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Das Versprechen des BuchhändlersOverlay E-Book Reader
Jillian Cantor

Das Versprechen des Buchhändlers

Roman

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Produktdetails

Verlag
Heyne Verlag
Harper Perennial
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
400
Infos
400 Seiten
ISBN
978-3-641-24352-4

Kurztext / Annotation

Deutschland 1931: Als Max die schöne Geigenspieler Hanna zum ersten Mal sieht, weiß er sofort, dass er sie liebt. In ihrem hingebungsvollen Spiel erkennt er die gleiche Leidenschaft zur Kunst, die auch er als Buchhändler in sich trägt. Nur langsam nähern sich die beiden einander an. Denn eigentlich hat Hanna nur ein einziges Ziel: Sie möchte ins Orchester aufgenommen werden. Doch die Jahre vergehen, und die politischen Ereignisse bringen Hanna und Max in größte Gefahr.

Jillian Cantor studierte Englisch an der Penn State University, bevor sie mit dem Schreiben begann. Für ihre Romane wurde sie in den USA bereits mehrfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Söhnen in Arizona.

Textauszug

MAX, 1931

Max hörte Hanna, bevor er sie sah. Vielmehr hörte er ihre Violine, deren Klang durch das leere Auditorium im Lyzeum schnitt: scharf und hell, leidenschaftlich und gewaltig. Er hatte noch nie zuvor eine Violine gehört, außer vielleicht auf einer Schallplatte, die er als Junge auf dem Grammofon seiner Mutter abgespielt hatte. Der echte Klang, der in dem großen, leeren Raum widerhallte, war so schön und intensiv, dass Max für einen Moment erstarrte.

Max hatte ganz zufällig die Tür zu diesem Hörsaal geöffnet. Er hatte nach Herrn Dettweilers Vorlesung über Betriebswirtschaft gesucht, die, wie sich herausstellte, in einem anderen Hörsaal stattfand, in einem Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite der Rasenfläche. Das Lyzeum in Gutenstadt war groß und unübersichtlich, und Max hatte den Lageplan nicht richtig gedeutet. Er landete im entgegengesetzten Teil des Komplexes, da, wo Hanna gerade auf der Bühne probte.

Er ging auf sie, auf die Musik zu. Ihre Augen waren geschlossen. Sie war klein, aber ihr Körper wiegte sich mit den Noten, die sie spielte - eine Kraft wie ein riesiger Windstoß, der sie hin und her bewegte und dennoch niemals umwerfen würde. Sie hatte die Musik und das Instrument unter Kontrolle. Das sah er ganz deutlich, obwohl er nichts über Musik oder Geigen wusste. Diese Frau beherrschte die Musik. Nicht umgekehrt.

Sie beendete ihren Vortrag mit einem kräftigen Bogenstrich, öffnete dann die Augen und sah ihn keine zehn Meter von der Bühne entfernt stehen. Während des Zuhörens war er näher und näher gekommen. Sie legte die Hand über den Mund. Schockiert? Verängstigt? Wütend?

»Ich ... Verzeihung«, stammelte er. »Ich habe den falschen Hörsaal erwischt.« Plötzlich schämte er sich dafür, in ihren Raum eingedrungen zu sein. Es war keine öffentliche Aufführung. Ihre Musik an diesem Morgen war Privatsache gewesen. Er fühlte sich wie ein Eindringling, drehte sich um und rannte davon.

Erst als er auf der anderen Seite der Rasenfläche das richtige Gebäude betrat, kam ihm der Gedanke, dass er sich hätte vorstellen und nach ihrem Namen fragen sollen. Wegen des Klanges dieser Geige, ihrer Geige. Er ging ihm nicht aus dem Kopf.

Eigentlich wollte Max an diesem Vormittag Professor Dettweilers Wirtschaftsvorlesung besuchen. Er war zwar kein Akademiker, aber zu lernen und zu lesen gefiel ihm.

Sein Vater hatte eine kleine Buchhandlung im Zentrum von Gutenstadt besessen. Nachdem sein Herz im Frühling zuvor plötzlich stehen geblieben war, mitten im Gespräch mit einem Kunden, hatte Max den Laden übernommen. Seine Mutter war gestorben, als er erst zehn gewesen war. So gab es nach dem Tod des Vaters niemanden sonst.

Max hatte keine andere Wahl, als den Laden weiterzuführen. Selbst wenn er eine gehabt hätte, hätte er sich für das entschieden, was ihm übergeben wurde, denn er liebte das Geschäft seines Vaters. Den Geruch von Büchern, Tinte, Papier und Buchbinderleim. Die Kunden in der Stadt, die nach Geschichten und Vorschlägen suchten. Max fühlte sich wohl in diesem Leben, in dem vertrauten Ort Gutenstadt, wo er aufgewachsen war, nur eine Zugstunde westlich von Berlin.

In der Buchhandlung lief es inzwischen ruhiger als früher. Deshalb hatte Max sich bei Herrn Dettweiler in der Wirtschaftsvorlesung eingeschrieben. Es war ihm mehr als einmal in den Sinn gekommen, dass er die Buchhandlung möglicherweise nicht ewig weiterführen konnte, dass er vielleicht noch etwas anderes lernen musste. Eine Fortbildung in Wirtschaft erschien ihm wie ein guter Anfang. Zumindest konnte sie ihm dabei helfen, die Buchhandlung über Wasser zu halten.

Mitten in Dettweilers Vorlesung schlich er sich in den richtigen Hörsaal und bemühte sich, nicht aufzufallen. Die meisten Plätze waren besetzt. Im vorderen Teil des Raums stand Dettweiler, ein älterer, dicker Glatzkopf mit Brille, der lebhaft vortrug und eine Gleichung an die Tafel kritzelte. Die Studenten u

Beschreibung für Leser

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