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Die Tochter des ArztesOverlay E-Book Reader
Kathryn Hughes

Die Tochter des Arztes

Roman

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Produktdetails

Verlag
Blanvalet Taschenbuch Verlag
Headline Review, London 2018
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
448
Infos
448 Seiten
ISBN
978-3-641-24231-2

Kurztext / Annotation

Eine rätselhafte Botschaft, eine unerfüllte Liebe und ein Geheimnis, das die Macht hat, alles zu verändern ...
1956: Es ist Ellen Crosbys erster Tag als Krankenschwester in Ambergate, einem Sanatorium in Manchester. Dort trifft sie auf eine geheimnisvolle junge Frau, die gerade von ihrem Vater eingewiesen wird, obwohl sie allem Anschein nach kerngesund ist. Noch weiß Ellen nicht, dass sie bald eine Entscheidung treffen wird, die ihrer beider Leben für immer verändert ...
2006: Ambergate, mittlerweile nur noch ein altes, verfallenes Gebäude, zieht die Mittdreißigerin Sarah magisch an. Ihr Vater, ein in die Jahre gekommener Arzt, hat dort einst viel Lebenszeit verbracht. Auf dem Dachboden findet sie einen alten Koffer mit einer rätselhaften Botschaft darin. Sarahs Nachforschungen enthüllen eine Geschichte voller Leidenschaft und ungesühntem Unrecht ...

Kathryn Hughes wurde in Altrincham, in der Nähe von Manchester, geboren. Neben dem Schreiben ist Reisen ihre große Leidenschaft. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern zieht es sie immer wieder in die Ferne an ungewöhnliche Orte. Ungewöhnlich sind auch die Schauplätze ihrer Romane, die Leserinnen auf der ganzen Welt begeistern. »Der geheime Schlüssel« ist ihr erster Roman im Blanvalet Verlag. Kathryn Hughes lebt und arbeitet in Manchester.

Textauszug

2

Bis sie zu Hause ankam, hatte der Regen nachgelassen. Ihr Vater jätete im Vorgarten Unkraut. Er trug immer noch Hemd und Krawatte, hatte aber die Ärmel bis zu den Ellbogen aufgekrempelt.

»Ich bin wieder da«, verkündigte sie unnötigerweise. »Wie war's auf dem Friedhof?«

Er wischte sich über die Augenbrauen und schmierte sich dabei ein wenig Erde auf die Stirn. »Nicht schlecht. Ich hab den Grabstein abgeschrubbt, ein bisschen Dreck ist sogar runtergegangen. Diese verdammten Vögel haben kreuz und quer ihr Geschäft darauf verrichtet.«

Sie hatte sich schon zum Haus umgewandt, blieb aber stehen, als er ihr nachrief:

»Sarah, hast du inzwischen mal drüber nachgedacht, wann du wieder in deine Wohnung ziehst?«

Sie zögerte kurz und versuchte, zwischen den Zeilen herauszuhören, was er wirklich meinte. »Na ja, ich bin mir nicht sicher. Ich dachte, du findest es gut, wenn ich eine Weile bei dir wohne. Willst du mich loswerden?«

Seine Antwort klang nüchtern, wenn nicht sogar abweisend. »Tja, du kannst ja nicht für immer hierbleiben, nicht wahr? Ich muss allmählich lernen, allein klarzukommen.« Er lockerte seinen Krawattenknoten. »Und du ebenfalls.«

Es war das erste Mal, dass er sie derart unverblümt auf die Wohnsituation ansprach. Er wusste nur zu gut, wie sehr sie es hasste, allein in ihrem seelenlosen Apartment zu wohnen. Aber im Augenblick wollte sie nicht darüber sprechen. Sie blickte ihn nur kurz an und wechselte dann das Thema.

»Ich habe heute Vormittag in Ambergate etwas wirklich Faszinierendes entdeckt.«

Er reagierte sichtlich gereizt. »Sarah ...«

»Ach was, schon gut. Ich weiß, dass du damit nichts mehr zu tun haben willst. Ich wollte es nur erwähnt haben. Ich habe einen Haufen alter Koffer auf dem Dachboden aufgestöbert und will den Inhalt für mein Buch katalogisieren.«

Sie wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern verschwand im Inneren des Hauses und ließ ihn gedankenversunken und mit einem besorgten Stirnrunzeln im Vorgarten stehen.

»Kennst du dich mit Excel aus?« Sarah klappte den Laptop auf und setzte sich dann im Schneidersitz neben Nathan auf den Fußboden.

»Ich bin vielleicht obdachlos, aber nicht blöd.«

Sie hatte in jede Ecke der Dachkammer eine batteriebetriebene Gartenleuchte gestellt. Die vier Lampen spendeten genügend Licht, so dass sie loslegen konnten.

»Sorry. Aber guck mal, ich hab schon ein Arbeitsblatt angelegt: Nummer auf dem Kofferschild, Beschreibung des Koffers, Inhalt. Jetzt müssen wir die Tabelle nur noch befüllen.«

»Klingt simpel. Her damit.«

Sie drückte ihm den Laptop in die Hand und kroch dann auf den Koffer zu, den sie tags zuvor geöffnet hatten. »Fangen wir einfach mit diesem hier an, nachdem er sowieso schon offen ist. Ich ruf dir zu, und du schreibst, einverstanden?«

Er salutierte. »Klar, Boss.«

»Okay. Kofferschild 43/7.«

Nathan fing an zu tippen.

»Beschreibung des Koffers«, fuhr sie fort. »Marineblau, Eckenschutz aus braunem Leder. Inhalt: ein weißes Brautkleid aus Seide, ein Schwarz-Weiß-Foto eines jungen Mannes in Uniform.« Sie nahm einen weiteren Gegenstand aus dem Koffer und hielt ihn auf Armeslänge von sich weg. »Und eine ...« Sie spähte über den Kofferrand. »Nein, mehrere Unterhosen, alle weiß ... also, früher mal weiß.« Sie seufzte. »Gott, was für ein glamouröser Job!«

Nach zwei Stunden hatten sie etwa die Hälfte der Koffer geöffnet, die Inhalte dokumentiert und abfotografiert. Keines der Gepäckstücke hatte bislang etwas Spannenderes als Kleidungsstücke, Bücher und Toilettenartikel enthalten, aber selbst diese banalen Sachen waren für sich genommen schon vielsagend. Denn was packte man ein, wenn man in eine Nervenklinik eingewiesen wurde? Und warum hatten die Besitzer der Koffer ihre Habseligkeiten hier zurückgelassen?

Sarah rieb sich übers Gesicht und streckte sich dann nach der Kühltasche aus, die si

Beschreibung für Leser

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