Lehren und Lernen in den Gesundheitswissenschaften
Ein Praxishandbuch
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Produktdetails
- Verlag
- Hogrefe AG
- Erschienen
- 2019
- Sprache
- Deutsch
- Seiten
- 220
- Infos
- 220 Seiten
- ISBN
- 978-3-456-75930-2
Kurztext / Annotation
Im Bereich der Gesundwissenschaften werden nach aktuellen Schätzungen mehr als 500 unterschiedliche Studiengänge angeboten, Tendenz steigend. Sowohl für Lehrende wie auch für Studierende wird es zunehmend schwierig, sich hier zu orientieren und verlässliche Kriterien für gesicherte Qualitätsstandards zu erkennen. Erstmalig im deutschen Sprachraum werden nun in diesem Werk dringend geforderte 'Leitplanken' für Studieninhalte, Veranstaltungsformate und geeignete Lehr-Methoden dargestellt. Das Buch soll dazu beitragen, ein Mindestmaß der erforderlichen Qualitätsstandards innerhalb der aktuell sehr heterogenen Studiengänge zu erreichen und mit konkreten Beispiele eine zuverlässige Orientierung für eigene Lehrpläne bzw. Lehrdidaktik ermöglichen: - Welche Herausforderungen gibt es für die Lehre in den verschiedenen Studiengängen? - Welche Kompetenzen sollen im Studium vermittelt werden und warum? - Mit didaktischen Methoden zur Bildung von Selbstverständnis und Persönlichkeit - Grundlagen zur Veranstaltungsplanung: Constructive Alignement, Kompetenzorientiertes Prüfen - Problemorientiertes und Forschendes Lernen - Handlungsorientierte und aktivierende Methoden: Planspiel, Praxisprojekt, E-Learning, Blended Learning, Wissenschaftliches Arbeiten, Präsentieren und Vermitteln - Semesterverlauf und Spannungsbogen - Verschiedene Veranstaltungsformate: Vorlesung, Seminar, Tutorien, u.a. - Wie lassen sich Feedback und Evaluation zur Qualitätsverbesserung einsetzen?
Textauszug
2 Lehrende und Lernende
Ayla Satilmis, Maike Voss, Lena Haslop, Frieder Kurbjeweit, Frauke Thieme, Björn Kiehne und Tobias Munko
Das folgende Kapitel widmet sich den Akteur*innen von Lehren und Lernen. Nachdem in Kap. 1 reflektiert wurde, wer die Lehrenden und Studierenden sind, setzt sich Kap. 2 intensiv mit deren Rollen(-vorstellungen) auseinander, beleuchtet die Bedeutung von Diversität und Barrierefreiheit und zeigt auf, wie mit (un-)vorhergesehenen Anforderungen in der Lehre umgegangen werden kann:
- In Kap. 2.1 (Diversity meets Public Health) zeigen Ayla Satilmis und Maike Voss die Bedeutung von Diversität im Hochschulkontext auf. Sie betrachten die Studierendenschaft in Public-Health-Studiengängen und geben Anregungen, wie Diversität in der Lehre thematisiert und als Potenzial für Lehren und Lernen genutzt werden kann.
- In Kap. 2.2 (Barrierefreiheit in der Lehre) erklären Lena Haslop, Frieder Kurbjeweit und Frauke Thieme, was es bedeutet, mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung zu studieren. Durch viele konkrete Empfehlungen geben sie den Leser*innen wertvolle Anregungen, wie barrierefreie Didaktik gestaltet werden kann.
- In Kap. 2.3 (Wie Rollenvorstellungen zum Lernen und Lehren entstehen) lädt Björn Kiehne die Leser*innen ein, sich mit der Entstehung von Rollen beim Lernen und Lehren auseinanderzusetzen und illustriert seine Ausführungen mit eindrücklichen Beispielen seiner eigenen beruflichen Sozialisation.
- In Kap. 2.4 ([Un-]vorhersehbare Anforderungen an die Lehre) thematisiert Tobias Munko nicht planbare Anforderungen an die Lehre (z.B. Mobiltelefonnutzung im Seminar, spontan abgesagte Referate, Prüfungsangst, Abwesenheit) und zeigt Möglichkeiten auf, wie Lehrende mit diesen umgehen können.
Diversity meets Public Health - Zur Bedeutung von Diversität in Public-Health-Studiengängen
Ayla Satilmis und Maike Voss
Die in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich gestiegenen Studierendenquoten und die damit verbundene Mannigfaltigkeit von (Lern-)Biografien stellen Hochschulen vor Herausforderungen bei der Organisation und Gestaltung von Lehr- und Lern-Räumen. Um die Qualität der Lehre zu verbessern - ein zentrales Anliegen der Hochschulen -, fallen vielerorts Schlagworte wie Vielfalt oder Diversity. Oftmals bleibt jedoch unklar, was damit genau gemeint ist.
In unserem Beitrag möchten wir zunächst den Fragen nachgehen, was Diversität im Hochschulkontext bedeutet und inwiefern Diversität sowohl für Lehrende als auch für Studierende relevant ist. Darauf aufbauend konkretisieren wir unsere Überlegungen zu Diversität im Studium und bringen sie in Verbindung mit den Charakteristika der Public-Health-Ausbildung. Abschließend gehen wir kurz auf Potenziale diversitätssensibler Lehr-Lern-Räume ein.
2.1.1Was bedeutet Diversität im Hochschulkontext?
Seit etwa einem Jahrzehnt geben sich Hochschulen in Deutschland zunehmend diversitätsorientiert. Dies zeigt sich beispielsweise daran, dass vielerorts Diversity-Stabsstellen eingerichtet oder auch hochschulspezifische Diversitätskonzepte verabschiedet werden (Bender & Wolde, 2013; Klein, 2013). Im Bereich Studium und Lehre bewegt sich demgegenüber - ausgenommen einige Leuchtturmprojekte - eher wenig. Überhaupt haben die Themen Diversität und Heterogenität erst in den letzten Jahren Eingang in hochschulpolitische Diskurse und Empfehlungen der zentralen Wissenschaftseinrichtungen gefunden. Die Anerkennung studentischer Heterogenität erfolgt hier zögerlich, wie auch die didaktischen Konsequenzen, die daraus abzuleiten wären, oftmals noch konturlos sind. Wie diversitätsorientierte Lehr-Lern-Räume aussehen können und welche Formate sich für die Bedarfe einer pluralen Studierendenschaft am besten eignen, diese Fragen werd
Beschreibung für Leser
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