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Elke Schlesselmann

Bewegung und Mobilitätsförderung

Praxishandbuch für Pflege- und Gesundheitsberufe

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Produktdetails

Verlag
Hogrefe AG
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
360
Infos
360 Seiten
ISBN
978-3-456-75886-2

Kurztext / Annotation

Bewegung ist ein zentrales Pflegekonzept und die Förderung der Bewegung trägt maßgeblich dazu bei, die Gesundheit von Menschen zu erhalten, Teilhabe zu fördern und deren Funktionsfähigeit wiederherzustellen. Das umfassende Praxishandbuch zur Bewegung und Mobilitätsförderung in der Pflegepraxis - stellt die Grundlagen, Definitionen und Modelle von Bewegung verständlich dar und klärt die Zusammenhänge von Bewegungsverhalten, Gesundheit und Lebensqualität - erläutert warum Mobilität und Bewegungsförderung aus pflegewissenschaftlicher Sicht wichtig sind und beschreibt den Prozess des Bettlägerigwerdens sowie den Expertenstandard zur Mobilitätsförderung - stellt Bewegung, beeinträchtigte Mobilität und Bewegungsförderung im Rahmen des Pflegeprozesses und der Pflegediagnostik dar - beschreibt, wie sich Bewegung bei speziellen Erkrankungen, Problemlagen und Lebensphasen verändert und wie sie positiv beeinflusst werden kann - zeigt wie Pflege- und Gesundheitsberufe in Settings der Akut- und Langzeitpflege die Bewegungsfähigkeit von Klienten fördern und erhalten können - veranschaulicht, wie mit gezieltem Einsatz von Hilfsmitteln und Wohnraumanpassung die Beweglichkeit verbessert und Bewegungseinschränkungen kompensiert werden können - beschreibt interdisziplinäre Ansätze zur Bewegungsförderung aus logopädischer, physiotherapeutischer und ergotherapeutischer Sicht - erläutert, wie Menschen physiologisch gelagert und positioniert werden können - stellt präventive Ansätze und Angebote zur Bewegungsförderung vor

Textauszug

Einleitung

Elke Schlesselmann

Mobilität bedeutet im Wortsinn zunächst nichts Anderes als Beweglichkeit . Die in unserem Zusammenhang gebrauchte Bedeutung ist allerdings sehr viel enger, etwa körperliche Bewegung [des Menschen] für die Gesundheit . Auf einen umfassenderen Begriff von Mobilität kommen wir im weiteren Verlauf des Buches zu sprechen.

Dass Bewegungsmangel krank macht, scheint altes Volkswissen zu sein. Darauf verweist die schöne Geschichte Der geheilte Patient von Johann Peter Hebel im Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes: Ein reicher Mann, faul hinter dem Ofen sitzend, war, wie es heißt, nicht recht gesund und nicht recht krank; wenn man aber ihn selber hörte, so hatte er 365 Krankheiten, nämlich alle Tage eine andere.

Er hörte von einem berühmten Arzt, der 100 Stunden weit entfernt wohnte , und fragte bei ihm an. Der war auch bereit, ihn zu behandeln, allerdings unter der Bedingung, dass der Patient die Anreise zu Fuß machte. Nicht überraschend: Nach dem wochenlangen Fußmarsch war der Patient geheilt.

Genauso hält die körperliche Bewegung auch das Gehirn in Bewegung. Schon Aristoteles schlenderte mit seinen Schülern beim Philosophieren durch die Wandelhallen. Bewegung bringt die Gedanken in Fluss und inspiriert zu neuen Ideen, dies wussten bereits die alten Griechen.

Der Grund ist, dass bei der Bewegung ganz andere Areale im Gehirn gefordert sind, so dass der Kopf sich nach dem Sport wie frei anfühlt, wie ein reset . Experimente des Hirnforschers Stefan Schneider deuten darauf hin, dass sich durch Sport die Hirnaktivität verändert: Der motorische Cortex, Zentrale für Bewegung und Koordination, wird aktiviert, wobei gleichzeitig die Aktivität des präfrontalen Cortex heruntergefahren wird. Der präfrontale Cortex ist für das logische Denken und Planen zuständig.

Wird kontinuierlich (dreimal die Woche) Ausdauertraining durchgeführt, können sogar die räumliche Vorstellungskraft sowie die Konzentrationsfähigkeit deutlich verbessert werden. Eine Arbeitsgruppe an der Universität Ulm konnte zeigen: Bewegung hellt die Stimmung auf.

Es sollte allerdings noch über 150 Jahre dauern, bis die Schädlichkeit von Bewegungsmangel und Bettruhe im Weltbild der Medizin ankam.

Bettruhe galt als unhinterfragte Standard-Basisbehandlung für jede Art von Leiden und dieser Standard ist heute noch keineswegs überwunden (Zegelin, s. Kap. 3).

Zurück zur Bewegung , auch und gerade in Medizin und Pflege dazu möchte dieses Buch einen Beitrag leisten.

Die Not ist größer geworden. Denn die zivilisatorische Entwicklung bringt mittlerweile ganz neue Probleme mit sich: Parallel zur Entwicklung einer wirksamen Medizin seit der Mitte des 19. Jh. gab es mehrere Schübe von Bewegungsverlust. Wir haben die Sitzepidemie ! Dieser Trend ist bekannt, und die Suche nach Korrekturen nicht neu. In diesem Buch werden vielfältige Ansätze beschrieben, die Bewegung im Alltag sowie in den unterschiedlichen Pflegesettings zu fördern. Zu den Beiträgen in diesem Buch:

Gesundheit

Einleitend in diesem Buch stellen Müller und Voelcker-Rehage die reinen Gesundheitsaspekte von körperlicher Bewegung vor, die für alle Altersgruppen, für Gesunde und Kranke, kognitiv Intakte und Menschen mit Demenz gelten (s. Kap. 1). Für alte Menschen gibt es inzwischen klare ärztliche Empfehlungen, welches Minimum an körperlicher Bewegung nicht unterschritten werden sollte.

Dabei sind drei Aspekte wichtig: Wie bekomme ich dieje

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet