oder weniger.

b. Der Gewichtsverlust wurde selbst herbeigeführt.

c. Große Angst, dick zu werden.

d. Verzerrte Wahrnehmung von Gewicht und Figur und übertriebener Einfluss des Gewichts auf das Selbstwertgefühl.

e. Ausbleiben der Monatsblutung (Amenorrhö). Bei Krankheitsbeginn vor der Pubertät kommt der Zyklus nicht in Gang.

Im DSM-5 gibt es zwei wichtige Änderungen: Es heißt nicht mehr: »Der Gewichtsverlust wurde selbst herbeigeführt«, sondern es besteht eine »in Relation zum Bedarf eingeschränkte Energiezufuhr«. Diese Formulierung wünschen wir uns auch für ICD-11. Außerdem wurde das Merkmal »Amenorrhö« gestrichen.

Bei der Magersucht können zwei Formen unterschieden werden:

2. Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa oder Bulimie, BN)

Bulimie heißt so viel wie Stierhunger und bedeutet das Verschlingen großer Nahrungsmengen, das in der Regel nicht durch ein Hungergefühl ausgelöst wird. Im Zusammenhang mit Magersucht ist bulimisches Verhalten seit Langem bekannt. Die wissenschaftliche Diskussion, ob die Bulimie als eigenständige Krankheit von der Magersucht abgegrenzt werden soll, wurde dadurch entschieden, dass die Bulimie als eigene Essstörung ab 1980 in die Diagnoseverzeichnisse aufgenommen wurde.

Die wichtigsten Diagnosekriterien der Bulimie sind, vereinfacht, folgende Symptome:

a. Heißhungeranfälle, bei denen große Mengen Nahrung verschlungen werden.

b. Kompensatorische Maßnahmen zur Vermeidung einer Gewichtszunahme.

c. Ausgeprägte Abhängigkeit des Selbstwertgefühls von Körpergewicht und Figur.

d. Die Störung tritt nicht ausschließlich bei einer Episode von Magersucht auf.

Nicht immer werden große Mengen an Nahrung zu sich genommen. Entscheidend ist der momentane Verlust der Kontrolle über Art und Menge eigentlich verbotener Nahrungsmittel, zum Beispiel Schokolade oder Ähnliches.

Als kompensatorisch wer

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Über den AutorIn

Dr. med. Herbert Backmund ist Nervenarzt. Zusammen mit Dr. med. Monika Gerlinghoff leitet er das Therapie-Centrum für Essstörungen (TCE) in München. Dr. med. Monika Gerlinghoff ist Psychotherapeutin, Ärztin für Nervenheilkunde und Kinder- und Jugendpsychiatrie am Max-Planck-Institut für Psychiatrie und leitet das Therapie-Centrum für Essstörungen in München.