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Die VerbindungOverlay E-Book Reader
Cambria Brockman

Die Verbindung

Du kannst niemandem trauen - Roman

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Produktdetails

Verlag
Goldmann Verlag
Ballantine
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
448
Infos
448 Seiten
ISBN
978-3-641-23654-0

Kurztext / Annotation

An ihrem ersten Tag am Elite-College Hawthorne fragt sich Malin, ob sie hierhin gehört, ob sie hier Freunde finden wird. Doch schon bald ist sie Teil einer Clique um den charismatischen John und die beliebte Ruby. Dazu gehören außerdem Khaled, Johns Cousin Max und die Engländerin Gemma. Schnell werden sie zu einer eingeschworenen Gemeinschaft, teilen Hoffnungen, Ängste und dunkle Geheimnisse. Doch als Ruby und John sich verlieben, verschieben sich die Allianzen. Neid, Missgunst und tödlicher Hass erschüttern Malins Vertrauen und sie ist froh, dass der Abschlusstag näher rückt. Ein Tag jedoch, den einer von ihnen nicht überleben wird ...

Cambria Brockman, aufgewachsen in den USA und in England, studierte Englische Literatur und Kunstgeschichte. Sie arbeitete als preisgekrönte Lifestyle- und Hochzeitsfotografin (Cambria Grace Photography), bevor sie sich dem Schreiben widmete. Sie lebt mit ihrer Familie in Boston.

Textauszug

1

Erstes Studienjahr

Diese ersten Wochen in Hawthorne habe ich in Erinnerung wie Bücher in meinem Regal, nach Genre sortiert. Ich weiß nicht, ob es den anderen auch so geht. Fragmente, Momente, einzelne Sätze, Erlebnisse. Dass wir uns später so nahkamen, das fing in diesen ersten Tagen an, als wir alle unsicher waren und die Nerven bloßlagen.

Nachdem meine Eltern meine Sachen in das leere Zimmer getragen, mich zur Mensa begleitet hatten und abgereist waren, blieb ich alleine zurück. Es gab niemanden hier, den ich kannte, und ich hatte ein Einzelzimmer. Die Situation erinnerte mich an meinen ersten Tag im Kindergarten. Nachdem meine Mutter damals gegangen war, hing der Duft ihres Parfums noch in der Luft. Ihr Parfum ist für mich intensiv mit einigen Phasen meiner Kindheit verknüpft. Während die anderen Kinder weinten, schrien und Wutanfälle kriegten, saß ich ganz still an einem der niedrigen Tische. Und so war es auch an der Uni, nur ohne das Theater. Jetzt versuchten zwar alle, ihre Ängste zu verbergen, aber ich sah den anderen an, dass sie Panik schoben. Sie fragten sich, ob sie Freunde finden würden und wie sie die nächsten vier Jahre hier klarkommen sollten.

Ich schaute mich in der nagelneuen Mensa um, die erst diesen Sommer fertig geworden war. Die Sonne fiel durch die Fensterfront, wärmte mein Gesicht. Poster warben für Campus-Clubs und Sportveranstaltungen. Ich dachte an meine Eltern, die wahrscheinlich grade die Grenze von Maine zu New Hampshire passierten und auf der Interstate 95 zum Flughafen von Boston unterwegs waren. Vermutlich fuhr mein Vater, während meine Mutter auf die Bäume starrte.

John lernte ich zuerst kennen. Später galt ich immer als Rubys beste Freundin, und deshalb glaubten alle, so sei es vom ersten Tag an gewesen. Dieser Legende habe ich nie widersprochen. Zu Ruby mit ihrem hüpfenden kastanienbraunen Pferdeschwanz und ihrem liebenswerten Lächeln fühlten sich ohnehin alle hingezogen, aber nicht zu mir. An Rubys Attraktivität wollten alle Anteil haben und glaubten deshalb, sie hätte mich aus einer Schar bewundernder Anhängerinnen erwählt. Doch das Gegenteil war der Fall: Ich hatte sie ausgesucht.

Die Mensa war voller Studienanfänger, und ein paar drängten sich an mir vorbei, um möglichst schnell einen freien Platz zu finden. Ich blieb stehen und erwog meine Optionen. Rings um mich machten sich die Leute bekannt, plauderten über den Sommer. Die Einführungsveranstaltung begann erst in zehn Minuten, ich musste mir noch keinen Platz suchen, sondern konnte noch einen Kaffee trinken. Ich machte kehrt und ging zu dem Kaffeewagen nach draußen, froh, dem Gedränge zu entkommen.

»Eiskaffee«, sagte ich zu dem Mädchen. Sie war eindeutig älter als ich, machte das vielleicht als Job. »Schwarz.«

»Für mich das Gleiche«, sagte eine Stimme hinter mir. Ich schaute über die Schulter und musste nach oben gucken. Das kam nicht oft vor. Leuchtend blaue Augen blickten auf mich herunter. Der Junge warf mir ein charmantes, schiefes Lächeln zu. Unter seiner Cap quollen blonde Haare hervor. Ich drehte mich wieder zu dem Mädchen um - etwas zu schnell vielleicht -, das den Jungen wie gebannt anstarrte. Erst als er sich räusperte, reichte sie uns beiden je einen Kaffeebecher.

»Geht auf mich«, sagte der Junge. Bevor ich widersprechen konnte, hatte er dem Mädchen schon vier Dollar gegeben.

»Oh, ähm«, murmelte ich. »Danke. Wär echt nicht nötig gewesen.«

»Kein Ding. Den Freunden nah sein, aber den Feinden noch näher, wie?«

Ich sah ihn verdutzt an. Ein amüsiertes Lächeln spielte um seine Lippen.

»Dein Sticker da«, sagte er und deutete auf meine Büchertasche. »Texans?« Er zeigte auf seine Cap. »Ich bin Giants-Fan.«

Ich schaute auf meine Tasche. Mein Vater hatte den Sticker draufgeklebt, nachdem die Texans im letzten Winter zweimal in Folge gewonnen hatten. Was sensationell war, weil sie sonst die meiste Zeit verloren.

Beschreibung für Leser

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