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Wir brauchen Frauen, die sich trauenOverlay E-Book Reader
Manuela Rousseau

Wir brauchen Frauen, die sich trauen

Mein ungewöhnlicher Weg bis in den Aufsichtsrat eines DAX-Konzerns

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Produktdetails

Verlag
Ariston
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
224
Infos
224 Seiten
ISBN
978-3-641-23625-0

Kurztext / Annotation

Erfolgreich, unabhängig, selbstbestimmt - Wie Du Dir eine große Vorstellung von Deinem Leben machst
Manuela Rousseau ist eine der wenigen Frauen im Aufsichtsrat eines weltweit agierenden DAX-Konzerns. Und das schon seit 20 Jahren. Eine Bilderbuchkarriere, möchte man meinen. Dabei ist ihr Werdegang voller Brüche und durchaus nicht frei von Selbstzweifeln. Im Alter von 14 Jahren musste sie von der Schule abgehen, weil damals die Überzeugung vorherrschte, dass Mädchen kein Abitur bräuchten - und doch bestimmt sie heute den Erfolg eines Weltunternehmens mit, ist Professorin und eine der »100 Top-Business-Frauen« in Deutschland.

Mit ihrem ebenso ehrlichen wie inspirierenden Erfahrungsbericht ermutigt Manuela Rousseau Frauen, sich von inneren und äußeren Fesseln zu befreien, überholte oder überzogene Erwartungen hinter sich zu lassen und ihren Berufsweg selbst zu gestalten - bis in die höchsten Ebenen. Ihr ungewöhnlicher Lebensweg zeigt, warum weiblicher Erfolg nicht immer linear verläuft und was Frauen tun können, um ihre individuellen Stärken und ihre gestalterische Kraft auch in der Arbeitswelt einzubringen.

Prof. Manuela Rousseau ist seit Juni 1999 Mitglied im Aufsichtsrat der Beiersdorf AG, seit April 2019 stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende bei Beiersdorf und seit 2009 im Aufsichtsrat der maxingvest ag. Sie engagiert sich ehrenamtlich bei Frauen in die Aufsichtsräte e.V. (FidAR) und im Verband Führungskräfte Chemie (VAA). Während ihrer Tätigkeit als Konzernsprecherin der Beiersdorf AG begann sie 1992 an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater im Studiengang Kultur- und Medienmanagement zu lehren. Ihr Fachgebiet, das sie mit Publikationen begleitet, ist Fundraising Management. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurde sie 1999 mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet. Die Vogue Business wählte sie 2002 zu den 100 Top Business Frauen in Deutschland. 2008 erfolgte die Aufnahme in die 'Hall of Fame' des Fachverband Sponsoring. In der Kategorie 'Frauen in Führung' erreichte sie das Finale des EMOTION Award 2018.

Textauszug

1
MUT, AUTHENTISCH ZU SEIN
Die Angst vor dem Ja

Es war ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag im Sommer 1993, der mein Leben veränderte. Ich saß in meinem Büro im fünften Stock an meinem Schreibtisch und arbeitete an einem PR-Konzept. Mein Blick glitt über die Dächer von Eimsbüttel, in der Ferne die Silhouette der Nikolaikirche in der Hamburger Innenstadt, als das Telefon auf meinem Schreibtisch klingelte. Am anderen Ende der Leitung ein Kollege, der mich wieder zurück in den Beiersdorf-Alltag holte. Er stellte sich kurz vor und fragte: »Vielleicht erinnern Sie sich an mich?«

Ich schwieg.

»Wir haben uns vor zwei Jahren zufällig in der Sportgemeinschaft bei Beiersdorf getroffen. Sie erkundigten sich, ob es eine Tanzsportabteilung gäbe und vielleicht auch gleich einen Tanzpartner dazu. Mir gefiel Ihre direkte Art, diese kurze Begegnung mit Ihnen blieb mir in Erinnerung.« Er hielt inne.

»Das freut mich«, entgegnete ich in der kurzen Pause.

»Darf ich gleich auf den Punkt kommen?«, fragte er und fuhr, ohne meine Antwort abzuwarten, fort: »Wenn ich mit anderen Kollegen über meine anstehende Nachfolge im Aufsichtsrat spreche, fällt immer wieder Ihr Name. Die Kreativität, mit der Sie Projekte für die Mitarbeiter anpacken und umsetzen, wird sehr geschätzt, weil es Ihnen offensichtlich gelingt, diese Ideen dann auch beim Vorstand durchzusetzen. Also, Frau Rousseau«, konkretisierte er schließlich den Grund seines Anrufs, »ich bin Mitglied im Beiersdorf-Aufsichtsrat und würde Sie gern näher kennenlernen. Bei Beiersdorf steht demnächst eine Aufsichtsratswahl an, daher möchte ich Sie fragen, ob Sie sich vorstellen können, als Arbeitnehmerin zu kandidieren?«

Auch wenn ich mir nichts anmerken ließ, zuckte ich innerlich zusammen. Hatte er mich eben tatsächlich gefragt, ob ich mich für ein Mandat im Beiersdorf-Aufsichtsrat interessiere? Einerseits fühlte ich mich geschmeichelt, dass mich jemand für eine so große Aufgabe in Erwägung zog. Meine Gedanken schlugen Purzelbäume und meine Hände wurden feucht: Meinte er wirklich mich? Was würden mein Chef, meine Kolleginnen und Kollegen sagen? Wie würde mein Mann darauf reagieren? Woher sollte ich die Zeit für eine zusätzliche Aufgabe nehmen? Kannte er mich und meinen Werdegang überhaupt? Brachte ich die notwendigen Voraussetzungen mit? War ich gut genug? Ich spürte die Last der Unsicherheit, die Angst vor der Verantwortung. Wollte ich wirklich an exponierter Stelle sichtbar werden? Das Risiko eingehen, zu scheitern? War ich bereit für eine solche Aufgabe an der Spitze eines DAX-Konzerns? Hatte ich als Frau in einem von Männern dominierten Feld überhaupt eine Chance? Oder würde ich mich kräftig blamieren? All diese Fragen gingen mir durch den Kopf, während mein Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung auf eine Antwort wartete. Eigentlich wurde mir gerade eine große Herausforderung angeboten, die meine Karriere fördern konnte und mir Gelegenheit gab, mein Können und Know-how zu zeigen. Woher kam dieses Zögern?

Die eigene Geschichte verstehen

Meine Startbedingungen ins Leben ließen nicht erwarten, dass mir jemals jemand die Frage stellen würde, ob ich mich für die Kandidatur in einen Aufsichtsrat interessieren könnte. Mir rauschte meine eigene Geschichte durch den Kopf. Ich stammte aus einfachen Verhältnissen: Meine Mutter war im Alter von dreizehn Jahren mit ihrer Mutter und Geschwistern 1945 auf Schiffen über die Ostsee von Pommern aus geflohen. Die Familie fand in Schleswig-Holstein ein neues Zuhause. Dort lernte meine Mutter 1952 meinen Vater kennen. Sie arbeitete als gelernte Näherin, er als Lokführer.

An einem kalten Wintertag 1955 wurde ich als erste Tochter in einem Arbeiterviertel in Neumünster geboren. Wenige Wochen nach meiner Geburt nahm meine Mutter

Beschreibung für Leser

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