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Die 77 größten Spionagemythen enträtseltOverlay E-Book Reader
Christopher Nehring

Die 77 größten Spionagemythen enträtselt

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Produktdetails

Verlag
Heyne Verlag
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
256
Infos
256 Seiten
ISBN
978-3-641-24502-3

Kurztext / Annotation

'Top Secret' war gestern
Wo liegt die Hauptstadt der Spione? Warum arbeiten Hellseher für die CIA? Und eignen sich Katzen als Agenten? Christopher Nehring geht 77 Mythen aus der Welt der Geheimdienste nach - absurden, unterhaltsamen, für unmöglich geglaubten - und überrascht immer wieder damit, dass die Wahrheit noch fantastischer als der Mythos sein kann.

'Christopher Nehring ist ein wahrer Kenner der Geheimdienste. Er entlarvt lieb gewordene Mythen und schreibt ebenso präzise wie unterhaltsam.' - Georg Mascolo, Leiter des Investigativ-Rechercheverbunds von WDR, NDR & SZ

'Christopher Nehring ist der Erste, der Mythen, Fabeln und Fehlwahrnehmungen über Spionage und Geheimdienste zurechtrückt. Der normale Leser, Historiker - und ja, auch Geheimdienst-Profis - werden von der Lektüre profitieren.' - Benjamin B. Fischer, langjähriger CIA-Chef-Historiker

'Ein Buch mit Spürsinn, spannend und unterhaltsam geschrieben.' - Bodo V. Hechelhammer, BND-Chefhistoriker

'Knackig geschrieben, ironisch und kenntnisreich.' - Dirk Brauns, Autor des Spionageromans 'Die Unscheinbaren'

'Dr. Nehring bringt Licht in die Schattenwelt der Spionage. Gründlich recherchiert und spannend verpackt.' - Leo Martin, Ex-Geheimagent

Christopher Nehring (Jahrgang 1984) ist Gastdozent des Medienprogramms Südosteuropa der Konrad-Adenauer-Stiftung an der Universität Sofia und Dozent am Lehrstuhl für Militärgeschichte und Kulturen der Gewalt der Universität Potsdam. Zuvor war er Wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Spionagemuseums in Berlin.

Textauszug

»Geheimdienste müssen von ihren Mythen befreit werden.«

Ein Gespräch mit Ex-BND-Präsident Gerhard Schindler

Gerhard Schindler, Jahrgang 1952, war als leitender Beamter im Bundesgrenzschutz, Bundesamt für Verfassungsschutz und Bundesministerium des Inneren mit dem Fachgebiet öffentliche Sicherheit und Terrorismusbekämpfung betraut. Von 2011 bis 2016 war er Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND).

Autor: Welches ist der größte Mythos über den BND?

Gerhard Schindler: Dass er sich als Geheimdienst verselbstständigt hätte und ohne politische Führung oder rechtliche Beschränkungen agiert. Der BND und andere Nachrichtendienste schleppen diesen Mythos vom Staat im Staate leider noch immer mit sich herum. Das mag früher einmal so gewesen sein, heute ist das Unsinn. Ich würde heute sogar so weit gehen zu sagen, dass der BND eine der am strengsten kontrollierten Behörden in Deutschland ist.

Autor: Pullach oder die neue BND-Zentrale in Berlin. Ist es gut, einen Mythos um seine Geheimdienstzentrale zu haben?

Gerhard Schindler: Der BND gehört in die Hauptstadt Berlin, wo die politischen Entscheidungsträger sind. Dort kann man ihn im wahrsten Sinne des Wortes anfassen, da der Bürgersteig direkt an der Außenwand entlangführt. Mit dem Mythos der alten BND-Zentrale in Pullach konnte weder ich noch das Gros der Mitarbeiter etwas anfangen. Das bringt nichts für die konkrete Arbeit. Dort zählen nur Erfolge.

Autor: Mythos St. Georgs-Medaille, mit der BND-Mitarbeiter ausgezeichnet werden. Diese Auszeichnung aus der Gehlen-Zeit haben sie reaktiviert. Warum?

Gerhard Schindler: Um einen Korpsgeist, einen Teamgeist zu festigen. So etwas zu entwickeln ist sehr schwer. Deshalb habe ich zum Beispiel auch das alte Logo wieder eingeführt, um Tradition herzustellen. Bei all der Abschottung im Nachrichtendienst braucht man auch ein Wir-Gefühl.

Autor: Manche Bundeskanzler lasen lieber die Zeitung und wollten ihren BND-Chef gar nicht sehen. Wie gut ist die Berichterstattung des BND an die Regierung?

Gerhard Schindler: Das kann man am Feedback messen. Der BND bekommt im Monat rund 900 Berichtsanfragen aus allen Bereichen der Sicherheitsbehörden, Ministerien und des Bundeskanzleramtes. Das zeigt mir, dass unsere Berichte gefragt waren. Der BND ist ein echter Dienstleister für die Politik geworden.

Autor: Was halten Sie von der Gegenspionage, also dem Kampf der Geheimdienste gegeneinander? Ist das die Königsdisziplin des Metiers?

Gerhard Schindler: Da sehe ich keine zentrale Aufgabe. Das muss man entweder richtig machen mit enormem Aufwand oder es sein lassen. Die Herausforderungen in den Bereichen Terrorismus, Proliferation von Massenvernichtungswaffen, militärische Konflikte und sonstige Krisen sind so hoch, dass sie prioritär bearbeitet werden müssen. Aber da habe ich wahrscheinlich eine andere Meinung als viele im Kanzleramt oder im BND.

Autor: Wie schädlich sind gegnerische Spione oder Doppelagenten im eigenen Haus? In ihrer Amtszeit gab es da ja auch den Fall des BND-Mitarbeiters Markus R., der Informationen an die CIA verkaufte.

Gerhard Schindler: Ein Spion im Haus ist immer schlecht, aber es kommt auch darauf an, wo er platziert ist. Ganz sensibel ist es dort, wo menschliche Quellen geführt werden, das wäre ein GAU. Der Fall Markus R. war natürlich unschön, aber der Schaden war gering. Fast alles, was er der CIA verkauft hat, hätte ich einem befreundeten Dienst auch auf offiziellem Weg gegeben. Insofern hat sich der Aufwand für die CIA nicht gelohnt.

Autor: Was ist dran am Mythos von Berlin als Hauptstadt der Spione?

Gerhard Schindler: Schwer zu beurteilen, darüber habe ich - leider oder Gott sei Dank - keine Statistiken gefü

Beschreibung für Leser

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