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Produktdetails

Verlag
Blanvalet Taschenbuch Verlag
Bokförlaget Forum, Sweden 2017
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
592
Infos
592 Seiten
ISBN
978-3-641-21081-6

Kurztext / Annotation

Zwei brutale Morde innerhalb von vierundzwanzig Stunden, zehn sollen es werden - Russlandexperte Max Anger ermittelt in seinem zweiten Fall.
Roslagen, Schweden: Bei einer Auktion wird ein Mann tot aufgefunden. Er wurde in zwei Hälften geteilt, und ihm wurden seltsame Symbole auf Stirn und Adamsapfel geritzt. Der Tote war der Chef der schwedischen Einwanderungsbehörde und nur das erste von hochrangigen Opfern des brutalen Mörders. Während nach dem Untergang des Atom-U-Boots Kursk alle Blicke auf Russland und dessen jungen Präsidenten Putin gerichtet sind, kommt Max Anger hinter die Identität des gefährlichen Serienkillers und deckt eines der dunkelsten Geheimnisse Schwedens auf, das in unmittelbarer Verbindung zu Russland steht ...

Die »Max Anger«-Trilogie:

Band 1: Der Kormoran
Band 2: Der Adler
Band 3: Der Geier

Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Martin Österdahl, aufgewachsen in Stockholm und London, hat BWL, Zentral- und Osteuropäische Geschichte sowie Russisch (Master of Science) studiert. Er arbeitete über zwanzig Jahre für TV-Produktionen und war gleichzeitig Programmdirektor eines schwedischen Fernsehsenders. Mit seiner deutschstämmigen Frau und den drei gemeinsamen Kindern lebt er in der Nähe von Stockholm.

Textauszug

Prolog

Kapitän Ljomkin ließ den Blick durch den Kontrollraum schweifen. Aus der hundertsieben Mann starken Besatzung hatten sich so viele um ihn geschart, wie Platz gefunden hatten; einige knieten am Boden, andere saßen auf Bänken, wieder andere standen.

»Sergei«, hob Ljomkin an. »Uns ist zu Ohren gekommen, dass du eines Tages Admiral der russischen Flotte werden willst. Stimmt das?«

»Ja, Kapitän«, antwortete Sergei, ohne mit der Wimper zu zucken.

Der Kamerad, der neben ihm stand, klopfte ihm auf die Schulter.

»Stimmt, deine Frau hat auch echt überzeugend geklungen, als ich sie im Dezember spätabends im Offiziersclub Widjajewo getroffen hab.«

Die Männer brachen in lautes Gelächter aus. Sergei schüttelte den Kopf und lächelte.

»Und deshalb, Admiral in spe, ist dieser Tag in deinem Leben auch so ein überaus wichtiger Schritt. Fangen wir an.«

Ljomkin drückte Sergei einen großen Blechbecher in die Hand und schubste dann einen rostigen Hammer an, der unter der Decke hin- und herpendelte.

»Bitte.«

Sergei hielt sich den Becher an die Lippen und ließ jetzt seinerseits, wie Ljomkin sehen konnte, den Blick über die Kameraden schweifen. Sie alle sahen ihn erwartungsvoll an: mit festem Blick aus klugen Augen und einem warmen Lächeln auf den Lippen. Auch Ljomkin hatte diesen Initiationsritus bei seiner ersten U-Boot-Fahrt über sich ergehen lassen.

Brüder. Freunde fürs Leben.

Heute wurde Sergei in die Nordflotte und deren unbesiegbare, unbezwingbare U-Boot-Besatzung aufgenommen. Die Männer, die um ihn herumstanden, waren nicht allein aufgrund ihrer Fähigkeiten ausgewählt worden; sie waren außerdem imstande, füreinander einzustehen und während langer Wochen auf engstem Raum tief unter der Wasseroberfläche Hand in Hand zusammenzuarbeiten.

»Heute werde ich Teil dieser U-Boot-Besatzung«, hob Sergei an. »Ich trinke Wasser aus der Barentssee aus achtzig Metern Tiefe - in einem Zug und ohne Atempause.«

Er sah zu seinem Kapitän.

Mit einem Nicken gab Ljomkin ihm zu verstehen, er möge fortfahren.

»Ich tue dies, auf dass alles gut gehe.«

Er schloss für einen Moment die Augen. Dann kippte er das eiskalte Wasser hinunter. Sobald der Becher geleert war, schlug er die Augen wieder auf und stellte ihn vor seinem Kapitän ab.

Er drehte sich zu dem hin- und herschwingenden Hammer um, ging leicht in die Knie und beugte sich nach vorne. Unter lautem Gejohle und Applaus der Kameraden prallte der Hammer gegen seine Lippen. Der Kuss des Hammers besiegelte Sergeis Beitritt zur legendenumwobensten, heldenhaftesten Gemeinschaft innerhalb des russischen Militärs.

Sowie der Initiationsritus beendet war, trat ein technischer Offizier auf Ljomkin zu.

»Kapitän, wir haben die Order erhalten aufzutauchen. Oben kommen via Hydrophon weitere Instruktionen.«

Was ist denn jetzt schon wieder?, dachte Ljomkin. Neue Instruktionen - unmittelbar vor dem Manöver? Er sah auf die Uhr. Die Initiation hatte ein paar Minuten länger gedauert als geplant, aber so etwas war wichtig für die Moral der Truppe. Doch jetzt war Eile geboten, ehe er seine Leute in den Torpedoraum schicken würde. Die Vorbereitungen, die vom Oberkommando der Flotte angeordnet worden waren, hatten sich als so dilettantisch erwiesen, dass Ljomkin sich nicht mal mehr wunderte. Trotzdem verspürte er die altbekannte Enttäuschung. Es waren einfach andere Zeiten angebrochen.

Er schluckte seinen Verdruss hinunter, wandte sich zu seinem Steuermann um und befahl, auf Periskoptiefe zu gehen. Dann rief er dem Offizier zu, er könne schon mal zum Funkraum vorgehen und die Masten ausfahren.

Unter zwanzig Metern Tiefe funktionierte die Kommunikation nur mittels Längstwellen und via ZEVS, der streng geheimen Fernmeldeanlage des russischen Militärs. ZEVS galt als stärkster Sender Europas und stand mitsamt dem Kraft

Beschreibung für Leser

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