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Hanna Lindberg

Stockholm Affairs

Thriller

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Produktdetails

Verlag
Goldmann Verlag
Norstedts
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
480
Infos
480 Seiten
ISBN
978-3-641-22942-9

Kurztext / Annotation

Die Gold-Chef-Gala ist das Ereignis in Stockholms Gastronomie-Szene. Starköche, Restaurantbetreiber und Pressevertreter finden sich ein, um der berühmten Preisverleihung beizuwohnen - so auch die junge Journalistin Solveig Berg. Aber der Abend endet im Chaos: Plötzlich geht das Licht aus, ein Schuss fällt. Solveigs Chefredakteurin Vanja wird tödlich getroffen. Bei ihrer Suche nach Vanjas Mörder stößt Solveig auf dunkle Machenschaften hinter den verschlossenen Türen der Luxusrestaurants. Und je tiefer sie gräbt, desto gefährlicher wird es ...

Hanna Lindberg ist Journalistin in Stockholm. Nach Stationen bei Aftonbladet und Metro arbeitet sie nun für Bonnier Magazines, einem der führenden Medienhäuser Schwedens.

Textauszug

1.
Montag, 10. September
Abend

Es ging das Gerücht um, dass der Sternekoch Florian Leblanc kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Enttäuscht über die jüngsten Vorkommnisse, würde er auf die Bühne stürmen, die Dekoration zusammenschlagen und die gesamte Preisverleihung sabotieren. Aber vielleicht machte er auch einfach gute Miene zu bösem Spiel, weil er genügend Tranquilizer eingeworfen hatte. Wenn er überhaupt erschien.

Niemand wusste Genaues.

Das Gedränge an der Bar nahm zu. Hunderte Arme streckten sich vor, und der Barkeeper gab sein Bestes, um alle so schnell wie möglich mit einem kostenlosen Glas moussierendem Wein zu versorgen. Topköche hielten Small Talk mit Restaurantkritikern, gastronomischen Inspiratoren, Promireportern, Bloggern und Kollegen aus der Branche. Überall klirrten Kristallgläser. Wangenküsschen links und rechts und der neueste Tratsch. Alle, die etwas galten oder gelten wollten in Stockholms Gastroszene, waren da.

Die Journalistin Solveig Berg drängelte sich zum Ende der lang gestreckten Bar vor. Dort stand eine Gruppe vollbärtiger Männer, die wie die Betreiber eines rustikalen Lokals mit Handwerkerpizza und Sauerbier aussahen, worüber sie vermutlich lebhaft diskutiert hätten, wenn sie nicht wie alle Anwesenden unter den Kronleuchtern des Gourmettempels Stockholm Grotesque in den eindrucksvollen Räumlichkeiten der ehemaligen Börse auf dem Stortorget in der Altstadt, etwas ganz anderes interessiert hätte.

In Kürze begann die jährliche Gold-Chef-Gala.

Was für einen Auftritt würde er hinlegen?

Die Frage nach Florian Leblanc' Reaktion war ein Thema, was die Leute weit über geschlossene Facebookgruppen und Instagramkonten hinaus beschäftigte. Wenn die Gerüchte stimmten, wovon alle ausgingen, würde heute Abend eine echte Bombe platzen. Zum ersten Mal würde der vor zehn Jahren ins Leben gerufene, heiß begehrte Gourmetpreis nicht an Florian Leblanc gehen, sondern an denjenigen, den er laut verlässlicher Quellen mehr als alle anderen auf der Welt hasste: an seinen ehemaligen Partner Jon Ragnarsson.

Sie hatten zusammen die beispiellos erfolgreichen Lokale Slaqteriet, Bistro Bisous und The Urban Farm aufgebaut, Restaurants, die alle möglichen Auszeichnungen und Michelin-Sterne geholt und es nur wenige Monate nach der Eröffnung auf die Toplisten der besten Restaurants weltweit geschafft hatten. Ihre Kreationen waren sensationell, sie verwandelten Moose und Flechten in Delikatessen und ließen lebendige Zwerghühner zwischen den Füßen der Gäste herumpicken, ehe sie auf den Tellern landeten. Es hatte Geld und Ehre auf das Kochduo geregnet, das den Grundstein für die neue gastronomische Welle im Norden gelegt und Stockholm zu einer der hippesten Feinschmeckerstädte Europas gemacht hatte. Alles, was sie anpackten, schien zu Gold zu werden.

Bis zu Florians überraschendem Rückzug.

Als der Barkeeper an Solveig vorbeiging, nutzte sie die Gelegenheit und nahm sich ein Glas Wein. Um sie herum wurden Glasplatten mit Schnittchen und Fingerfood gereicht. Minipasteten mit glasierter Schweinekruste und fleischiger Königskrabbe. Überbackener Lauch, gut gelagerter Pecorino, Seeigel. Die Geschmackshighlights des Jahres mit der Signatur von Jon Ragnarsson. Ein paar Blogger drängten sich vor und schossen Fotos der Delikatessen, während sie begeisterte Kommentare abgaben.

»Unglaublich, diese Tiefe im Käse.«

Solveig warf einen hastigen Blick in einen der vergoldeten Rokokospiegel hinter dem Bartresen. Das kurze Schwarze spannte unbequem am Rücken, und ihre Sneakers mit den weißen Sohlen schienen mehrere Größen geschrumpft zu sein. Das blonde schulterlange Haar, das sie normalerweise offen trug, hatte sie heute in einem strengen Knoten hochgesteckt. Lag es an der Kleiderwahl oder dem Styling, weshalb sie sich mit einem mal so unwohl fühlte?

Sie lockerte den Haarknoten ein wenig und probierte den Seeigel.

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