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Meine wunderbare FrauOverlay E-Book Reader
Samantha Downing

Meine wunderbare Frau

Thriller

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Produktdetails

Verlag
Goldmann Verlag
Berkley
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
464
Infos
464 Seiten
ISBN
978-3-641-23495-9

Kurztext / Annotation

Unsere Geschichte ist wie die von vielen anderen. Ich bin einer wunderbaren Frau begegnet. Wir haben Kinder bekommen und sind in die Vorstadt gezogen. Wir haben uns von unseren größten Träumen und unseren dunkelsten Abgründen erzählt. Und dann ist uns langweilig geworden. Wir sehen aus wie ein ganz normales Paar. Wir sind die netten Nachbarn, zu denen die Kinder zum Spielen kommen und die man gerne zum Essen einlädt. Aber wir haben ein Geheimnis, um unsere Ehe lebendig zu halten. Eine ganz besondere Vorliebe. Eine, die uns die Macht gibt, über Leben und Tod zu entscheiden ...

Samantha Downing wurde in Kalifornien geboren und lebt heute in New Orleans. Schon von klein auf war sie eine begeisterte Leserin und hat mit ihrem hochgelobten Debütroman »Meine wunderbare Frau« ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht, dem sie definitiv treu bleiben wird.

Textauszug

EINS

Sie schaut mich an. Ihre blauen Augen sind glasig und blicken flackernd zu ihrem Drink und wieder herauf. Ich schaue mein eigenes Glas an und spüre, wie sie mich beobachtet und sich fragt, ob ich genauso interessiert bin wie sie. Ich schaue zu ihr hinüber und lächle, um ihr zu zeigen, dass ich es bin. Sie lächelt zurück. Ihr Lippenstift ist fast weg; der Rand ihres Glases ist rot verschmiert. Ich gehe hinüber und setze mich neben sie.

Sie schüttelt ihr Haar auf. Farbe und Länge sind nicht bemerkenswert. Ihre Lippen bewegen sich, sie sagt Hallo, und ihre Augen sind jetzt heller. Sie sehen aus, als wären sie von innen beleuchtet.

Körperlich spreche ich sie an, wie ich die meisten Frauen in dieser Bar ansprechen dürfte. Ich bin neununddreißig und ausgezeichnet in Form, habe volles Haar und zwei tiefe Grübchen, und mein Anzug passt besser als jeder Handschuh. Darum hat sie mich angesehen, darum hat sie gelächelt, und darum freut sie sich, dass ich zu ihr herübergekommen bin. Ich bin der Mann, auf den sie es abgesehen hat.

Ich schiebe mein Handy über den Tresen zu ihr.

Hallo. Ich heiße Tobias.

Sie liest und zieht die Stirn kraus, und ihr Blick geht zwischen dem Handy und mir hin und her. Ich tippe noch eine Nachricht.

Ich bin taub.

Ihre Brauen zucken in die Höhe, sie legt eine Hand vor den Mund, und ihre Haut färbt sich rosa. Verlegenheit sieht immer gleich aus.

Sie schüttelt den Kopf. Es tut ihr leid. Das wusste sie nicht.

Natürlich wussten Sie es nicht. Woher auch?

Sie lächelt. Aber nicht ganz.

Ich bin nicht mehr das Bild in ihrem Kopf, nicht mehr der Mann, den sie sich vorgestellt hat, und jetzt weiß sie nicht genau, was sie tun soll.

Sie nimmt mein Handy und tippt eine Antwort.

Ich bin Petra.

Freut mich, Sie kennenzulernen, Petra. Sie sind Russin?

Meine Eltern waren Russen.

Ich nicke und lächle. Sie nickt und lächelt. Ich kann sehen, wie die Rädchen in ihrem Kopf arbeiten.

Sie würde lieber nicht bei mir bleiben. Sie will einen Mann finden, der hört, wie sie lacht, und der seine Worte nicht zu tippen braucht.

Gleichzeitig ermahnt ihr Gewissen sie, niemanden zu diskriminieren. Petra möchte keine oberflächliche Frau sein, die einen Mann zurückweist, weil er taub ist. Sie möchte mich nicht ablehnen, wie es schon so viele getan haben.

Das nimmt sie jedenfalls an.

Ihr innerer Kampf entfaltet sich wie ein Stück in drei Akten, und ich weiß, wie es endet. Meistens jedenfalls.

Sie bleibt.

Ihre erste Frage betrifft mein Gehör. Oder seine Abwesenheit. Ja, ich bin von Geburt an taub. Nein, ich habe noch nie etwas gehört - kein Lachen, keine Stimme, kein bellendes Hündchen, kein Flugzeug am Himmel.

Petra macht ein trauriges Gesicht. Sie weiß nicht, dass es herablassend ist, und ich sage es ihr nicht, denn sie gibt sich Mühe. Sie bleibt.

Sie fragt, ob ich Lippen lesen kann. Ich nicke. Sie fängt an zu reden.

»Als ich zwölf war, habe ich mir das Bein an zwei Stellen gebrochen. Ein Fahrradunfall.« Ihre Mundbewegungen sind grotesk übertrieben. »Ich musste einen Gipsverband tragen, der von meinem Fuß bis zum Oberschenkel reichte.« Sie verstummt und zieht einen Strich quer über ihren Schenkel für den Fall, dass ich doch Mühe habe, sie zu verstehen. Habe ich nicht, aber ich weiß ihre Bemühungen zu schätzen. Und ihren Schenkel auch.

Sie spricht weiter. »Sechs Wochen lang konnte ich nicht gehen. Für die Schule brauchte ich einen Rollstuhl, weil der Gips zu schwer für Krücken war.«

Ich lächele. Teils stelle ich mir die kleine Petra mit einem großen Gipsverband vor, und teils frage ich mich, wo diese traurige Geschichte hinführen mag.

»Ich behaupte nicht, dass ich weiß, wie es ist, sein Leben im Rollstuhl zu verbringen oder irgendeine dauerhafte Behinderung zu haben. Ich habe nur immer das Gefühl

Beschreibung für Leser

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