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Schwedische VolksmärchenOverlay E-Book Reader
Kurt Schier

Schwedische Volksmärchen

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Produktdetails

Verlag
Diederichs
Erschienen
2014
Sprache
Deutsch
ISBN
978-3-641-13953-7

Kurztext / Annotation

In diesem Band sind rund 80 Geschichten versammelt von Bauern, Fischern, Seeleuten und Bergarbeitern, voll drastischer Realistik und schwankhaftem Übermut. Eine gewisse Knappheit und Herbe, wie sie Schweden, dem Land der Wälder und Seen, entsprechen, sind unverkennbar, aber gerade sie bezeugen Humor und Lebensweisheit.

Die Diederichs-Reihe »Märchen der Weltliteratur« ist die umfassendste Sammlung ursprünglicher Erzählliteratur aller Völker und Zeiten. Sie versammelt das Schönste, was sich die Menschen je erzählt haben: Mythen und Legenden, Göttersagen und Dämonengeschichten, Feen- und Zaubermärchen, gewitzte Tierfabeln und herrliche Schwänke. Wer die Eigenart anderer Völker verstehen will, wird hier Wege abseits des Mainstreams finden. Eine moderne Märchenbibliothek für eBook-Leser.

In diesem Band sind rund 80 Geschichten versammelt von Bauern, Fischern, Seeleuten und Bergarbeitern, voll drastischer Realistik und schwankhaftem Übermut. Eine gewisse Knappheit und Herbe, wie sie Schweden, dem Land der Wälder und Seen, entsprechen, sind unverkennbar, aber gerade sie bezeugen Humor und Lebensweisheit.

Die Diederichs-Reihe »Märchen der Weltliteratur« ist die umfassendste Sammlung ursprünglicher Erzählliteratur aller Völker und Zeiten. Sie versammelt das Schönste, was sich die Menschen je erzählt haben: Mythen und Legenden, Göttersagen und Dämonengeschichten, Feen- und Zaubermärchen, gewitzte Tierfabeln und herrliche Schwänke. Wer die Eigenart anderer Völker verstehen will, wird hier Wege abseits des Mainstreams finden. Eine moderne Märchenbibliothek für eBook-Leser.

Textauszug

1. Der große und starke Bauernsohn Bären-Öra

Da war einmal ein Bauer, der hatte einen Sohn von sechzehn Jahren, der doch noch niemals in der Stadt gewesen war. Als nun der Sohn verlangte, mit dem Vater dorthin zu gehen, bekam er die Erlaubnis, und so gingen sie zusammen zur Stadt. Als sie nahe der Stadt waren, sahen sie Kanonen auf den Mauern der Festung, und der Sohn fragte, was für Dinge das denn wären.

»Das sind Kanonen«, sagte der Vater, »damit schießt man im Krieg.«

Da bat der Sohn den Vater, er solle ihm ein solches Ding zum Spielen kaufen.

»Du bist närrisch«, antwortete der Bauer, »zehn Mann könnten kaum das eine Ende heben, und du willst damit spielen.«

Aber der Sohn ging hin, hob das eine Ende mit einem Finger, und sogleich warf er sich die Kanone über die Schulter und trug sie so leicht wie einen Strohhalm. Da bekam der Bauer Angst vor der Stärke seines Sohnes; dann ging er mit ihm in die Stadt. Aber alles, was der Sohn da Großes und Schweres sah, das sollte ihm der Vater als Spielzeug kaufen. Endlich gingen sie wieder nach Hause. - Aber als der Sohn zwanzig Jahre alt war, wollte er hinaus und sein Glück in der Welt versuchen; deshalb bat er den Vater, ihm sein Erbe zu geben, und als der Vater fragte, worin das bestehen sollte, antwortete der Sohn:

»Ja, zwölf Ochsen sollen geschlachtet werden, aus der Haut von allen zusammen soll man einen Rucksack für mich machen, und das ganze Fleisch mit Brot soll man da hineingeben; und dann soll mir der Vater einen Stab aus zwanzig Liespfund 1 Eisen und zwanzig Liespfund Stahl machen!«

Aus Furcht gab ihm der Vater alles, und er fragte ihn nur, welchen Namen er jetzt führen wolle.

»Ja, mein Vater, ich nenne mich Bären-Öra, weil ich so stark bin«, antwortete der Sohn; dann nahm er Abschied und machte sich auf die Wanderschaft, mit seinem Sack auf dem Rücken und seinem Eisenstab in der Hand.

Er ging nun durch große Wälder einen langen, langen Weg, bis er zu einem breiten Strom kam, wo ein alter Mann stand und das Wasser mit seinem Bart aufstaute.

»Weshalb machst du das so, Bruder?« sagte Bären-Öra zu dem Alten.

»Ja«, sagte der, »damit die da unten nicht einen Tropfen Wasser für ihre Mühlen bekommen.«

»Na«, sagte Bären-Öra, »da wirst du wohl schön stark sein, und da habe ich Lust, dich ein wenig zu prüfen.«

Und so rang Bären-Öra mit dem Bartmann, daß der auf beide Knie fiel.

»Du bist nicht übel!« sagte Bären-Öra. »Komm, wir wollen miteinander gehen«; und so machten sie's.

Nachdem sie einige Tage zusammen gewandert waren, erblickten sie im Wald einen Mann, der riß große Eichen mit der Wurzel aus.

»Guten Tag«, sagte Bären-Öra, »du scheinst tüchtig stark zu sein, und drum möchte ich's einmal mit dir versuchen.«

Da griffen sie einander an, aber dieser Mann war stärker als der mit dem Bart; dennoch zwang ihn Bären-Öra schließlich auf ein Knie.

»Du bist nicht übel!« sagte Bären-Öra. »Komm, so wollen wir alle drei gemeinsam gehen« - und so machten sie's.

So wanderten die drei starken Männer eine lange Zeit zusammen, bis sie zu einer Hütte mit einem flachen Dach kamen, und da gingen sie hinein, fanden jedoch niemanden drinnen; aber auf dem Feuer stand ein Topf und kochte.

»Hier lassen wir uns nieder und bleiben«, sagte Bären-Öra; und so geschah es.

Am ersten Tag sollte der mit dem Bart zu Hause bleiben und nach dem Essen sehen, und die beiden anderen wollten in den Wald hinausgehen und sich Wildbret verschaffen, und Bären-Öra sagte:

»Schau nun nach dem Kochtopf und laß dir von keinem das Essen wegnehmen!«, und so gingen sie in den Wald.

Aber als der Mann, der zu Hause geblieben war, den Topf vom Feuer genommen hatte, kam da ein Bergtroll herein und verlangte Essen. Der Mann mit dem Bart verweigerte es ihm wohl, aber der Bergtroll nahm ganz einfach den Topf und setzte ihn an

Beschreibung für Leser

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