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Cristina De Stefano

Skandalös

Das Leben freier Frauen. Von Marguerite Duras bis Nina Simone

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Produktdetails

Verlag
btb Verlag
Piemme
Erschienen
2020
Sprache
Deutsch
Seiten
192
Infos
192 Seiten
Mit 20 ganzseitigen s/w Abbildungen
ISBN
978-3-641-23952-7

Kurztext / Annotation

Zwanzig starke Frauen des 20. Jahrhunderts - von Marguerite Duras bis Nina Simone.
Diese Frauen waren ihrer Zeit voraus: Sie eckten an und haben im 20. Jahrhundert für den ein oder anderen Skandal gesorgt. Die Welt hatte ihnen nichts zu bieten, doch sie haben sich alles genommen. Sie kämpften mit ihren Mitteln für ihren Freiraum. Mit Übermaß. Mit Fantasie. Mit Fröhlichkeit. Mit Verzweiflung. Und der Nachhall ihrer Eskapaden ist bis heute nicht verklungen.

Porträts von: Tallulah Bankhead, Louise Bourgeois, Pearl S. Buck, Lydia Cabrera, Claude Cahun, Marguerite Duras, Elsa von Freytag-Loringhoven, Tove Jansson, Toto Koopman, Else Lasker-Schüler, Clarice Lispector, Mina Loy, Grace Metalious, Nahui Olin, Jean Rhys, Niki de Saint Phalle, Albertine Sarrazin, Annemarie Schwarzenbach, Nina Simone, Violet Trefusis.

Cristina De Stefano ist Journalistin und Autorin. Sie lebt in Paris und arbeitet als Literaturscout für große Verlage auf der ganzen Welt. Für ihre Biographie über die 2006 verstorbene italienische Journalistin Oriana Fallaci erhielt sie große Anerkennung.

Textauszug

»Komm zu mir / Da ist etwas / Das ich dir sagen muss / und ich kann es nicht sagen«, schreibt sie. Aber auch: »Schwein Amor, sein rosiger Rüssel / wühlt im erotischen Müll.« Sie ist eine der großen Vertreterinnen der modernistischen Literatur, sie spricht von Liebe und Sperma, von Sternennächten und Schleimhäuten, von Speichel und sauren Ausdünstungen und schockiert damit den braven Bürger. Gegen Männer zieht sie mit der Waffe der Ironie zu Felde, sie spottet über ihre Aufgeblasenheit und ihre Marriage boxes, die »Eheschachteln«, in die man sie zwängen will. Sie erfindet die moderne Frau, auch wenn es ihr selbst nicht immer gelingt, diese zu verkörpern, und ohne sich zu scheuen, zahlt sie ihren Preis dafür, lässt sich in all ihrer Widersprüchlichkeit vom Schicksal leiten. Sie sieht umwerfend gut aus, ist weltgewandt und zartbesaitet; sie hat zwei Ehemänner, vier Kinder und zahlreiche Talente, von denen sie mit der Freigiebigkeit einer Königin Gebrauch macht: zunächst als Malerin, dann als Dichterin und schließlich als Designerin kleiner kunstvoller Objekte, mit denen sie hätte reich werden können, stattdessen jedoch - wie stets in ihrem Leben - auch diesmal auf ganzer Linie scheitert.

1882 kommt sie unter dem Namen Mina Gertrude Lowy in London zur Welt. Ihre Eltern könnten unterschiedlicher kaum sein: er, ein aus Ungarn stammender jüdischer Kaufmann mit einer Künstlerseele; sie, eine schlichte, streng religiöse, zur Rettung ihrer Ehre in die Ehe gezwungene Frau. Mit 18 Jahren kann sich Mina dank der Kunst dem Elternhaus entziehen und den Vater davon überzeugen, sie im Ausland studieren zu lassen: 1901 zunächst in München und anschließend 1902 in Paris. Rasch entwickelt sie sich zu einer betörend schönen jungen Frau, die, Tonpfeife rauchend, stets purpurrote Kleider und riesige, von ihr selbst entworfene und genähte Hüte trägt.

Mit 23 Jahren debütiert sie erfolgreich im Salon d'Automne in Paris, doch dann holt sie ihr Schicksal als Frau ein. Von ihrem ersten Liebhaber - dem kleinen, wenig selbstbewussten Stephen Haweis, einem angehenden Maler wie sie - wird sie schwanger und heiratet ihn, um der Schande zu entgehen, obwohl sie nicht im Geringsten verliebt in ihn ist und ihn stets nur »den Zwerg« nennen wird. Der Vater gewährt ihr eine bescheidene finanzielle Unterstützung, der Ehemann nimmt sie, einer Trophäe gleich, überall hin mit und wird nicht müde, sie zu fotografieren: seine zauberhaft schöne Gattin mit dem langen dunklen, zu einem lockeren Knoten gesteckten Haar und den von der Schwangerschaft gerundeten Formen.

Nach einer äußerst schwierigen Geburt - die sie zu dem Gedicht Parturition animiert - ist sie ein Jahr lang glückliche Mutter eines entzückenden Mädchens, bis die Kleine an Meningitis stirbt und sie fast wahnsinnig vor Schmerz zurücklässt. Als sie sich in den Arzt, der sie heilt, verliebt und von ihm schon bald ein weiteres Kind erwartet, bricht es ihr erneut das Herz. Der Geliebte ist bereits mit einer anderen Frau verlobt. Um den Rivalen fernzuhalten, erklärt ihr Ehemann sich bereit, das Kind als sein eigenes anzuerkennen, unter der Bedingung, dass sie mit ihm nach Italien zieht.

In Florenz, das ihr von Anfang an verhasst ist - es ist ihr zu klein und zu klatschsüchtig und voller englischer Ladys -, kommen die außerehelich gezeugte Tochter Joella und wenig später John zur Welt. Ihr Mann hält sie im Haus gefangen, bedroht sie mit der Pistole. Sie fühlt sich wie ein »Einsiedlerkrebs« und beginnt, verrückte Gedichte zu schreiben, wobei sie Versmaß und Reime über den Haufen wirft. Einige Jahre später wird Mabel Dodge, eine reiche Amerikanerin auf Tournee, sie erlösen. Sie verspricht Mina, dass sie ihr bei der Scheidung von ihrem Mann, der immer öfters auf den Spuren von Gauguin im Pazifik unterwegs ist, beisteht, und lädt sie zu sich nach New York ein, nachdem sie die Kinder bei einer italienischen Gouvernante untergebracht hat.

Als Mina Loy 1916 n

Beschreibung für Leser

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