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Gott: Wie wir den Einen suchten und das Universum in uns fandenOverlay E-Book Reader
Isabel Hartmann, Reiner Knieling

Gott: Wie wir den Einen suchten und das Universum in uns fanden

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Produktdetails

Verlag
Gütersloher Verlagshaus
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
240
Infos
240 Seiten
ISBN
978-3-641-24069-1

Kurztext / Annotation

Energiegeladen leben. In der Welt verwurzelt. Den Himmel im Herzen. Und Gott mittendrin.
Isabel Hartmann und Reiner Knieling erzählen, wie es ihnen ergangen ist auf ihrer Suche nach lebendiger göttlicher Energie. Ihr Lebensbericht ist eine Einladung, sich auf den Weg zu machen und Gott auf neue Weise zu erfahren und zu erkennen.
Die Botschaft dieses Buches ist: Wenn wir die Sehnsucht in uns kultivieren, kann alles neu werden. Im Glauben und im Leben.




Isabel Hartmann, stellv. Leiterin des Gemeindekollegs der VELKD, Pfarrerin, geistliche Begleiterin. Gemeinsam mit Reiner Knieling entwickelt sie spirituelle Prozessdesigns für Gremien und Organisationen. Darin verbinden sie Kreativitätsforschung und Dialogkultur mit der Frage nach dem Geist.
Bis 2011 arbeitete sie als Pfarrerin und Geistliche Begleiterin in Gemeinde und Citykirchenarbeit im Rhein-Main-Gebiet.
Frühere Veröffentlichung im Gütersloher Verlagshaus: Gemeinde neu denken. Geistliche Orientierung in wachsender Komplexität, 3. Auflage 2018

Textauszug

»Willkommen im Club« - Dialog

Mit meiner Geschichte lag ich im Trend. Ich war ein typischer Mann der Jahrtausendwende. Das zeigten mir Studien, die nach meiner Trennung erschienen sind. Ich las »Was Männern Sinn gibt« (2005) und arbeitete bei »Männer in Bewegung« (2008) mit. Die Erkenntnisse gaben mir das Gefühl: Anderen geht es wie mir. Die ganze Gesellschaft bewegt sich. Wir Männer übernehmen Verantwortung. Für uns und für andere. Auch dort, wo Beziehungen zerbrechen. Ich fühlte mich gesehen. Und verstanden. »Willkommen im Club«. Wir Männer hatten ja einigen Nachholbedarf. Das Jahrtausende alte Patriarchat hatte zur Männerdominanz geführt. Aber nicht zur Selbstreflexion. Schon gar nicht zu einer kritischen Auseinandersetzung mit sich selbst. Bis weit ins 20. Jahrhundert war klar, was es bedeutet ein Mann zu sein. Dann fingen Frauen an, sich mehr und mehr zu behaupten. Wir Männer entdeckten in der Folge, dass auch wir gewinnen, wenn wir uns nicht auf die alten Bilder festlegen.

Die Studien zeigten: Die Fürsorge für die Kinder, auch nach einer Trennung, hat für Männer deutlich an Bedeutung gewonnen. Männer sind selbstbewusster geworden im Umgang mit der feministischen Bewegung. Gleiche Rechte für Frauen und Männer, faire Verteilung der Aufgaben unterstützen sie. Sie treten aber auch für ihre eigenen Rechte ein. Wenn zum Beispiel die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur im Blick auf Frauen diskutiert wird. Für Männer sind gute Beziehungen wichtiger geworden. Beziehungen zu Freunden, zu Männern und Frauen, zu Kindern. Dazu passt: Sie übernehmen auch mehr Verantwortung im religiösen Bereich: Nach wie vor kritisieren sie die Formen von Religion und Kirche, mit denen sie nichts anfangen können. Sie erzählen aber gleichzeitig davon, wie sie Glauben und Spiritualität als Unterstützung empfinden. In dieser Entwicklung fühle ich mich gut aufgehoben.

Das interessiert mich. Was hat sich bei euch Männern religiös getan?

Neu ist, dass Männer persönlich darüber reden, wie ihnen Glaube und Spiritualität helfen, Alltagsprobleme zu lösen und Herausforderungen anzugehen. Sie suchen bewusst nach dieser Kraft. Zum Beispiel auf Pilgerwegen oder in Schwitzhütten. Und sie reden darüber.

Geht es auch dir so? Hilft dir Gott, besser Mann sein zu können?

Gott hilft mir, besser ich sein zu können. Auch als Mann, der sich nicht mehr auf bestimmte Männerbilder festlegen will. Warum fragst du so?

Weil es mich interessiert, wie Gott uns in unserer Identität als Frauen und Männer unterstützt. Gerade angesichts der gesellschaftlichen Umbrüche.

[Pause]

Mir hilft der Glaube an Gott, der mich als Frau geschaffen hat, dass ich alles, was in mir steckt, zur Entfaltung kommen lassen kann und nichts zurückhalten muss, nur weil es vielleicht in ein bestimmtes Bild von Frausein nicht passt. Ich bin zum Beispiel eine Frau, die oft stark rüberkommt. Ich habe immer wieder gemerkt, dass das andere vor den Kopf stößt. Das hat mich verunsichert. Aber in der Verbindung mit Gott spüre ich, dass diese Stärke gewollt ist und zu mir gehört. Das ermutigt mich, zu mir zu stehen.

Da haben wir Männer es nicht so leicht. Viele trauen sich nicht, Gott mit ihrer eigenen Stärke in Verbindung zu bringen. Männerstärke ist ambivalent geworden. Männer sollen ja beides können: den Kampf in der Welt bestehen und einfühlsam ihr Herz öffnen. Alte Bilder und neue Anforderungen streiten miteinander.

Ich will auch nicht immer die sein, die das Bad putzt. Und ich freue mich, wenn du mir in den Mantel hilfst. Ich genieße es, wenn du Gentleman bist und ich mich bei dir anlehnen kann. Dann fühle ich mich wertgeschätzt, nicht schwächer. Du lehnst dich ja auch bei mir an.

Ich brauche auch beides, deine Stärke und deine weichen Seiten. Ich brauche deinen Widerstand, auch wenn das anstrengend ist. Und wenn ich keine Lust hab

Beschreibung für Leser

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