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Emma Garnier

Grandhotel Angst

Roman

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Produktdetails

Verlag
Penguin Verlag
Erschienen
2017
Sprache
Deutsch
Seiten
320
Infos
320 Seiten
ISBN
978-3-641-20151-7

Kurztext / Annotation

Italien, März 1899. Die junge Nell reist mit ihrem Mann Oliver an die ligurische Küste, um in Bordighera ihre Flitterwochen zu verbringen. Das Paar logiert im luxuriösen Grandhotel Angst. Nell ist von dem großartigen Gebäude, dem exotischen Hotelpark und dem Blick aufs funkelnde Meer fasziniert. Doch zu ihrer Überraschung kennt Oliver nicht nur bereits das Personal und einige Gäste, sie scheinen auch Geheimnisse zu teilen. Als ein Hotelgast überraschend verstirbt, beginnt Nell, nachzuforschen. Und stößt auf eine Geschichte von Schuld und Verrat - und auf eine unheimliche Legende, die sie in ihren Bann zieht. Bis sie plötzlich selbst im Verdacht steht, ein Verbrechen begangen zu haben ...

Emma Garnier ist das Pseudonym einer Autorin, deren atmosphärische Krimis regelmäßig in den Top 10 der Bestsellerliste stehen. Vor Jahren stieß Emma Garnier während einer Italienreise auf ein verlassenes Hotel in Bordighera, an der ligurischen Küste. Sie begann zu recherchieren und war von der Geschichte so fasziniert, dass sie beschloss, eines Tages einen Roman darüber zu schreiben. Mit 'Grandhotel Angst' erfüllt sie sich diesen Traum.

Textauszug

1

Freitag, 17. März 1899

Eine Woche zuvor

Nie werde ich den Moment vergessen, als ich nach tagelanger Fahrt aus dem Zug stieg. Mir war, als tauchte ich ein in eine fremde Welt, in der die Luft eine andere war, das Licht weicher.

In den einundzwanzig Jahren meines bisherigen Lebens war ich nicht über die Grenzen Englands hinausgekommen, und so hatte ich ununterbrochen aus dem Fenster sehen müssen, als sich der Méditerrannée-Express der italienischen Küste näherte und erst Cannes, Nizza, Monte Carlo, dann Menton und Ventimiglia passierte. Vorbei an Klippen und Steinstränden, dem in der Sonne funkelnden Meer, dessen intensives Türkisblau mir den Atem verschlug. An in den Fels gebauten Häusern und der in einem unbändigen Farbenrausch prachtvoll erblühenden Natur.

Überwältigt stand ich schließlich auf dem Platz vor dem Bahnhof in Bordighera und blickte auf das Wasser, das nur wenige Schritte entfernt an die Kaimauer brandete. Das Meer war anders als das bei Mersea Island, wo Tante Rose lebt, die ich seit meiner Kindheit jeden Sommer für ein paar Wochen besuche. Verheißungsvoller und - so schien es mir in jenem Moment - von archaisch anmutender Schönheit.

Alles war so, wie Giovanni Ruffini es in seinem Roman Doctor Antonio beschrieben hatte. Ich bestaunte die durchsichtige Atmosphäre, das feine Blau des Himmels, den sanften Schwung der Berge, die sich einer über den anderen erheben, um im weichen Duft der Ferne zu verschwinden.

Schon als junges Mädchen hatte ich die Geschichte der Engländerin Lucy verschlungen, die sich erst in einen italienischen Arzt und dann in Bordighera verliebt. Oft hatte ich mir vorgestellt, wie es wäre, an ihrer Stelle zu sein, hatte sie in kalten Winternächten um die Wärme und Schönheit ihrer italienischen Heimat beneidet. Und nun war ich hier, an dem Ort, von dem die Frauen in ganz England träumten!

Es war früher Abend, und die vereinzelten Wolken über dem Wasser verfärbten sich bereits in zartem Apricot. Während sich in London das trübe Märzgrau in dichten Regenschleiern über die Stadt legte, atmete ich eine Luft, als frohlockten die Vorboten des Sommers. Ich zog den viel zu warmen Mantel aus, legte ihn über den Arm und dachte an die leichte Kleidung, zu der Oliver mir geraten hatte und die in einem der Schrankkoffer verstaut war, die noch verfrachtet werden mussten.

Ein Schwall fremdländischer Worte drang zu mir herüber, und ich drehte mich zu Oliver um. Er stand neben dem Kutscher und zeigte hinauf zu dem Hügel, der sich am Rande des Ortes erhob. Ich folgte seiner Geste, und dort oben sah ich es zum ersten Mal.

Majestätisch erhob sich das Grandhotel Angst aus einem Wald von Palmen und Zypressen. Die sinkende Sonne schimmerte auf der weißen Fassade. Von Weitem sah es aus wie ein Schloss. Mondän und einladend, bereit, seine Gäste mit angenehmem Luxus zu empfangen.

Man sagt, der erste Eindruck sei ein bleibender. Er sinke in die Erinnerung und lasse sich niemals auslöschen, selbst wenn die Erfahrung einen etwas anderes lehre. Die Menschen wissen nicht, wie unrecht sie damit haben. Eindrücke sind veränderlich wie die Gefühle eines sprunghaften Kavaliers.

An jenem Tag aber erfüllte mich der Anblick des Hotels mit unbändiger Vorfreude. Oliver hatte uns für die nächsten vier Wochen in einem wahren Palast eingemietet! Als Kunsthändler ist er weit über die Grenzen Englands hinaus bekannt und nicht unvermögend. Er besitzt ein Haus im Londoner Stadtteil Kensington, in das ich am Tag unserer Hochzeit zog, fährt eine motorisierte Kutsche von Daimler und kauft seine Kleidung bei den elegantesten Herrenschneidern der Savile Row. Dass das Ziel unserer Flitterwochen derart luxuriös sein würde, hätte ich dennoch nicht erwartet.

»Wie wundervoll«, rief ich aus und dachte an die Geschichten von barbarischen Südvölkern und mangelnder Hygiene, mit denen man mir die Reise hatte ausreden wollen. »Meine Eltern h

Beschreibung für Leser

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