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Mit Schreiben zu neuer LebenskraftOverlay E-Book Reader
Susanne Diehm, Jutta Michaud, Jalid Sehouli

Mit Schreiben zu neuer Lebenskraft

Übungsbuch für Frauen mit Krebserkrankung und ihre Angehörigen

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Produktdetails

Verlag
Kösel-Verlag
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
128
Infos
Durchgehend vierfarbig mit zahlreichen Illustrationen
ISBN
978-3-641-23406-5

Kurztext / Annotation

Hilfe durch Kreatives Schreiben
Susanne Diehm und Jutta Michaud präsentieren mit Prof. Dr. Jalid Sehouli viele Schreibübungen, die Frauen dabei helfen, eine Krebsdiagnose konstruktiv zu verarbeiten, neue innere Stabilität zu gewinnen und wertvolle Schritte auf dem Weg zur Genesung einzuschlagen. Angehörige finden eigene Schreibimpulse, wie sie ihre kranken Familienmitglieder bestmöglich unterstützen können.

Susanne Diehm und Jutta Michaud sind Schreib-, Kunst- und Kreativitätstherapeutinnen. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die Entwicklung kreativer Schreibangebote. Prof. Dr. Jalid Sehouli, Direktor der Klinik für Gynäkologie an der Charité, engagiert sich u.a. für eine verbesserte Information von Krebspatienten. Die Illustratorin und Ärztin Dr. Adak Pirmorady begann nach ihrer Promotion u.a. eine psychoanalytische Ausbildung.

Textauszug

Vorworte
Prof Dr. Jalid Sehouli: Über die Kraft des Schreibens

Es war ein warmer Donnerstag. Ich musste mich beeilen, ich war in Verzug, die Operation dauerte länger, als ich geplant hatte, aber ich war zufrieden mit dem operativen Ergebnis. Wir konnten alle Tumorknoten entfernen, mehr als 300 erbsengroße Knoten im Bereich des Bauchfells, der so dünnen Haut, die wie ein unsichtbarer Film die Organe wie Blase, Darm und Leber sanft bedeckt und die Verschiebbarkeit der anatomischen Strukturen erlaubt und für die Aufnahme von Flüssigkeit im freien Bauchraum verantwortlich ist. Ich musste mich beeilen. In fünf Minuten musste ich da sein. Ich erreichte endlich den Ort, im Süden Berlins, direkt an einer sehr befahrenen und belaufenen Straße. Ich schaute auf die Uhr am Eingang einer Apotheke, es war 19:02 Uhr. Ich lief etwa 100 Meter weiter und betrat endlich den Laden, es warteten ordentlich in vier Sitzreihen aufgereiht etwa ein Dutzend Personen auf mich, ein Barhocker und davor ein kleiner hölzerner Tisch waren dem kleinen Auditorium vorangestellt. Ich gab in dem ältesten Buchladen Berlins eine Lesung zu meinem Buch »Tanger und die Boote fahren nach irgendwo«. Ich liebe das Schreiben, ich liebe den Dialog mit mir und den Menschen, denen ich meine Gedanken und Emotionen vorlesen darf. Um auch ihre Gedanken und Philosophien kennenlernen zu dürfen. Gespräche mit sich selbst und mit anderen Menschen zu führen, das ist ein himmlisches Geschenk, welches wir nur zu oft vernachlässigen und nicht ausreichend würdigen. Schreiben hat auch mir selbst bei der Bewältigung vieler schwerer Lebenssituationen geholfen. Schreiben schafft Raum, Raum zum Durchatmen, zum Orientieren, zum Interagieren. Mit dem »Weiterschreiben« kann dieser Raum immer größer und größer werden.

Die Buchhandlung im Süden Berlins hat ein besonderes Ambiente und schenkt dem Besucher ein seltenes und kostbares Gefühl der Geborgenheit und Gelassenheit trotz der hektischen Umgebung draußen. Sie schenkt aber auch Mut, den Geheimnissen der unzähligen Bücher aus aller Welt zu den verschiedenen Themen des Lebens und Überlebens nachzugehen. Am Ende meiner Lesung kam Susanne Diehm zu mir. Sie erzählte, dass sie an sich nach ihrem langen Arbeitstag sehr müde war, aber ihre beste Freundin ihr aufgetragen hatte, unbedingt zur Lesung zu gehen und dem Sehnsuchtsroman zu lauschen.

Sie strahlte über das ganze Gesicht und erzählte mir weiter von ihrer so wertvollen Arbeit gemeinsam mit Jutta Michaud. »Kreatives Schreiben?«, fragte ich, »... habe ich noch nie gehört!« und hoffte, sie mit meiner Unwissenheit nicht gekränkt zu haben. Sie sprach von den Kindern und Jugendlichen, denen sie im Rahmen eines sozialen Projektes bei der Integration und Bewältigung von schulischen und privaten Problemen mit dem Kreativen Schreiben seit Jahren erfolgreich halfen, sie sprach von den vielen betroffenen Frauen mit HIV-Infektionen, die sie mit dem Kreativen Schreiben dabei unterstützten, Selbstbewusstsein und Lebensfreude zu entwickeln.

Ich war begeistert und lud beide in mein Büro in der Berliner Charité ein, ich wollte mehr erfahren und das Gespräch weiterführen. Bereits wenige Minuten nach unserem zweiten Treffen war uns allen sofort klar, dass wir diese so wertvollen Erfahrungen auch für Frauen mit Krebserkrankungen weiterentwickeln sollten.

Frauen mit Krebserkrankungen werden durch ihre Diagnose wie Eierstockkrebs, Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs mit den ersten Worten des Arztes aus ihrem Leben gerissen, die Diagnose überfällt sie meist ohne eine kleinste Vorwarnung, bringt ihr geliebtes Leben ins Wanken, verleiht häufig ein Gefühl der Ohnmacht, so erzählen es mir meine Patientinnen. Diese Ohnmacht betrifft alle Sinne, alle Gedanken. Diese Ohnmacht gilt es zu überwinden, um sich der Erkrankung, der neuen Wahrheit mit all ihren Konsequenzen stellen zu können. Alles, was dabei hilft, in eine

Beschreibung für Leser

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