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Unsere 7 Sinne – die Schlüssel zur PsycheOverlay E-Book Reader
Rüdiger Braun

Unsere 7 Sinne – die Schlüssel zur Psyche

Wie die Wahrnehmung unsere Emotionen beeinflusst

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Produktdetails

Verlag
Kösel-Verlag
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
272
Infos
272 Seiten
Durchgehend vierfarbig
ISBN
978-3-641-23381-5

Kurztext / Annotation

Was unsere 7 Sinne mit der Seele zu tun haben
Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Tasten, Fühlen, Körperbalance - darüber verbinden wir Innen und Außen. Durch unsere Sinne begreifen wir überhaupt erst das, was uns umgibt und wir können sie schärfen und verändern. Auf diese Weise lassen sich unser Erleben und unsere Gefühle beeinflussen. Es ist der direkteste Zugang, um Psyche und Intuition zu stärken.

Der Wissenschaftsjournalist Rüdiger Braun lädt ein zu einer Reise über die Sinne zur Seele mit Exkursionen in moderne Forschungslabors, zu Coaching-Experten und Spitzenköchen. Eine Reihe von Übungen gibt Anstöße wie sich Sinnesleistungen überprüfen und trainieren lassen, um mehr Achtsamkeit im Alltag zu erfahren.

Rüdiger Braun, geb. 1960, ist freier Wissenschaftsjournalist und arbeitet unter anderem für »Stern« und »Geo«. Er hat Biologie und Philosophie studiert, war Ressortleiter bei der Wochenzeitung »Die Woche« und hat als Chefredakteur das Magazin »MaxPlanckForschung« entwickelt. Zudem hat Rüdiger Braun eine Ausbildung als Systemischer Coach und Shiatsu-Therapeut absolviert. Seit einigen Jahren versucht er, seine Achtsamkeit zu schulen, indem er Zen-Meditation praktiziert.

Textauszug

Einführung

Zwei Jahre lang legte sich Marianne regelmäßig auf die Couch eines Psychoanalytikers. Sie litt darunter, sich nur dann richtig lebendig zu fühlen, wenn ihr Partner ihr wieder und wieder versicherte, dass er sie liebte. Dies belastete ihre Beziehungen, und mehrere Trennungen innerhalb kürzester Zeit machten ihr schwer zu schaffen. Die Folge war ein diffuses Angstgefühl. Mit ihrem an einer Eliteuniversität geschulten Verstand lernte sie, das Problem zu durchdringen. Sie begriff allmählich, dass die Ursache im schwierigen Verhältnis zu ihrer Mutter zu finden war, die sie als Kind häufig allein gelassen hatte. Trotzdem hatte sie den Eindruck, nicht zum Kern ihres Leidens vorzustoßen: Ihre Erkenntnisse blieben an der Oberfläche und ließen sie emotional unberührt. Nie hatte sie während der Gesprächstherapie geweint. Die vermissten Gefühle stellten sich ein, als sie am wenigsten damit rechnete. Nach einer intensiven Behandlung bei einer Masseurin wurde Marianne wiederholt von heftigen Schluchzern geschüttelt. Plötzlich fühlte sie sich ins Alter von sieben Jahren zurückversetzt: Sie lag nach einer Blinddarmoperation auf einem Untersuchungstisch im Krankenhaus. Unsagbar einsam kam sie sich vor. Ihre Mutter war nicht aus dem Urlaub zurückgekommen, um ihr beizustehen.

»Das Gefühl, das sie lange in ihrem Kopf gesucht hatte, war stets da gewesen, versteckt in ihrem Körper«, schrieb der französische Neurologe und Psychiater David Servan-Schreiber in seinem Bestseller Die neue Medizin der Emotionen über diesen Fall. Bis zu seinem frühen Krebstod war er der prominenteste Vertreter einer Richtung von Medizinern und Psychotherapeuten, die durch die Arbeit mit dem Körper und den Sinnen die Selbstheilungskräfte von Leib und Seele nutzen und anregen wollen. Sie streben eine humane Medizin ohne zeitaufwendige Gesprächstherapien und abhängig machende Psychopharmaka an, die Körper und Psyche als Einheit begreift und die Emotionen in ihre Therapiekonzepte einbezieht. Das klassische Selbstverständnis des Menschen nach dem Motto »ich denke, also bin ich« wird zunehmend vom »ich fühle, also bin ich« abgelöst.

Emotionale Prozesse laufen überwiegend unbewusst ab. Nur bei einem Bruchteil wird aus einer Emotion ein bewusstes Gefühl wie Freude, Wut oder Trauer. Deshalb können wir mit dem Verstand Emotionen nur sehr schwer kontrollieren oder verändern. Wesentlich leichter geht dies über körperliche Erfahrungen, ist der Emotionsmedizinier David Servan-Schreiber überzeugt, denn über den Körper und unsere Sinne seien Gefühle leichter anzusprechen als über Worte. Nur so lasse sich erklären, dass unter Umständen eine intensive Massage psychisch mehr bewirken kann als eine mehrjährige Gesprächstherapie.

Unsere Sinne sind die direkten Zugangspforten zu dem Bereich des Gehirns, in dem vor allem Emotionen und Gefühle verarbeitet werden. Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Fühlen, Körperbalance - über sie verbinden wir innen und außen. Durch unsere Wahrnehmungskanäle können wir das, was uns umgibt und unsere Psyche bewegt, überhaupt erst begreifen. Sie erschaffen unser ganz persönliches, individuelles Bild der Welt. Ohne unsere Sinne könnten wir uns nicht orientieren oder miteinander kommunizieren. Ohne sie würden wir uns nicht spüren und erkennen, wir hätten kein Gefühl für uns selbst, kein Konzept von unten und oben, von Duft und Gestank. Wir könnten uns nicht koordiniert bewegen, nicht ernähren, nicht lieben - wir wären lebensunfähig.

Experten sind sich nicht einig, wie viele Sinne es gibt. Erstaunlich hartnäckig hält sich die Auffassung, dass der Mensch über fünf Sinne verfügt: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen. Diese Zahl geht auf den Philosophen und frühen Naturwissenschaftler Aristoteles zurück, der im vierten Jahrhundert vor Christus lebte. Sie ist also schon etwas angestaubt und vermutlich nur deshalb immer noch so populär, weil diese Sinne von außen a

Beschreibung für Leser

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