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Otto Waalkes

Kleinhirn an alle

Die große Ottobiografie - Nach einer wahren Geschichte

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Produktdetails

Verlag
Heyne Verlag
Erschienen
2018
Sprache
Deutsch
Seiten
416
Infos
416 Seiten
16 Seiten Bildteil
ISBN
978-3-641-19449-9

Kurztext / Annotation

Der SPIEGEL-Bestseller jetzt als Taschenbuch
Darauf haben Generationen von Fans gerade noch gewartet: Otto erzählt aus den ersten 70 Jahren seines Lebens - einem märchenhaften Aufstieg vom Deichkind zum Alleinunterhalter der Nation. Seine Sketche und Figuren haben unser kollektives Gedächtnis und unseren Witzwortschatz bereichert: Harry Hirsch (übergibt sich ins Funkhaus), Robin Hood (der Stecher der Entnervten), Susi Sorglos (föhnt ihr goldenes Haar), Louis Flambée (kocht Pommes de Bordell), Peter, Paul and Mary (are planning a bank robbery) und der 'Schniedelwutz' (hat's bis in den Duden gebracht).

Aber: Wer waren eigentlich Ottos Vorbilder? Wo kommt er her? Was treibt ihn an? Wie entsteht seine eigene Art von Komik? Und wozu überhaupt? Gibt es ein Geheimnis?

Jetzt erzählt Otto freiwillig von Höhe- und Tiefpunkten, von den glücklichsten und den glanzvollsten Momenten, ohne die peinlichsten und traurigsten auszulassen. Nicht zu vergessen einige noch unveröffentlichte Fotos und selbstgemalte Bilder.

Otto Waalkes, geb. 1948 in Emden, Ostfriesland, lebt in Hamburg und ist einer der erfolgreichsten Komiker Deutschlands. Bereits während seines Studiums an der Hochschule für Bildende Künste trat er in kleinen Clubs auf. 1972 produzierte er seine erste LP, es folgten unzählige Goldene Schallplatten, TV-Shows, Bücher in Millionenauflage, Filme mit Rekordbesucherzahlen. Dafür gab's zahlreiche Auszeichnungen. Fehlt nur noch ein Literaturpreis.

Textauszug

's ist mal so, dass ich so bin,

Weiß selber nicht warum.

Hier ist die Schenke, ich bin drin

Und denke mir: Dideldum!

Wilhelm Busch

Familienbande

Am Anfang erschuf ich Himmel und Erde ... Dass ein anderer dafür verantwortlich gemacht wird, weiß ich spätestens seit meinem ersten Film, in dem diese Behauptung mit Donner und Blitz widerlegt wird. Doch so fängt man offenbar erfolgreiche Bücher an.

Wo soll ich beginnen? Vielleicht am letzten Oktobertag des Jahres 2004. Da war ich zum ersten Mal in Coburg, Oberfranken. Nicht allein, wir hatten einen Bus gechartert, um für unseren neuen Film auf Kinotour zu gehen. Coburg war eine der ersten Stationen.

7 Zwerge - Männer allein im Wald war der erste Film, in dem ich mit anderen Komikern zusammen gespielt hatte. Zwei davon, Ralf Schmitz und Martin Schneider, fuhren mit. Außerdem waren der Produzent, der Autor und ein paar Freunde an Bord.

Ein grauer Sonntagnachmittag, dazu passend das Kino in Coburg. Es liegt an einer Anhöhe zwischen zwei grauen Ausfallstraßen, mit einem grau gepflasterten Parkplatz hinter der Rückfront aus grauem Beton. Grau waren auch unsere Gesichter, uns steckten noch die beiden Premieren nicht nur in den Knochen.

Premieren sagen erfahrungsgemäß wenig aus über die Erfolgschancen eines Films, von den beiden, die wir hinter uns hatten, war die erste eher mau gewesen. Wir hatten unsere Enttäuschung in Rotwein ertränkt, so hatte ich die zweite, am Tag darauf, nur verschwommen wahrgenommen. Außerdem waren die 7 Zwerge der erste Versuch seit jenem Katastrofenfilm, nach dem meine Kinokarriere allgemein für beendet erklärt worden war.

Trübe Aussichten, die sich schlagartig aufhellten, als wir um die letzte Ecke kamen und die breite Freitreppe sahen, mindestens 39 Stufen, die sich unter Menschen mit Zipfelmützen zu biegen schienen.

Das Geschrei, das uns empfing, ließ mich endgültig verstehen, weshalb die Beatles nach ihrem Auftritt vor 60000 hysterischen Fans im Shea-Stadium keine Livekonzerte mehr geben mochten. Ich liebte das Bad in der Menge - nur ertrinken wollte ich auch nicht.

Wie wir in das Utopolis-Kino selbst hinein- und wieder herauskamen, weiß ich nicht mehr, keine Ahnung, was wir dort gemacht haben oder wie viele Kinokarten und Programme ich im Foyer unterschrieben hatte. In Erinnerung geblieben sind mir nur das besorgte Gesicht des Kinobesitzers - Herr Heublein schwitzte unter seiner Zipfelmütze - und meine Angst davor, dass irgendjemand von der Freitreppe stürzen und eine Massenpanik auslösen könnte. Auf diesen Andrang war niemand vorbereitet gewesen, und für Ordnung sorgen mussten wir schon selbst, was bedeutet, das Chaos war programmiert. Dass alles ohne Blessuren ablief, war eines der Wunder dieses grauen Nachmittages.

Als wir Stunden später wieder im Bus saßen, schwiegen alle, die miterlebt hatten, wie sich das Utopolis in ein Ottopolis verwandelt hatte, erleichtert, erstaunt, erschöpft. Bis der Fahrer plötzlich sein Mikrofon ergriff und erzählte, wie ein paar junge Mädchen zu ihm an den Bus gekommen wären: »Und die haben so lange gebettelt«, sagte er immer noch fassungslos, »bis ich ihnen endlich ein Autogramm gegeben habe. Die wollten unbedingt ein Autogramm! Von mir!« Da aber wusste ich, was wahrer Ruhm ist: ansteckend und gar nicht so vergänglich.

Ein anonymer Chauffeur, den der bloße Zufall, dass er ein paar Komiker durch die Gegend kutschierte, schon zum Prominenten machte - nein, dass ich gerade mit den 7 Zwergen eine Art zweiten Frühling erlebte und die Kinder der Kinder meiner ersten Fans kennenlernte, hatte ich nicht erwartet. Verm

Beschreibung für Leser

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