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Das Prinzip SelbstfürsorgeOverlay E-Book Reader
Tatjana Reichhart

Das Prinzip Selbstfürsorge

Wie wir Verantwortung für uns übernehmen und gelassen und frei leben. Roadmap für den Alltag

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Produktdetails

Verlag
Kösel-Verlag
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
288
Infos
288 Seiten
ISBN
978-3-641-23618-2

Kurztext / Annotation

Entscheidung für ein gutes Leben
Nur wer für sich selbst sorgt, kann den Anforderungen des Alltags standhalten, ohne gestresst und ferngesteuert vor sich hinzuleben. Und nur wer für sich selbst sorgt, kann auch für andere sorgen. Dr. med. Tatjana Reichhart weiß aus ihrer langjährigen Praxis, wie man herausfindet, was einem wirklich guttut und wie man sich Freiräume schafft, um das auch umzusetzen. Dazu schlägt sie eine Auswahl an effektiven Strategien vor, aus denen man sich diejenigen auswählen kann, die gut zu einem passen. So kann jeder auf seiner Roadmap den eigenen Weg zu einem selbstfürsorglichen und guten Leben finden.

Dr. med. Tatjana Reichhart ist approbierte Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Nach vielen Jahren an der Klinik der TU München, zuletzt als Oberärztin, arbeitete sie international als Trainerin in zahlreichen Unternehmen und Behörden zum Thema »Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz«. 2015 gründete sie das Coaching- und Seminarcafé Kitchen2Soul in München und die gleichnamige Aus- und Fortbildungsakademie. Dort ist sie als Coach und Trainerin tätig und leitet mit Claudia Pusch an der Kitchen2Soul Akademie die »Ausbildung zum Resilienz Coach«, wozu die beiden 2022 ein Fachbuch veröffentlicht haben. Sie ist außerdem Autorin der im Kösel Verlag erschienenen erfolgreichen Bücher »Das Prinzip Selbstfürsorge« und »Selbstbstimmt«.

Textauszug

Was Selbstfürsorge bedeutet

Definition Selbstfürsorge

Was verbinden Sie mit dem Begriff »Selbstfürsorge« oder dem Ausdruck »gut für sich selbst sorgen«? Vielleicht ähnliche Gedanken, wie sie meine Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer immer wieder nennen: Selbstliebe, Selbstfreundschaft, Selbstwertschätzung, Selbstmitgefühl, Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen, auf die eigenen Bedürfnisse achten, sich um sich selbst kümmern, Selbstentfaltung, sich selbst Aufmerksamkeit entgegenbringen, auf sich hören, Pausen machen, bevor man nicht mehr kann, in Balance sein, mit sich im Reinen sein, Lebenskunst, Achtsamkeit, sein Leben selbst gestalten, Gesundheit und für die eigene Gesundheit sorgen, die eigenen Grenzen kennen und wahren, Selbstmanagement, Fürsorge als juristischer Begriff (zum Beispiel bei gesetzlicher Betreuung oder der Fürsorgepflicht der Führungskräfte), Egoismus, Narzissmus, Selbstbezogenheit ... Der Begriff »Selbstfürsorge« kann also unterschiedlich belegt sein und impliziert viele Assoziationen. Für mich persönlich, entsprechend meiner Sozialisierung, hatte der Begriff früher in meinem Leben eher eine negative Konnotation. Ich empfand das Thema Selbstfürsorge, bevor ich mich näher damit beschäftigte, als ichzentriert, »schwächlich« bis hin zu »esoterisch« und gar unnötig. Meine Vorstellung hat sich seither vollständig gewandelt, wie Sie sehen können. Suchen Sie für sich aus, wie Sie das Konzept des »Gut-für-sich-selbst-Sorgens« definieren möchten, und vielleicht wandelt sich ja auch Ihre Vorstellung, während Sie das Buch lesen.

Was bedeutet Selbstfürsorge nun eigentlich? Es gibt keine einheitliche Definition, und an dieser Stelle kann ich nur einen kurzen, sicher unvollständigen Überblick geben.

Das Konzept der Selbstfürsorge beziehungsweise Selbstsorge wurde schon in der griechischen Antike und römischen Spätantike entwickelt. Für Sokrates war die Selbsterkenntnis der Seele der zentrale Gegenstand der Sorge um sich und gleichzeitig auch die Grundlage für schönes und gerechtes Handeln.7 Mit Selbstsorge ist also in erster Linie die Sorge um die Seele und damit auch die Sorge um den eigentlichen Sinn im Leben gemeint, allerdings nicht in einem ausschließlich auf sich selbst gerichteten Denken und Handeln, sondern mit Blick auf das allgemein Gute. So stand für Sokrates die Sorge um sich in dreierlei Beziehung: mit dem politischen Leben, mit der Erziehung und mit der Selbsterkenntnis. Nach Sokrates müsse der Mensch vor der Übernahme von Regierungstätigkeiten Selbstsorge betreiben, denn nur wer sich selbst regieren könne, könne auch andere gut regieren. So gilt die Selbstsorge als Teil einer Pädagogik, die den Heranwachsenden auf ein Leben in der Polis, dem Staat, vorbereiten soll. Man müsse zunächst lernen, Sorge um sich selbst zu tragen, sich selbst zu erkennen, bevor man Verantwortung in einem Staat übernehmen könne. So lautet die Inschrift am Eingang des Tempels von Delphi: »Erkenne dich selbst.« Heute würden wir wahrscheinlich davon sprechen, erst sich selbst - im Sinne von Selbstmanagement und Selbstführung - gut führen zu müssen, um andere und ganze Unternehmen gut führen, gut managen zu können. Das »gut« meine ich im Sinne der antiken Philosophie und nicht im Sinne des Kapitalismus. Für Sokrates ist die Selbsterkenntnis also wesentlicher Teil der Selbstsorge, welche die Grundlage für gutes und gerechtes Handeln und die Selbstverwirklichung, nicht die Selbstsucht oder Selbstbehauptung darstellt.8 Selbstsorge, wie sie die antiken Griechen verstanden, hat somit nichts mit narzisstischem oder egoistischem Selbstkult zu tun. Vielmehr ist die Sorge um sich selbst als Basis für die Sorge um andere und für ein aktives Einbringen in der Gesellschaft zu verstehen.

Mit dem Erstarken des Christentums und seiner Glaubenssätze wurde das Konzept der Selbstsorge mit einem negativen Beiges

Beschreibung für Leser

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