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Affair. Pass auf, wen du ins Haus lässtOverlay E-Book Reader
M. J. Dias

Affair. Pass auf, wen du ins Haus lässt

Psychothriller

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Produktdetails

Verlag
Goldmann Verlag
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
528
Infos
528 Seiten
ISBN
978-3-641-22208-6

Kurztext / Annotation

Nach außen hin führen Arabella und ihr Mann Zander ein glückliches Leben im noblen Londoner Stadtteil Kensington. In Wahrheit entfremden sich die Managerin und der erfolglose Schauspieler zunehmend. Um ihre Ehe zu retten, lassen sie sich auf ein gewagtes Experiment ein: einen Partnertausch. Die Nacht mit Escort-Pärchen Romeo und Desdemona verläuft prickelnd. Bis ein Streit dazu führt, dass Desdemona tödlich stürzt. In Panik gehen Arabella und Zander auf Romeos Vorschlag ein, die Leiche verschwinden zu lassen - nicht ahnend, welch skrupellosen Feind sie in ihr Zuhause gelassen haben ...

M. J. Dias führt das Unternehmen seiner Familie und studierte nebenbei Kreatives Schreiben an der Faber Academy. Er liebt Filme und hochspannende Thriller und gibt mit »Affair« sein Spannungsdebüt. Mit seiner Frau lebt er in London.

Textauszug

ARABELLA

Sonntag, 1. Dezember, Abend

Angeblich glauben alle Männer, ihre Frauen seien verrückt, so wie alle Frauen angeblich fürchten, ihre Männer könnten Versager sein. Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass mein Mann sowohl verrückt als auch ein Versager ist.

Ein verrückter Versager, den ich nach wie vor liebe.

Er hockt über das iPad gebeugt da. Ein schwerfälliger Mann, ein Neandertaler beim Feuermachen.

Er blickt auf und zeigt mir den Bildschirm. »Das ist die Website.«

»Couples Encounters?«, sage ich. »Sie haben den Apostroph vergessen.«

Er wirft mir diesen gewissen Blick zu: ein Kopfschütteln mit gerunzelter Stirn und dem Anflug eines Lächelns. Diesen Blick schenkt er mir oft - und ich verdiene ihn.

»Nach dem 's' in 'Couples' müsste ein Apostroph stehen«, füge ich hinzu.

Er zuckt mit den schweren Schultern. »Wen kümmert das schon? Wir wollen ja nicht Scrabble mit ihnen spielen.«

Ich bin versucht, ihm zu sagen, dass es im Scrabble keine Apostrophe gibt, doch damit liefe ich Gefahr, ihn mal wieder zu verstimmen.

Er zieht das iPad weg und tatscht auf dem Display herum. Ich will nicht behaupten, er sei unattraktiv, denn ist er ein gut aussehender Mann. Nur eben nicht mehr der Mann, den ich vor elf Jahren geheiratet habe. Damals war er ein großer TV-Star. Der Amerikaner in einer Top-Krimiserie der BBC - der Hingucker, für den Frauen den Fernseher einschalteten. Er war Dominic Stone - der schlagfertige, knallharte Privatdetektiv, der im London der 40er-Jahre ermittelte. Damals sah sein Oberkörper aus wie ein auf der Spitze stehendes Dreieck, jetzt erinnert er mehr an ein Rechteck.

»Die zwei sehen nett aus«, sagt er und wird rot dabei. Er zeigt mir erneut das Display.

»Romeo und Desdemona? Ich wette, das sind ihre richtigen Namen ...«, sage ich.

»Natürlich sind das nicht ihre richtigen Namen. Warum sollten sie ihre richtigen Namen im verdammten Internet veröffentlichen?«

»Na ja, immerhin haben sie Bilder von ihren Gesichtern und ihren nackten Körpern dort veröffentlicht. Also wozu einen falschen Namen verwenden? Es ist einfach seltsam. Außerdem stammen Romeo und Desdemona aus zwei verschiedenen Stücken.«

»Das weiß ich, Arabella. Ich bin Schauspieler, schon vergessen? Aber wir wollen hier ja keine Laientheatergruppe gründen.« Er nimmt das iPad wieder an sich und öffnet die nächste Dose. Bier spritzt übers gesamte Display.

Er wirft mir einen Blick zu, mit dem er mich davor warnt, einen Kommentar abzugeben. Er hat große, kastanienfarbene Augen. Diese Augen sind mir damals quer durchs Grenadier Arms als Erstes aufgefallen. Sie hypnotisierten mich regelrecht. Ganz egal, wie viel er auch zunimmt, diese Augen werden ihm immer bleiben, und deshalb sei ich ein Glückskind, wie er mir in gespielter männlicher Eitelkeit oft erklärt.

Er leert die Budweiser-Dose mit einem einzigen langen Schluck, und sein Adamsapfel ruckt auf und ab, während das Bier durch seine Kehle rinnt, direkt hinab in seinen Bauch. Immer wieder sage ich ihm, dass er, wenn er seine alte Figur zurückhaben will, auf Maltose verzichten muss - Maltose sei das allerschlimmste Kohlenhydrat. Schließlich heißt es ja nicht umsonst »Bierbauch«. Er braucht nur Dr. Agatstons Buch über die South-Beach-Diät zu lesen, da steht alles drin. Aber er weigert sich standhaft. Und so wird er seinen Sixpack nie wiedersehen. Was bedauerlich ist - sein Anblick war eine Sensation.

Ich sehe ihm an, wie er dem Drang widersteht, die Dose zu zerdrücken. Er weiß, dass ich das hasse.

»Also, machen wir das nun oder nicht?«, fragt er.

Ich überlege. Will ich, dass eine andere Frau, Desdemona oder wie auch immer sie wirklich heißt, seine Hände auf sich spürt? Will ich ihn in ihr sehen? Vielleicht bin ich in Wahrheit ni

Beschreibung für Leser

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