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Wer hat eigentlich die Ringe?Overlay E-Book Reader
Thomas Sünder

Wer hat eigentlich die Ringe?

Tipps vom Profi für alle Trauzeugen

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Produktdetails

Verlag
Blanvalet Verlag
Erschienen
2016
Sprache
Deutsch
Seiten
320
Infos
320 Seiten
ISBN
978-3-641-19945-6

Kurztext / Annotation

Die zehn Gebote für Trauzeugen
Gestresste Brautleute können ein Lied davon singen: Im Vorfeld einer Hochzeit gibt es jede Menge zu tun - wie gut, wenn man Trauzeugen hat, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen! Doch viele haben keinen Schimmer, welche Stolpersteine ein rauschendes Fest im Handumdrehen zum Albtraum machen: Ob vergessene Ringe, Mut antrinken, peinliche Spiele, langweilige Reden oder unpassende Hochzeitsfilmchen - die Liste ist länger, als man denkt. Aber es geht auch anders: In diesem Buch erfahrt Ihr, wie Ihr es Euch garantiert nicht mit dem Brautpaar verscherzt!

Thomas Sünder, Jahrgang 1975, wuchs in einem hessischen Dorf auf und studierte in Marburg alles, was man für den Job eines professionellen Hochzeits-DJ braucht: Neuere Deutsche Literatur und Medien, Philosophie und Kunstgeschichte. Nach einem Volontariat zum PR-Berater machte er sich als Musiker, DJ und Texter selbstständig. Im Jahr 2013 veröffentlichte er mit »Wer Ja sagt, darf auch Tante Inge ausladen« einen sehr erfolgreichen Hochzeitsratgeber, der 2019 bei Blanvalet als aktualisierte Neuausgabe erscheint. Der Nachfolger »Wer hat eigentlich die Ringe?« ist der erste Ratgeber für Trauzeugen und alle Hochzeitsbegleiter. Thomas Sünder hat in zwölf Jahren über fünfhundert Hochzeiten betreut und Brautpaare inhaltlich bei der Planung unterstützt. Er selbst ist ebenfalls verheiratet und lebt mit seiner Frau Sylvia in Hamburg.

Textauszug

Sünde 2: Aktionismus

Die Hochzeitssaboteure

Ein warmer Sommerregen prasselt gegen die Fenster, draußen weht ein scharfer Wind. Leider hat sich bei dieser Hochzeitsfeier Mitte August die Sonne hinter stahlgrauen Wolken versteckt. Der geplante Empfang im Garten der Düsseldorfer Toplocation fällt daher heute buchstäblich ins Wasser. Doch die Brautleute Agathe und Dieter haben für diesen Fall alles bestens geplant: Das Serviceteam hat rechtzeitig alles für den Empfang im Vorraum des Festsaals aufgebaut. An Stehtischen mit weißen Hussen werden Sekt und Fingerfood gereicht. Die Stimmung der rund achtzig Gäste ist gelöst, alle plaudern lebhaft.

Ich mische mich unter die Grüppchen, um zu prüfen, ob die Lautstärke der Hintergrundmusik in Ordnung ist. Ich bin DJ, und es ist für mich die dreiundzwanzigste Hochzeit des Jahres. Bisher war es eine Saison mit vielen schönen Feiern. Was mir hier und heute allerdings Kopfzerbrechen bereitet, ist das Verhalten der beiden Trauzeugen, Emma und Jaques, die selbst auch ein Ehepaar sind. Alles fing damit an, dass sie nicht auf meine E-Mails geantwortet haben. Ich hatte wissen wollen, ob ihrerseits Beiträge geplant waren, um diese mit dem Zeitplan des Brautpaars abzugleichen, über den ich Bescheid wusste. Besonders wichtig ist bei Feiern dieser Größenordnung aus meiner Sicht die Frage, wann und wo Technik von mir benötigt wird, beispielsweise Mikrofone für Reden. Ein Anruf bei Trauzeugin Emma einige Tage vor der Hochzeit hatte mich sehr besorgt zurückgelassen. Sie sagte, sie und Jaques hätten einige Spiele geplant, würden aber spontan entscheiden wollen, wann diese stattfinden sollten. Ich solle den Brautleuten bloß nichts erzählen, das sei eine Überraschung. Mehr war aus ihr nicht herauszubekommen.

Autsch! Schon beim Vorgespräch mit dem Brautpaar - das ich als DJ mit meinen Kunden immer führe, um Wünsche und Erwartungen konkret abzustecken - hatten mir Agathe und Dieter ganz klar zu verstehen gegeben, dass sie Hochzeitsspiele »total furchtbar« fänden und dass sie auf keinen Fall irgendwelche »dämlichen Beiträge« wünschten. Sie hätten das schon auf mehreren Hochzeiten als Gäste miterlebt und sich abwechselnd gelangweilt und fremdgeschämt. Aus diesem Grund würden sie es ganz anders machen wollen. Laut Plan sollte es genau zwei Reden geben: die des Brautvaters und die des Brautpaars. Der Rest der Feier sollte aus einem leckeren Essen mit drei Gängen und einer ausgelassenen Party mit Tanz bestehen.

Als ich mich während des Empfangs am großen Tag also unters Partyvolk mische, komme ich zufällig an einem Grüppchen mit Braut und Bräutigam vorbei und höre, wie Trauzeugin Emma darauf besteht, die Braut müsse mit Sekt anstoßen. Agathe wehrt sich: »Du weißt doch, ich bin schwanger. Ich trinke keinen Alkohol.«

Forsch knöpft Emma ihr jedoch den Orangensaft ab und drückt ihr ein Sektglas in die Hand. Ihr Kommentar: »Papperlapapp! Mit O-Saft kann man doch nicht anstoßen!«

Na, das geht ja gut los. Wenn Emma schon Agathes Bedürfnisse als Schwangere nicht respektiert, wie wird es dann mit ihren Wünschen als Braut aussehen? Mir schwant Übles. Wenig später verfestigt sich mein Unbehagen. Der Bräutigam bittet zum Ende des Empfangs die Gäste vom Vorraum in den Festsaal. Sofort drängen sich die Trauzeugen Emma und Jaques in Richtung Tür und packen ein weißes Bettlaken aus. Darauf ist in unregelmäßigen Strichen ein großes Herz gemalt, in das die Namen der Brautleute gekritzelt sind. Selbst meine fünfjährige Nichte hätte das schöner hinbekommen. Der hässliche Lappen wird von Emma und Jaques vor der Tür aufgespannt. Sie erwarten nun, dass sich das Brautpaar da durch schneidet. Das nötige Werkzeug reicht ihnen Jaques.

Selbstverständlich sind die kurzen Nagelscheren, die nun die Besitzer wechseln, vollkommen stumpf. Agathe und Dieter machen gute Miene zum bösen Spiel und versuchen, sich durch den Stoff zu arbeiten. Quälend langsam

Beschreibung für Leser

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