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Der Fremde im HausOverlay E-Book Reader
Ruth Rendell

Der Fremde im Haus

Kriminalroman

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Produktdetails

Verlag
Blanvalet Verlag
Hutchinson, London 2015
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
304
Infos
304 Seiten
ISBN
978-3-641-19057-6

Kurztext / Annotation

Er war der perfekte Untermieter. Doch dann zeigt er sein wahres Gesicht, und du kannst ihm nicht entkommen ...
Zum ersten Mal in seinem Leben verläuft für Carl alles nach Plan. Sein Romandebüt wird veröffentlicht, er hat ein Haus in Londons Stadtmitte geerbt, und er ist glücklich verliebt. Um jetzt noch für den nötigen Geldfluss zu sorgen, sucht er sich einen Untermieter, den er für einen wahren Glücksfall hält. Doch der vermeintlich zuvorkommende Dermot streift nachts durchs Haus, taucht im Dunkeln hinter Türen auf und durchwühlt Schränke und Schubladen. Als er schließlich von einem tragischen Unglück in Carls Bekanntenkreis erfährt, setzt dies eine Kette verhängnisvoller Ereignisse in Gang ...

Ruth Rendell wurde 1930 in London geboren und lebte dort bis zu ihrem Tod 2015. Zunächst arbeitete sie als Journalistin, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Sie hat über sechzig Bücher veröffentlicht, einige davon unter dem Pseudonym Barbara Vine. Dreimal erhielt sie den Edgar-Allan-Poe-Preis und viermal den Golden Dagger Award. 1997 wurde sie mit dem Grand Master Award der Mystery Writers of America, dem renommiertesten Krimipreis, ausgezeichnet und darüber hinaus von Königin Elizabeth II. in den Adelsstand erhoben.

Textauszug

3

Es war nicht der 1. April oder gar der Tag der Arbeit, sondern der 2. Mai, als die nächste Miete eintraf.

Carl war nicht so nervös wie im Vormonat. Nicola hatte die Nacht bei ihm verbracht, doch er hatte ihr nichts von der verspäteten Mietzahlung im April erzählt. Schließlich hatte er das Geld erhalten, und alles hatte ein gutes Ende genommen. Am 2. Mai war sie zur Arbeit gegangen, bevor Dermot das Haus verließ. Also war sie nicht Zeugin geworden, wie Carl auf die Schritte seines Mieters horchte, und hatte sein Erstaunen nicht gesehen, als die Haustür zufiel, ohne dass Dermot an die Küchentür geklopft hatte. Vielleicht würde er ja später zahlen, und genau das geschah auch.

Sie begegneten sich in der Vorhalle. Carl wollte zum Einkaufen, und Dermot kam um halb sechs von der Tierklinik nach Hause.

»Ich habe etwas für Sie«, sagte Dermot und überreichte ihm einen Umschlag.

Carl fragte sich, ob Dermot allen Ernstes den ganzen Tag einen Umschlag mit zwölfhundert Pfund mit sich herumgetragen hatte. Aber eigentlich spielte es keine Rolle: Er hatte sein Geld. Er würde seine kläglichen und überdies dahinschmelzenden Ersparnisse nicht antasten müssen, um mit Nicola eine Woche Urlaub zu machen. Obwohl sie nur nach Cornwall und nicht ins Ausland fuhren, freute er sich schon auf den Aufenthalt in Fowey.

Vor ihrer Abreise hatte Stacey noch einmal ziemlich verzweifelt angerufen, diesmal sogar auf dem Mobiltelefon. Er hatte ihr gesagt, er werde wegfahren, doch sie müsse vorbeikommen, wenn er zurück sei. Sie könnten essen gehen, und er werde sich etwas zu ihrem Gewichtsproblem überlegen. Warum hatte er ihr das versprochen? Wahrscheinlich, weil ihm das DNP eingefallen war. Er schob den Gedanken beiseite. Er konnte niemandem beim Abnehmen helfen.

Er und Nicola fuhren mit dem Paar nach Fowey, das sie einander vorgestellt hatte und mit dem sie, zum Teil aus diesem Grund, noch eng befreundet waren. Sie hatten sich prima amüsiert, und als sie Paddington Station erreichten, bat Carl Nicola, mit ihm nach Falcon Mews zu kommen. »Ich meine, um mit mir zusammenzuleben«, sagte er. »Für immer.« Er fühlte sich wohl mit Nicola. Sie hatten dieselben Interessen - Bücher, Musik, die Natur. Es gefiel ihr, dass er Schriftsteller war. Er liebte sie.

»Ich muss zurück in meine Wohnung, um es meinen Mitbewohnerinnen zu erzählen. Aber dann mache ich es. Ich will es. Eigentlich wollte ich dich auch schon fragen, aber ... tja, wahrscheinlich bin ich ein bisschen altmodisch. Ich dachte, es wäre nicht richtig, wenn ich es anspreche und nicht du. Weil ich eine Frau bin und so.«

Drei Tage später zog sie ein.

Am Tag vor Nicolas Umzug kam Stacey vorbei. Sie und Carl hatten sich in einem Restaurant um die Ecke zum Essen verabredet. Davor wollte Stacey ins Bad, um ihr Make-up aufzufrischen. Es mochte an ihrer Karriere als Schauspielerin und Model liegen, dass sie sich, besonders um die Augen herum, stark schminkte.

Ein paar Minuten später ging Carl nach oben, um sich eine Antihistamintablette gegen seinen Heuschnupfen zu holen. Er ließ die Badezimmertür einen Spalt weit offen. Stacey folgte ihm hinein. Sie gehörte zu den Menschen, die stets behaupteten, an derselben Krankheit zu leiden, wenn ihnen jemand von einem Zipperlein erzählte. »Komisch, dass du das sagst. Ich habe nämlich auch Heuschnupfen.« Er öffnete das Schränkchen und entdeckte die Antihistamine im obersten Fach. Stacey stand hinter ihm, schilderte ihre Symptome und spähte ihm über die Schulter.

»Wo hast du dieses Zeug her?«, fragte sie. »Nimmst du das alles?«

»Das ist von meinem Dad. Ich habe es geerbt. Du weißt schon, als ich das Haus, die Möbel und alles andere bekommen habe.«

Er fasste ins Regal und holte den Beutel mit den gelben Kapseln heraus. »Angeblich wird man davon schlank. Wahrscheinlich hat er es im Internet bestellt.«

»Hat dein Dad das geschluckt?«

»Unmöglich.

Beschreibung für Leser

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