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Im Schatten des FuchsesOverlay E-Book Reader
Julie Kagawa

Im Schatten des Fuchses

Roman

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Produktdetails

Verlag
Heyne Verlag
Harper Teen
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
480
Infos
480 Seiten
ab 14 Jahre
ISBN
978-3-641-23605-2

Kurztext / Annotation

Ein gefährliches Vermächtnis, ein tapferes Mädchen und eine abenteuerliche Reise
Die junge Yumeko ist eine Gestaltwandlerin - halb Mensch, halb Füchsin. Im Kloster der Stillen Winde lernt sie unter der liebevollen Anleitung von Mönchen, ihre Gabe zu kontrollieren. Doch eines Nachts greifen mörderische Dämonen die Tempelanlage an und setzen sie in Brand. Yumeko gelingt es als Einziger zu fliehen, mit einem letzten Vermächtnis der Mönche in der Tasche: einer geheimnisvollen Pergamentrolle, die sie in einem Tempel in Sicherheit bringen soll. Darauf befindet sich der Teil einer uralten Beschwörung, die so gefährlich ist, dass sie einst in drei Teile zerrissen und an verschiedenen Orten aufbewahrt wurde. Unterwegs trifft Yumeko den Samurai Tatsumi, der auf der Suche nach eben jener Pergamentrolle ist. Gemeinsam setzen sie ihren Weg fort. Tatsumi weiß nicht, dass Yumeko hat, wonach er sucht. Yumeko weiß nicht, dass Tatsumi ein Geheimnis hütet, das sie beide umbringen könnte. Und beide ahnen nicht, dass sie sich niemals ineinander verlieben dürfen.

Schon in ihrer Kindheit galt Julie Kagawas große Leidenschaft dem Schreiben. Nach Stationen als Buchhändlerin und Hundetrainerin machte sie ihr Interesse zum Beruf. Mit ihren Fantasy-Serien »Plötzlich Fee« und »Plötzlich Prinz« wurde sie rasch zur internationalen Bestsellerautorin. In ihrer neuesten Erfolgsserie »Plötzlich Rebell« erzählt sie von einer magischen Liebe, die nicht sein darf. Julie Kagawa lebt mit ihrem Mann in Louisville, Kentucky.

Textauszug

2

DER FUCHS IM TEMPEL

Yumeko

»Yumeko!«

Der Ruf hallte durch den Garten wider, dröhnend und wutentbrannt, und ließ mich zusammenzucken. Ich hatte still am Teich gesessen und den dicken rot-weißen Fischen, von denen es unter der Oberfläche nur so wimmelte, Krumen zugeworfen, als mein Name, wie so oft im Zorn, aus Richtung des Tempels gebrüllt wurde. Rasch duckte ich mich hinter die große Steinlaterne am Rand des Wassers, da kam Denga um das gegenüberliegende Ufer marschiert, mit einer Miene so düster wie eine Gewitterwolke.

»Yumeko!«, rief der Mönch noch einmal, während ich mich an den rauen, moosbewachsenen Stein drückte. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie sich sein normalerweise strenges, friedfertiges Gesicht bis hin zu seiner Stirnglatze rot verfärbte. Längst hatte ich aufgehört zu zählen, wie oft ich es schon mit angesehen hatte. Sicher flatterten sein Zopf und die orangefarbenen Kleider, während er herumwirbelte, den Rand des Teiches absuchte und den Blick über die Bambusgewächse schweifen ließ, die den Garten umgaben. »Ich weiß, dass du hier irgendwo steckst!«, wütete er. »Salz in die Teekanne geben ... schon wieder! Meinst du, Nitoru mag es, wenn ihm der Tee direkt ins Gesicht gespuckt wird?« Ich biss mir auf die Unterlippe, um mir das Lachen zu verkneifen, drängte mich gegen die Statue und versuchte, keinen Mucks zu machen. »Elendes Dämonenmädchen!«, stieß Denga vor Wut kochend hervor, während sich das Geräusch seiner Schritte vom Teich entfernte und weiter in den Garten vordrang. »Ich weiß, dass du Närrin dir jetzt ins Fäustchen lachst. Wenn ich dich erwische, wirst du bis zur Stunde der Ratte die Böden fegen!«

Seine Stimme verlor sich. Ich spähte um den Stein und beobachtete, wie Denga dem Pfad weiter in das Bambusgehölz folgte, bis der Mönch schließlich aus meinem Blickfeld verschwand.

Aufatmend lehnte ich mich an die verwitterte Steinlaterne und empfand ein köstliches Triumphgefühl. Na, das war ein Spaß! Denga-san ist immer so angespannt; ein anderer Gesichtsausdruck wäre zur Abwechslung mal gut, sonst erstarrt seine Miene noch völlig. Bei der Vorstellung, wie der Gesichtsausdruck des armen Nitoru sich verwandelt hatte, als der andere Mönch merkte, was sich in seiner Teetasse befand, musste ich grinsen. Leider besaß Nitoru den gleichen Sinn für Humor wie Denga, also gar keinen. Höchste Zeit, mich aus dem Staub zu machen. Ich stibitze mir ein Buch aus der Bibliothek und verstecke mich unter dem Schreibtisch. Oh, Moment mal, den Ort kennt Denga schon. Schlechte Idee. Der Gedanke an all die langen Holzveranden, die gründlich gefegt werden müssten, falls ich gefunden wurde, bereitete mir Unbehagen. Vielleicht ist es ein guter Tag, um nicht hier zu sein. Jedenfalls bis heute Abend. Was wohl die Affenfamilie im Wald heute so macht?

In mir regte sich freudige Erregung. In den Ästen einer uralten Zeder, die alle anderen Bäume im Wald überragte, lebte ungefähr ein Dutzend gelber Affen. Wenn man an klaren Tagen bis oben in die Baumkrone kletterte, konnte man die ganze Welt sehen, von dem winzigen Bauerndorf am Fuß der Berge bis hin zum fernen Horizont. Jedes Mal, wenn ich dort oben im Baum saß und mit den Affen auf den Ästen schaukelte, schweifte mein Blick über den bunten Landschaftsteppich, der sich vor mir erstreckte, und ich fragte mich, ob heute der Tag war, an dem ich mutig genug wäre, um nachzusehen, was jenseits des Horizonts lag.

Ich war es nie, und der heutige Nachmittag würde keine Ausnahme bilden. Doch wenigstens würde ich nicht hier sein und abwarten, dass ein zorniger Denga-san mir einen Besen in die Hand drückte und mir befahl, jede Oberfläche im Tempel zu kehren. Einschließlich des Hofes.

Während ich mich von der Laterne löste, drehte ich mich um ... und stand genau vor Meister Isao.

Ich jaulte auf,

Beschreibung für Leser

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