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Schlaf schön, solange du noch kannstOverlay E-Book Reader
Mary Torjussen

Schlaf schön, solange du noch kannst

Psychothriller

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Produktdetails

Verlag
Blanvalet Taschenbuch Verlag
Headline, London 2018
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
464
Infos
464 Seiten
ISBN
978-3-641-23524-6

Kurztext / Annotation

Du kannst dich nicht mehr erinnern. Aber er wird dich nie wieder vergessen lassen.
Maklerin Gemma wächst das Leben über den Kopf. Sie verbringt lange Tage im Büro, dabei hätte sie gern mehr Zeit für ihren Sohn. Ihr Mann wiederum plant schon das zweite Kind und den Umzug zu den Schwiegereltern. Als Gemma eine Einladung zu einer Konferenz in einem Hotel erhält, kommt diese Auszeit wie gerufen - dass sie dort zufällig ihren Klienten David trifft, noch mehr. Doch am nächsten Morgen kann sich Gemma an nichts mehr erinnern, und auch David scheint verschwunden. Plötzlich erreichen Gemma Fotos von besagter Nacht. Die 36-Jährige ahnt nicht, dass diese auch ein verdrängtes Trauma aus ihrer Jugend wieder an die Oberfläche zerren ...

Mary Torjussen hat Creative Writing an der John Moores University in Liverpool studiert und als Lehrerin gearbeitet. Sie lebt auf der Halbinsel Wirral bei Liverpool, UK, wo auch ihr Roman Die Verlassene spielt.

Textauszug

Prolog

Fünfzehn Jahre zuvor
Donnerstag, 15. August

Wenn ich heute an jenen Abend zurückdenke, erinnere ich mich an die drückende feuchte Hitze auf meiner Haut und an die fiebrige Spannung, die in der Luft lag. Ich erinnere mich an die Taxifahrt zur Party mit meiner Freundin Lauren, ihr Körper weich und parfümiert an meinen gepresst, während wir gemeinsam mit ihrem Freund Tom dicht an dicht auf der Rückbank saßen. Die Fenster waren geöffnet, und »London Calling« ertönte aus dem Radio. Ich erinnere mich an das Glücksgefühl, das mich damals überkam; ich hatte gerade eine Zusage von der London University bekommen und würde in weniger als einem Monat dort mein Studium beginnen. Wenn ich heute diesen Song höre, versetzt mich das jedes Mal zurück zu jener Taxifahrt zu Alex' Haus. Dann ist es, als wäre ich noch dieses Mädchen, das Mädchen, das ich früher einmal war.

Doch das bin ich nicht.

Ich spüre noch die Sandalen, die ich damals trug, als würde ich sie heute tragen. Ich konnte kaum in ihnen gehen; an jenem Abend hatte ich sie zum ersten Mal an und lief mir schon nach einer Stunde Blasen. Ich erinnere mich daran, wie sich mein Kleid anfühlte, wie sein weicher Baumwollstoff meine Haut streifte. Wenn ich die Augen schließe, spüre ich, wie die Brise mein Haar anhob. Ich rieche das Parfüm, das ich trug, schmecke den Lipgloss auf meinem Mund.

Und immer, immer, wenn ich mich an jenen Abend zurückerinnere, muss ich an Alex denken.

Es war Mitte August in dem Sommer, in dem wir achtzehn waren, und wir wollten mit über zweihundert Mitschülern auf Alex Clarkes Party unsere Prüfungsergebnisse feiern. Lauren und ich hatten uns bei ihr zu Hause hergerichtet, und ich war in mein kurzes pinkfarbenes Kleid geschlüpft. Ich hatte es mir von dem Geld gekauft, das ich eigentlich für mein Studium hätte sparen sollen. Wir waren gebräunt von der Sommersonne; wir arbeiteten jeden Tag bis in den Nachmittag hinein in dem Café in unserem Heimatort, dann streiften wir unsere nassgeschwitzten Nylon-Overalls ab, zogen unsere Shorts an und verbrachten den Rest des Tages unten am Strand. An jenem Nachmittag hatten wir etwa eine Stunde darauf verwendet, unsere Bräune aufzufrischen, bevor wir zu Lauren nach Hause gingen, um uns dort für den bevorstehenden Abend fertig zu machen. Dieser Abend war der Beginn vom Rest unseres Lebens, sagten wir uns. Wir wollten anders aussehen, um zu zeigen, dass wir bereit waren für unser neues Leben auf eigenen Füßen.

Wir fingen schon an zu trinken, bevor wir auf die Party gingen. Laurens Mutter kam mit einer Flasche Champagner ins Zimmer, um mit uns auf unsere Ergebnisse anzustoßen, und bestand darauf, uns immer wieder nachzuschenken, wenn unsere Gläser leer waren. Wir sagten ihr nicht, dass wir bereits Tequila getrunken hatten. Lauren trank mehr als ich, aber das tat sie damals immer. Als ich siebzehn wurde, machte ich sofort meinen Führerschein, und mein Vater kaufte mir einen kleinen Gebrauchtwagen, damit ich ihn nicht bitten musste, mich durch die Gegend zu kutschieren. Ich fuhr leidenschaftlich gerne Auto, und es machte mir nichts aus, keinen Alkohol zu trinken und alle herumzuchauffieren. Wahrscheinlich war ich deshalb so betrunken an jenem Abend.

Es war ein Donnerstag Mitte August, und am Morgen mussten wir als Erstes ins Schulsekretariat, um unsere Noten zu erfahren. Uns kam es so vor, als würden sie über Leben oder Tod entscheiden: Wenn sie so ausfielen, wie wir es uns wünschten, würden sich die Türen zu den besten Universitäten öffnen, zu den besten Studiengängen und einer verheißungsvollen Zukunft. Nur eine Note schlechter, und alles wäre dahin. Das Leben, auf das wir gehofft hatten, würde einfach nicht stattfinden. Das glaubten wir zumindest. Und obwohl wir wussten - man hatte es uns oft genug gesagt - , dass schon alles gut werden würde, dass auch andere Universitäten gut seien, waren wir jung genug, um zu glauben, dass sich tatsäc

Beschreibung für Leser

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