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Tara und TahneeOverlay E-Book Reader
Patrick Hertweck

Tara und Tahnee

Verloren im Tal des Goldes

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Produktdetails

Verlag
Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
Erschienen
2020
Sprache
Deutsch
Seiten
304
Infos
304 Seiten
ab 10 Jahre
ISBN
978-3-522-61073-5

Kurztext / Annotation

Spannender historischer Abenteuerschmöker für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren. Sierra Nevada, 1856. Mühsam kämpft sich Tahnee durch die Wildnis. Sie muss ihrem Vater helfen, der von Kopfgeldjägern gejagt wird. Immerzu denkt sie an das Versprechen, das sie ihm gegeben hat: Sie muss es schaffen, nach San Francisco zu kommen! Noch ahnt sie nicht, dass dort in einem herrschaftlichen Anwesen Tara lebt, mit der sie ein besonderes Schicksal verbindet ...

Patrick Hertweck, geboren 1972, bereiste nach dem Abitur mit dem Fahrrad viele Gegenden Europas, arbeitete danach im Management eines Medienunternehmens und beschloss irgendwann, seine heimliche Passion zum Beruf zu machen. Seither lebt und arbeitet der Vater von drei Söhnen als freier Schriftsteller an der Schweizer Grenze unweit von Basel.

Textauszug

D_e_r F_r_e_m_d_e

24. OKTOBER 1856

Der Winter brach in diesem Jahr früh herein. Gegen Mittag war ein eisiger Wind aufgekommen und keine Stunde darauf tanzten die ersten Schneeflocken in das abgelegene Tal am Flusslauf des Feather River.

Am Abend stand Tahnee Fitch am Fenster der vom Ofenfeuer nur dürftig erwärmten Blockhütte und knetete ungeduldig die Hände. Tahnee war elf Jahre alt und wartete auf ihren Vater. Allmählich machte sie sich Sorgen. Schon vor Sonnenaufgang war er in die Wälder aufgebrochen und eigentlich wollte er spätestens am frühen Nachmittag zurück sein. Nun dämmerte es bereits und noch fehlte jede Spur von ihm.

Sicher hält ihn nur dieses Mistwetter auf, dachte Tahnee und drückte die Stirn gegen das Holz der geschlossenen Fensterläden. Durch einen Spalt zwischen den Brettern schaute sie nach draußen - in das wilde Schneegestöber und die aufkeimende Dunkelheit jenseits der Hütte.

Ob Dad sich gerade durch das Schneetreiben kämpft?, überlegte sie. Oder ist er droben in den Bergen in der verlassenen Einsiedlerhütte untergekrochen und wartet dort auf das Abflauen des Sturmes?

Ihm geht es gut, versuchte sich Tahnee zu beruhigen. Schließlich kannte ihr Vater die Launen der Sierra. Und dieser Wintersturm war beileibe nicht der erste und auch nicht der schlimmste, den sie bislang erlebt hatten.

»Ab ins Bett«, murmelte sie nun zu sich selbst. Entschlossen wandte sie sich ab, löste die Schleife um den Pferdeschwanz und ließ ihre flachsblonden Haare frei.

Da flauten das Heulen und das Tosen ringsumher plötzlich ab und Tahnee erstarrte. Wie versteinert stand sie da, bis der Orkan erneut heranbrauste, nun noch lauter und wütender, als habe er in dieser kurzen Pause neuen Atem für sein Toben geschöpft.

Langsam drehte Tahnee den Kopf wieder zum Fenster, denn in den wenigen Sekunden trügerischer Stille hatte sie ein Geräusch vernommen. Ein Geräusch, das gewiss nicht vom Sturm herrührte.

Leise. Wiederkehrend. Ungewöhnlich für diese Gegend. - Das unverwechselbare Klirren schwerer Sporen.

Erneut drückte sie die Stirn gegen die Bretter und spähte durch den Spalt hinaus. Mit ernster Miene betrachtete Tahnee nun das gespenstisch zuckende Licht, das inmitten des Schneetreibens zu schweben schien und langsam näher kam.

Ein paar Minuten darauf beobachtete sie, wie ein Mann in einem langen Mantel auf die Blockhütte zumarschierte und sein schnaubendes Pferd, das er am Zügel geführt hatte, am Pflock neben dem Eingang festband. Als er seine Sturmlaterne in die Höhe hob, sah Tahnee zwischen dem breitkrempigen Hut und dem schwarzen Tuch vor dem Mund des Reiters für einen Moment ein funkelndes Augenpaar aufblitzen.

Ihr lief ein Schauer über den Rücken. Ängstlich wich sie ein paar Schritte zurück. Die Sekunden dehnten sich endlos, bis drei harte Schläge im Zimmer widerhallten.

Das ungeduldige Hämmern gegen die Tür rüttelte Tahnee auf. Rasch schnappte sie ihr Jagdmesser, schob es seitlich in den Bund ihrer Wildlederhose und zog das Hemd darüber. Anschließend riss sie die Doppelflinte vom Wandhaken und legte den Lauf in die Armbeuge.

Sie atmete einmal tief durch und rief dann mit kräftiger Stimme: »Kommen Sie herein!«

Langsam senkte sich die Klinke. Knarrend schwang die Tür auf. Schnee stob über die Dielenbretter. Die frostige Kälte zerrte an Tahnees Hemd. Im Türrahmen stand ein groß gewachsener Mann mit flatterndem Mantel und umtost von wirbelnden Flocken.

Der Fremde hatte die Laterne auf dem Tisch abgestellt. Nun schickte die Flamme hinter dem Glas einen flackernden Schein durch den Raum.

Grußlos hatte der Mann die Blockhütte betreten. Begleitet vom Klingen seiner Sporen war er zum Tisch gestiefelt. Dann hatte er sich auf einen der beiden Schemel gesetzt und das Tuch unter sein Kinn geschoben. Schweigend drehte er jetzt eine Zigarette.

Tahnee hatte sich keinen Millimeter vom Fleck gerührt. Mit der

Beschreibung für Leser

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