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Produktdetails

Verlag
Campus Verlag GmbH
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
295
Infos
295 Seiten
228 mm x 154 mm
ISBN
978-3-593-51023-1

Inhaltsverzeichnis

Inhalt
Einleitung 7
Julian Junk, Christopher Daase und Nicole Deitelhoff
Vom Extremismus zur Radikalisierung: Zur wissenschaftlichen Konzeptualisierung illiberaler Einstellungen 15
Hande Abay Gaspar, Christopher Daase, Nicole Deitelhoff, Julian Junk und Manjana Sold
Individuelle Faktoren der Radikalisierung zu Extremismus, Gewalt und Terror: Zur Forschungslage 45
Andreas Zick, Fabian Srowig, Viktoria Roth, Daniela Pisoiu und Katharina Seewald
Radikalisierung von Gruppen: Brückennarrative als verbindende Erzählungstrukturen 91
David Meiering, Aziz Dziri und Naika Foroutan (mit Simon Teune, Esther Lehnert, Marwan Abou-Taam)
Die Dynamiken gesellschaftlicher Radikalisierung: Welche Bedrohung besteht für die offene Gesellschaft? 131
Eva Herschinger, Kemal Bozay, Oliver Decker, Magdalena von Drachenfels und Christian Joppke (mit Klara Sinha)
Deradikalisierung in Deutschland: Herausforderung für Theorie und Praxis 171
Till Baaken, Judy Korn, Maximilian Ruf und Dennis Walkenhorst (mit Reiner Becker, Tore Bjørgo, Michael Kiefer, Thomas Mücke)
Radikalisierung und De-Radikalisierung: Die Rolle des Internets 211
Peter Neumann, Charlie Winter, Alexander Meleagrou-Hitchens, Magnus Ranstorp und Lorenzo Vidino
Evident und wirksam? Herausforderungen, Möglichkeiten und Grenzen der Evaluationsforschung in der Radikalisierungsprävention 255
Andreas Armborst, Janusz Biene, Marc Coester, Frank Greuel, Björn Milbradt und Inga Nehlsen
Autorinnen und Autoren 291

Textauszug

Einleitung
Julian Junk, Christopher Daase und Nicole Deitelhoff
Extremismus ist kein neues Phänomen. Im Gegenteil: in jedem politischen System gibt es extreme Ansichten; in der Bundesrepublik Deutschland ist die Wehrhaftigkeit gegenüber Extremismen, die die liberale Demokratie infrage stellen, einer der wesentlichen Bausteine der politischen wie zivilgesellschaftlichen Ordnung. Auch wenn extreme politische Ansichten in der letzten Dekade an Aufmerksamkeit gewonnen zu haben scheinen, so gab es solche Konjunkturen schon immer: von der öffentlichen Auseinandersetzung mit Linksextremismen in den 1970er und 1980er Jahren über Rechtsextremismen insbesondere in den 1990er Jahren bis hin zu islamistischen Extremismen in den letzten fünfzehn Jahren. Schon immer waren diese Aufmerksamkeitskonjunkturen gleichermaßen Treiber für sicherheitspolitische Maßnahmen und für Forschungen zu Ursachen und Konsequenzen extremistischer Bestrebungen. Neu mag in den letzten Jahren sein, dass rechtsextreme Gewalttaten, rechtspopulistische Tendenzen und islamistische Gefährdungslagen gleichzeitig öffentliche Aufmerksamkeit erfahren, dass alle diese Phänomenbereiche auch durch technologischen Fortschritt dynamischer und interaktiver in ihren Weiterentwicklungen und globaler und dichter in ihren Vernetzungen wurden und dass eine schier unüberschaubare Vielzahl von öffentlich geförderten Programmen, die Prävention durch zivilgesellschaftliche Gruppen sowie staatliche Zwangsmaßnahmen, etwa durch Verschärfungen im Strafrecht, adressieren.
Sowohl politisch wie auch wissenschaftlich wurde es bislang weitestgehend versäumt, die Wissensbestände zu den verschiedenen Extremismusformen und zum Umgang mit diesen vergleichend auszuwerten und sich kritisch mit den Unterschieden wie auch Gemeinsamkeiten auseinanderzusetzen. Diese Zusammenführung eines bislang eher fragmentarisch vorhandenen Wissensstands ist auch deshalb wichtig, weil wir es mit einem sehr komplexen Zusammenspiel von verschiedensten individuellen, gruppenbezogenen und gesellschaftlichen Ursachen illiberaler Radikalisierung zu tun haben. Um liberale Werte und Institutionen zu stärken und die Ambivalenz von Radikalität zwischen gesellschaftlicher Herausforderung und Chance zu ergründen, müssen die Mechanismen individueller und kollektiver Radikalisierung in ihrer Breite verstanden werden – und zwar vergleichend über aktuelle Konjunkturen der Aufmerksamkeit für Islamismus hinaus.
Die sieben Kapitel dieses Bandes bieten eine Bestandsaufnahme des Forschungsstands zu Radikalisierung und Deradikalisierung. Die Beiträge eint ein breites Verständnis von Radikalisierung, das den Ambivalenzen der Geschichte dieses umstrittenen Begriffs gerecht wird. Dieses breite Verständnis von Radikalisierung wird im ersten Kapitel entwickelt – ein Verständnis, das der Prozesslogik des Begriffs ebenso gerecht wird wie Spannweite von gewaltfreier zu gewaltsamer Radikalisierung. Gleichwohl setzt jedes Kapitel eigene, dem jeweiligen Thema angepasste Akzente in der Begriffsverwendung. Es ist genau dieser Pluralismus, den die Radikalisierungsforschung so dringend benötigt. Denn nur dann kann sie umfassend auf gesellschafts- wie sicherheitspolitisch virulente Fragen mögliche Erklärungen liefern und Handlungsoptionen generieren.
Nach einem ersten Kapitel, in dem Abay Gaspar et al. nach einer kritischen Auseinandersetzung mit der aktuellen Gewaltzentrierung der Radikalisierungsforschung programmatisch vorschlagen, zwischen Radikalisierung in die Gewalt, Radikalisierung in der Gewalt und Radikalisierung ohne Gewalt zu unterscheiden, beleuchten die folgenden drei Kapitel den Forschungsstand unterteilt nach drei Analyseebenen: der Radikalisierung von Individuen, der Radikalisierung von Gruppen sowie der Radikalisierungstendenzen auf der gesellschaftlichen Ebene. Die letzten drei Kapitel nehmen drei zentrale politische wie wissenschaftliche Herausforderungen in den Blick: Deradikalisierung, Online-Radikalisierung und die Evaluierung von Präventionsmaßnahmen. Im Kern arbeiten alle Kapitel den Forschungsstand zum jeweiligen Themenfeld auf und bewerten ihn. Daraus werden Handlungsempfehlungen für verschiedene Adressatenkreise (von der Politik über die Präventionspraxis und Sicherheitsbehörden bis hin zur Wissenschaft) abgeleitet. Jedes Kapitel schließt mit einigen kommentierten Leseempfehlungen zur weiteren, vertiefenden Lektüre. Im Folgenden soll ein kurzer Überblick über einige zentrale Erkenntnisse dieser zwei Sektionen zu Analyseebenen und virulenten Herausforderungen gegeben werden.
Individuelle, gruppenbezogene und gesellschaftliche Radikalisierung
In der Auswertung des Forschungsstands zu individueller Radikalisierung erläutern Srowig et al. im zweiten Kapitel, dass insbesondere die Aneignung extremistischer Denkmuster und die Mitgliedschaft in einer extremistischen Gleichaltrigengruppe im Jugendalter zumeist auch eine (sozio-)biografische Funktion erfüllt – in der Bewältigung kritischer Lebensereignisse, der Lösung von Entwicklungsaufgaben oder der Überwindung einer Statuspassage. Dabei geht es sowohl um die Reduktion von Unsicherheiten und Identitätskonflikten als auch um die Befriedigung allgemeiner Bedürfnisse wie Zugehörigkeit und Anerkennung. Gruppenbezogene Ideologien sind dabei aber nicht vollkommen unbedeutend. Sie bieten Individuen subjektiv nachvollziehbare Deutungsmuster und individuelle Handlungsalternativen für spezifische Problemlagen an, welche dann im biografischen Kontext relevant sind.
Erst in den letzten Jahren habe sich, so das Autorenteam des Kapitels, die Forschung zunehmend auf multifaktorielle Erklärungsmodelle und darauf aufbauender empirischer Forschung konzentriert. Zuvor waren Einzelzugänge, die sich auf Persönlichkeitsdispositionen, soziale Umfeldfaktoren oder gesellschaftliche Ungerechtigkeitsstrukturen als primäre Ursache für Radikalisierungsprozesse beziehen, dominant, wurden aber aus unterschiedlichen Gründen der Komplexität von Radikalisierungsprozessen nicht gerecht. Ursachen individueller Radikalisierungsprozesse können nur dann ergründet werden, wenn die Erkenntnisse bisheriger Forschungen zu Persönlichkeitsfaktoren im Kontext biografischer Analysen und sorgfältiger Forschungen über den Einfluss von Kontexteinflüssen erfolgen.
Individuelle Radikalisierungsverläufe sind fast immer mit Gruppenmitgliedschaft verbunden. Im dritten Kapitel tragen Meiering et al. den Kenntnisstand zu Mechanismen gruppenbezogener Radikalisierung zusammen. Sie beschreiben gruppeninterne Homogenisierungsprozesse, durch die sich ein kleiner Kreis von Aktivistinnen und Aktivisten herausbildet, die beispielsweise bereit sind, eine Gruppenideologie durch immer exzessivere Formen von Gewalt in die Tat umzusetzen. Besondere Dynamik entfalten diese Mechanismen, wenn sie in Interaktion mit gruppenexternen Prozessen treten. Gruppenradikalisierungen werden angefacht, wenn etwa subjektive Unrechtserfahrungen wie Diskriminierung, Marginalisierung oder Deprivation von bestimmten Gruppen als Teil eines politischen (oder religiösen) Kampfes interpretiert werden. Aber auch Interaktionsdynamiken wie Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht, Repressionen, Konfrontationsgewalt oder Kriminalisierung können eine Radikalisierungsspirale beschleunigen. Neben den (eher formellen) Interaktionsaktionsdynamiken spielen auch kognitive, sozialisierende und ideologische Prozesse eine große Rolle für Gruppenradikalisierungen. Erst durch sie wird verständlich, auf welche Art und Weise eine derartige Homogenität innerhalb der Gruppe hergestellt werden kann, die potenziell auch Gewalthandeln begünstigt. Kollektive Deutungsmuster entstehen vor allem in jugendlichen Gruppen durch die Sozialisation in bestimmten Subkulturen, die unter anderem auch als Gegenkultur oder Popkultur strukturiert sein können, wodurch sie leichter in bürgerlichere Milieus und den gesamtgesellschaftlichen Diskurs eindringen. Gruppen wirken so auch als Katalysator für gesellschaftliche Radikalisierungstendenzen.
Bestimmte ideologische Elemente (sogenannte Narrative) unterschiedlicher radikaler Gruppen folgen, so Meiering et al., oft ähnlichen Mustern. Den gemeinsamen Nenner bilden ähnliche Feindbilder: die Moderne, der Universalismus, die Juden, der Feminismus. Diese Antagonismen erzeugen Gegnerschaft und befördern Vorstellungen von hierarchischen Gesellschaftsordnungen. Die radikalen Gruppen erheben Deutungshoheit darüber, wie die Gesellschaft funktionieren soll und welche Formen des Zusammenlebens legitim und welche mit radikalen Mitteln bekämpft werden müssen; nicht zuletzt in Bezug auf »die« richtige Familie und »das« richtige Geschlechterverständnis.
Meiering et al. identifizieren Brückennarrative, welche die ideologischen Gemeinsamkeiten der verschiedenen radikalen Gruppen umfassen. Brückennarrative werden auf jeweils unterschiedliche Art angeeignet und zugeschnitten, sind aber inhaltlich, strukturell und funktional ähnlich und bieten die Möglichkeiten für Allianzbildungen. Das erste Bündel von Narrativen umfasst Antiimperialismus, Antimodernismus und Antiuniversalismus und hat als gemeinsamen Fluchtpunkt den Antisemitismus. Im zweiten Brückennarrativ, dem Antifeminismus, treffen sich völkische Nationalisten, christliche und islamische Fundamentalisten und islamistische Dschihadisten. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie Sexualität zu einem Scharnier zwischen ihrer – völkisch oder religiös fundierten – Gesellschaftsvorstellung und dem Individuum beziehungsweise der Familie schmieden. Dazu gehören neben der Ablehnung emanzipativer, feministischer Bewegungen auch heroische Männlichkeitsvorstellungen. Das dritte Brückennarrativ bildet die Vorstellung, im (legitimen) Widerstand zu handeln und dadurch Gewalt zu rechtfertigen. Um abzubilden, dass es sich nicht nur um ein ideologisches Phänomen handelt, sondern auch um Aktionsformen, die beispielsweise Bürgerwehren oder Scharia-Polizei umfassen, sprechen die Autorinnen und Autoren von einem Widerstands-Dispositiv. Dieses Brückennarrativ birgt, so die Argumentation des Kapitels, das größte Potenzial für Radikalisierungsprozesse. Das Kapitel schließt mit der Empfehlung, dass gerade die Präventionsarbeit diese Brückennarrative berücksichtigen sollte: wenn sie in der politischen Bildungsarbeit nicht einzelne (Gesellschafts-)Gruppen adressiert, sondern auch deren gemeinsamen ideologischen Muster anspricht, kann sie in bestimmten Kontexten effektiver agieren.
In der internationalen wie nationalen Radikalisierungsforschung dominiert ein Fokus auf Ebene von Individuen und die von Kleingruppen. Die Gesellschaft bringen viele dieser Arbeiten vorrangig als soziales Umfeld oder Umwelt ein, deren Strukturen die Handlungen und Einstellungen von radikalisierten oder sich radikalisierenden Individuen und Gruppen beeinflussen. Seltener sind jedoch die Studien, deren Interesse unmittelbar auf die gesellschaftliche Ebene gerichtet ist. Denn nicht nur Einzelne oder Gruppen können sich radikalisieren – es gibt auch eine gesellschaftliche Dimension von Radikalisierung. Herschinger et al. gliedern das vierte Kapitel in zwei Teile: einen konzeptionellen Teil (Was bedeutet Radikalisierung der Gesellschaft?) und einen, der die begünstigenden Faktoren einer gesellschaftlichen Radikalisierung aus der Literatur herausarbeitet. In letzterem weitet das Kapitel den Blick um Faktoren jenseits der Radikalisierungsforschung, das heißt um Faktoren, die eine Radikalisierung der Gesellschaft bewirken: die (problematische) Entwicklung von Parteipolitik, der öffentlichen Meinung und des politischen und medialen Diskurses, aber auch das Verhältnis von zivilgesellschaftlichen Gruppen und Minderheiten, der Umgang mit Widerstand sowie die Zunahme von Gewalt beziehungsweise deren Akzeptanz.
Im Ergebnis zeigt die Aufarbeitung des Forschungsstands zu den verschiedenen Facetten gesellschaftlicher Radikalisierung, dass gesellschaftspolitisch relevante Veränderungen – wie extremistische Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft, die Zunahme des Populismus, ein problematischer Umgang mit Migration, Islamfeindlichkeit, Antisemitismus und ausgrenzende Konstruktionen deutscher Identität – polarisieren. Politische Polarisierung befördert potenziell eine Radikalisierung der Gesellschaft und führt zu nachlassender gesellschaftlicher Kohäsion: Polarisierung bedeutet automatisch die feindliche Gegenüberstellung von extremistischen Individuen, Gruppen, Milieus oder Schichten mit Vertreterinnen und Vertretern nicht-radikalisierter Positionen. Problematisch sei dies, so die Autorinnen und Autoren des Kapitels, da radikale Einstellungen nicht nur den herrschenden Normen den Rücken kehren und eine Normverschiebung hin zu weniger Offenheit, Diversität und Pluralität in einer Gesellschaft bewirkten. Es steige dadurch auch die Bereitschaft zur Gewaltanwendung. In dieser Infragestellung der Legitimität der herrschenden Ordnung liegt die gesamtgesellschaftliche Radikalisierungswirkung von radikalisierten Individuen, Gruppen, Milieus oder Schichten. Daraus ergibt sich, so die Argumentation des Kapitels, die Notwendigkeit, gesellschaftliche Resilienz vor allem durch politische und transkulturelle Bildungsarbeit zu stärken sowie die öffentliche Debatte zu zivilisieren.
Deradikalisierung, Online-Radikalisierung und Evaluation
als aktuelle Herausforderungen
Die Trägerlandschaft der Extremismusprävention ist in Deutschland so divers wie das föderale System der Bundesrepublik. Aktuelle Arbeitsfelder der Extremismusprävention und Deradikalisierung umfassen Angehörigen- und Umfeldberatung, direkte Beratung und Begleitung von radikalisierungsgefährdeten und (teil-)radikalisierten Personen sowie die Ausstiegsbegleitung und Stabilisierung von radikalisierten Personen. Baaken et al. zeigen im fünften Kapitel, dass in Deutschland, wie auch international, nach wie vor eine Konfusion verschiedener Begrifflichkeiten und Systematisierungen zu beobachten ist. Dies erschwert die praktische (Kooperations-)Arbeit deutlich. Zentrale Akteure aus Praxis, Wissenschaft, (Sicherheits-)Behörden und Politik verwenden nicht nur unterschiedliche Definitionen, es herrscht auch keine Einigkeit darüber, was Deradikalisierung (praktisch) zu bedeuten hat. Die Autorinnen und Autoren streichen aber heraus, dass dies nicht nur negative Konsequenzen haben muss: Das in Deutschland bestehende Hybridmodell aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Zuständigkeiten kann, bei richtiger Akzentuierung und einem zielführenden Management von Pluralismus, als Chance für die Extremismusprävention gewertet werden. Gleiches gilt für die Vielfalt an Ansätzen und Profilen der Beratenden. In den Zielvorstellungen sollte aber Einigkeit herrschen, um Deradikalisierungsarbeit effizienter und effektiver zu gestalten.
Dazu sind aber eine Reihe von Investitionen und Programmänderungen nötig. Diese reichen in den Empfehlungen des Autorinnenteams vom Ausbau von Regelstrukturen beispielsweise in der Bildungs- und Jugendhilfe über längeren Projektlaufzeiten bis hin zu klaren rechtlichen Rahmenbedingungen der in der Präventionsarbeit Tätigen.

Hauptbeschreibung

Extreme politische Ansichten haben Konjunktur. Auf der rechten und linken Seite des politischen Spektrums, aber auch in religiösen Milieus radikalisieren sich Positionen und stellen demokratische Werte und Institutionen infrage. Dieser Band gibt einen Überblick über die zentralen Aspekte dieses Phänomens: die Radikalisierung von Individuen, von Gruppen und von Gesellschaften, Deradikalisierung, Online- Radikalisierung und die Präventionsmaßnahmen. Außerdem werden eine Reihe wertvoller Handlungsempfehlungen für Politik und Zivilgesellschaft formuliert.
Mit Beiträgen unter anderem von Naika Foroutan, Peter Neumann und Andreas Zick

Zitat aus einer Besprechung

»Leider gibt es nur selten Forschungsbilanzen wie diese, hat man es hier doch mit einem überaus informativen Sammelband zu tun. Er kann als eine Einführung ins Thema gelesen werden, er macht aber auch den Experten viele Wissenslücken deutlich.« Armin Pfahl-Traughber, Humanistischer Pressedienst, 23.10.2019

»Dieses Buch [sorgt] in Zeiten, in denen Weimaroder Nazi-Vergleiche nie lange auf sich warten lassen, für Differenzierung.« Jannik Waidner, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.01.2020

»Der Band leistet mit einer Bestandsaufnahme zur Radikalisierungsforschung in den letzten 20 Jahren einen wichtigen Beitrag zur prozessorientierten Extremismusanalyse, -prävention und -repression.« Uwe Backes, Jahrbuch ›Extremismus & Demokratie‹, 32. Jahrgang 2020

Über den AutorIn

Christopher Daase ist Professor für Internationale Organisation an der Universität Frankfurt am Main. Nicole Deitelhoff ist dort Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik; beide sind geschäftsführende Vorstandsmitglieder des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Julian Junk ist Post-Doc und Projektleiter an der HSFK.