0 0,00*
Die Psychologie des MotorradsOverlay E-Book Reader
Hansjörg Znoj

Die Psychologie des Motorrads

Zur Wechselwirkung von Mensch und Maschine

PDF sofort downloaden
Downloads sind nur in Italien möglich!


Produktdetails

Verlag
Hogrefe AG
Erschienen
2010
Sprache
Deutsch
Seiten
192
Infos
192 Seiten
ISBN
978-3-456-94895-9

Inhaltsverzeichnis

1;Inhalt;62;Zum Geleit;83;1 Einführung;104;2 Der Gegenstand Motorrad;164.1;Grundsätzlich technische Aspekte;164.2;Komponenten des Motorrads;214.3;Entwicklung verschiedener Typen (Evolution);224.4;Zur Arbeitskraft des Werkzeuges Motorrad;274.5;Mythos und Legenden;304.6;Selbst- und Fremdbilder;324.7;Das Image des Motorradfahrers;344.8;Der Einfluss des Werkzeuges auf den Fahrer;364.9;Kauf mich! Benutze mich! Werbung für das Motorrad;435;3 Der Fahrer/die Fahrerin;485.1;Wer fährt Motorrad?;485.2;Wie fährt Mann oder Frau?;725.3;Anforderungen an den Menschen;795.4;Das Fahrerlebnis - eine Annäherung;815.5;Die Einheit zwischen Anforderung aus Umwelt und Handeln (Wahrnehmen-Handeln);826;4 Hersteller und Anbieter;1106.1;Der Markt - die Marken;1126.2;Pflege und Weiterbildung;1127;5 Die "Eingrenzer";1307.1;Braucht es eine "externe" Kontrolle? Psychologische Aspekte der Entgrenzung;1328;6 Das Umfeld des Motorrads und seines Fahrers;1408.1;Ökonomische und ökologische Zwänge;1408.2;Arbeit und Familie: Werte und Normen;1428.3;Der Motorradfahrer als Normbrecher;1438.4;Psychologie der Angst;1448.5;Soziale Kosten;1489;7 Die Lust an der Freude;1509.1;Implizites Belohnungssystem und das Grundbedürfnis nach Lustoptimierung;1509.2;Der Werkzeugcharakter des Motorrads als "Lustmaschine";1529.3;Der Motorradfahrer: Synonym für den homo habilis;1549.4;Der Mensch in einer Welt voller Selbstentfremdung und Selbstfindung;15510;8 Die Psychologie des Motorrads;15810.1;Eine Analyse der Symbiose;16110.2;Motorrad und Computer - die Maschinenwelt vernetzt sich;16710.3;Das Motorrad als Symbol einer Maschinenwelt, die den Menschen versklavt;16910.4;Fehler und Unfälle;17110.5;Gefühlsleben oder unbewusste Angst: Dem Schreckmoment auf der Spur;17911;9 Ausblick;18812;Literatur;190

Kurztext / Annotation

Wie beeinflusst und gestaltet das Motorrad als 'Gegenstand' die Wahrnehmung, das Handeln, die Motivation des Einzelnen? Erstmals werden in diesem Buch diese Fragen gestellt - und beantwortet: Zum einen aus der Sicht des Fahrers, der eine zeitweilige Verbindung mit der 'Maschine' eingegangen ist, um die natürlichen Grenzen der menschlichen Kapazität zu erweitern. Und aus der Sicht weiterer Beteiligter, die diese Verbindung von Mensch und Maschine ermöglichen, ausweiten, eingrenzen oder verhindern.Die neuronale Verknüpfung von Mensch und Maschine ist die Voraussetzung dafür, dass ein hochkomplexer Werkzeuggebrauch möglich ist. Weitere psychologische Mechanismen helfen zu erklären, weshalb das Motorrad für manche eine persönliche Entwicklung anregen kann. Das Motorrad schafft einen psychologischen Raum, der Motive, Bedürfnisse und Anforderungsstrukturen beinhaltet. Es kanalisiert auf diese Weise die Wahrnehmung, indem es nicht motorradrelevante Information ausfiltert und Handlungen motiviert, die mit dem Gegenstand zu tun haben. Die psychologische Matrix des Motorradfahrers strebt danach, sich im Sinne einer human-technischen Symbiose zu perfektionieren und gehorcht eigenen Gesetzen. Die vielen Kontrollmöglichkeiten des Motorrads lösen eine außerordentliche Faszination aus, schließen jedoch das Risiko einer Fehlentscheidung ein. Ein Motorrad erfordert vom Fahrer eine vertiefte Auseinandersetzung nicht nur mit der Technik, sondern mit seinem eigenen Verhalten, den Motiven, der Reaktionsfähigkeit, der Aufmerksamkeitssteuerung und der Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber. Zahlreiche Abbildungen und Cartoons machen das Buch für Laien und Fachpersonen leicht lesbar.

Textauszug

7 Die Lust an der Freude (S. 149-150)

In diesem Kapitel werde ich nochmals auf das Hauptmotiv des Motorradfahrens kommen, das Erleben von Freude auf und mit dem Motorrad. In Erweiterung zu den vorherigen Kapiteln werde ich die innere Organisation des Menschen mit derjenigen des Motorrads zu verbinden suchen. Und ich werde versuchen zu zeigen, dass die Freude am Motorradfahren sich aus verschiedenen Quellen speist, immer aber das Erleben des Menschen im Zentrum steht, denn das Motorrad ist nichts anderes als ein Mittel zum Zweck.

Implizites Belohnungssystem und das Grundbedürfnis nach Lustoptimierung


Lust und Lustoptimierung sind eine der wichtigsten Antriebsfedern menschlichen Handelns und Denkens. Wenn wir an Lust denken, so kommt schnell einmal der Gedanke an Sex auf, die Lust an der körperlichen Vereinigung mit einem anderen Menschen. Lust ist aber auch Lust auf gutes Essen, auf Abenteuer, auf kulturelle Höhepunkte oder auf Lesen.

Lust steht für etwas, was wir anstreben wollen, was Körper und Seele guttut, was uns glücklich macht, wenn es zur Befriedigung kommt. Wir können auch süchtig werden nach dem Lusterleben selbst. Von Sucht reden wir allgemein, wenn ein Stoff oder ein Gegenstand zum zentralen Lustobjekt wird und so viel Raum einnimmt, dass andere Bedürfnisse nicht mehr befriedigt werden können. In diesem Fall werden wir von der eigenen Lust versklavt und können keine Kontrolle über unser Handeln und Denken mehr ausüben.

Erinnern wir uns nochmals an die armen «Lustmäuse» im Experiment, die vor lauter Gier nach dem Kick im Lustzentrum gar nicht mehr aufhören konnten, den Hebel zu betätigen. Abb. 14 Die scheinbare Leichtigkeit, zum maximalen Lusterleben zu kommen, verführt die Mäuse zu diesem Handeln. Menschen besitzen wie viele Tiere ein spezielles Belohnungssystem, das fest in die Organisation des Gehirns eingebaut ist.

Wenn zentrale Bedürfnisse, welche für das Überleben als Individuum, aber auch als Spezies notwendig sind, befriedigt werden, schaltet sich das Belohnungssystem ein, und wir erleben einen Glückszustand. Das Belohnungssystem schaltet sich aber bereits ein, bevor es zum endgültigen Akt der Befriedigung kommt. Wir sind nicht erst verliebt, wenn wir Sex gehabt haben, zumindest das Gefühl der Anziehung setzt schon vorher ein. So ist es mit vielen Dingen; unser Gehirn ist so aufgebaut, dass auch Zwischenschritte belohnt werden.

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Über den AutorIn

Prof. Dr. Bernt Spiegel, München, ist Verhaltensforscher und der Senior unter den Instruktoren des MOTORRAD-Perfektionstrainings auf dem Nürburgring - von dem auch Profis noch verdammt viel lernen können. Ein Rennfahrer bescheinigte dem Professor im Sattel einer "wunderschönen Bimota" eine "fast körperlose Geschmeidigkeit".