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Eitel ist der TodOverlay E-Book Reader
Gerhard Langer

Eitel ist der Tod

Ein Wien-Krimi

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Produktdetails

Verlag
Goldmann Verlag
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
448
Infos
448 Seiten
ISBN
978-3-641-23268-9

Kurztext / Annotation

Und leise erklingt die Wiener Todesmelodie ...
In Wien ermittelt Michael Winter, Oberstleutnant bei der Kriminalpolizei, im rätselhaften Selbstmord einer jungen Studentin, als er zu einem hochbrisanten Fall gerufen wird: Der bekannte Sänger Heinz Hawlicek wurde tot in seiner Villa aufgefunden. Einbruchsspuren deuten auf einen Raubmord hin. Presse und Polizeiführung stürzen sich auf den Fall und drängen auf schnelle, lückenlose Aufklärung, schließlich war der Mann ein Idol der Wiener. In einem Wust aus Eitelkeiten und Lügen versucht Winter verzweifelt, Licht in beide Fälle zu bringen. Da stirbt eine weitere Studentin ...

Gerhard Langer wurde 1960 in Salzburg geboren und ist Professor für Judaistik an der Universität Wien. Neben der Forschung und Lehre widmet er sich dem Schreiben von Kriminalromanen. »Gnädig ist der Tod« ist der erste Fall für den charismatischen Wiener Ermittler Michael Winter.

Textauszug

2

Während die Tatortgruppe ihre Arbeit macht und die Leiche sich auf dem Weg in die Gerichtsmedizin befindet, treffe ich im Café um die Ecke die Verwalterin des Wohnhauses, eine nervöse, solariumgebräunte Mittvierzigerin mit rot gefärbten Haaren.

Sie streckt mir eine Schmuck behangene Hand entgegen. »Herr Oberstleutnant Winter, nicht wahr? Hafner, Sieglinde Hafner. Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. So etwas ist in den letzten zwanzig Jahren, seit wir die Häuser hier betreuen, nie passiert. Glauben Sie mir. Hier gibt es auch keine Einbrüche, ab und zu mal ein paar Nachbarschaftsstreitigkeiten, aber nichts, was der Rede wert wäre. Wir sind eine überaus seriöse Hausverwaltung und haben die besten Referenzen.« Sie überreicht mir ihre Visitenkarte.

Wir setzen uns an einen freien Tisch und bestellen einen kleinen Braunen.

»Frau Hafner, können Sie mir etwas über Jelena Cavarusic sagen? Ich meine ...«

Sie nickt betont verständnisvoll. »Natürlich. Sie brauchen die Unterlagen. Mietvertrag und so. Alles völlig korrekt. Frau Cavarusic hat regelmäßig gezahlt. Bei uns wohnen nur anständige Mieter und, ich brauche es eigentlich nicht zu erwähnen, nur anständige Ausländer. Wir haben da ein Auge drauf. Wir nehmen nicht jeden. Diese Anlagen ...«

Ich verdränge den unangenehmen Gedanken an Frau Hafner beim Auswählen der zukünftigen Mieter und ermahne sie, wieder zum Thema zu kommen.

»Natürlich, verzeihen Sie, die Aufregung. Also, Frau Cavarusic ist hier seit November 2016 gemeldet. Damals hat sie wohl ihr Studium begonnen. Ich erinnere mich noch gut an sie. Eine sehr freundliche Person, etwas schüchtern, aber ein wunderbares Deutsch. Na ja, zweite Generation, Bosnienflüchtlinge. Wie gesagt, sie hat immer pünktlich ihre Miete bezahlt. Keinerlei Beanstandungen. Aber wie sie so war, kann ich natürlich nicht sagen, da müssen Sie die anderen Mieter im Haus fragen.«

Die Befragung hat Julia bereits in die Wege geleitet, und ich möchte dieses Gespräch schnellstmöglich beenden.

Frau Hafner übergibt mir eine Kopie von Jelenas Mietvertrag, und ich nutze die Gelegenheit, um mich zu verabschieden. Wir bezahlen die Rechnung, dann kramt Frau Hafner umständlich in ihrer Handtasche nach ihrem Autoschlüssel. Das bringt mich auf einen Gedanken.

»Frau Hafner, sagen Sie, kann man die Wohnungstür auch öffnen, wenn innen ein Schlüssel steckt?«

»Ja, kann man. Seit vorigem Jahr. Nachdem sich immer wieder Mieter ausgesperrt hatten, haben wir die Schlösser getauscht. Die neuen lassen sich auch öffnen, wenn ein Schlüssel innen steckt.«

»Und natürlich auch schließen.«

»Ja, natürlich.«

»Wie viele Schlüssel werden den Mietern ausgehändigt?«

»Normalerweise drei. Aber Frau Cavarusic wollte ausdrücklich nur zwei.«

»Warum?«

»Ich weiß nicht. Ich habe es mir damals nur so notiert.«

Ich drücke Frau Hafner herzlicher die Hand, als ich es beabsichtigt habe. »Sie haben mir sehr geholfen«, sage ich und setze mein falschestes Lächeln auf, zu dem ich fähig bin. Sie erwidert es schamlos.

Ich muss aus dem stickigen Café raus und atme draußen die nicht weniger schlechte Luft an der stark befahrenen Reinprechtsdorferstraße ein.

Es gibt sicher einen Grund dafür, warum Jelena Cavarusic nur zwei Schlüssel haben wollte. Wahrscheinlich sollte ihre Wohnung ein Rückzugspunkt sein, reserviert für sie und vielleicht noch eine andere Person. Mir geht das Familienfoto in der Wohnung nicht aus dem Kopf. Ich betrachte das Bild auf meinem Smartphone. Im Hintergrund ist das Schloss Belvedere zu erkennen, das für Prinz Eugen von Savoyen als barocker Sommersitz errichtet wurde. Es ist eines der Wahrzeichen Wiens, berühmt für seine Kunstsammlungen, seine großartigen Gartenanlagen und ein geschichtliches Ereignis. Denn hier wurde 1955 der Österreichische Staatsvertrag unterzeichnet, durch den Österreich nach der Besatzung wied

Beschreibung für Leser

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