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Die Toten von InvernessOverlay E-Book Reader
G.R. Halliday

Die Toten von Inverness

Ein Schottland-Krimi

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Produktdetails

Verlag
Blanvalet Taschenbuch Verlag
Harvill Secker, London 2019
Erschienen
2020
Sprache
Deutsch
Seiten
544
Infos
544 Seiten
ISBN
978-3-641-24613-6

Kurztext / Annotation

Mörderische Highlands! Auftakt der neuen spektakulären Krimireihe aus Schottland!
Inverness, Schottland: Der wunderschöne idyllische Landstrich wird von einem schrecklichen Verbrechen erschüttert. In den schottischen Highlands wird die Leiche des 16-jährigen Robert gefunden. Er wurde von seinem Mörder sorgfältig drapiert, in seiner Luftröhre findet sich ein schwarzer Stein. DI Monica Kennedy ist eine erfahrene Ermittlerin, doch dieser Fall geht ihr an die Nieren. Ihr Instinkt sagt ihr, dass dies erst der Anfang ist. Und sie soll recht behalten. Denn im Dunklen verborgen lauert der Killer - und beobachtet und wartet ...
Alle Bücher der Monica-Kennedy-Reihe
Die Toten von Inverness (Bd. 1)
Die dunklen Wasser von Inverness (Bd. 2)

G.R. Halliday wurde in Edinburgh geboren und wuchs in der Nähe von Stirling, Schottland, auf. Die Leidenschaft für ausgeklügelte Kriminalfälle hat er von seinem Vater, der Bücher über True Crime und mysteriöse Phänomene schrieb. Einige dieser Geschichten wurden zur Inspirationsquelle für seine eigenen Romane. Heute lebt er mit seiner Lebensgefährtin und einer Bande halbwilder Katzen in der Nähe von Inverness in den schottischen Highlands.

Textauszug

1

Am herbstlichen Nachthimmel über den Wester Ross Mountains waren die ersten Sterne erschienen, doch Robert nahm keine Notiz davon. Er hielt den Kopf gesenkt, während er sein Fahrrad in die dunkle Garage schob. Dann trat er ins Freie, schlug die Tür hinter sich zu und rannte fröstelnd zum hell erleuchteten Hauseingang. Der anderen Person allerdings, die ihn aus den Schatten der Bäume heraus beobachtete, fielen die Sterne sehr wohl auf. Für sie bestand kein Zweifel daran, dass sie ein Zeichen des Himmels waren.

An der Schwelle zögerte Robert kurz, um nach dem Handy in seiner Tasche zu tasten. Nur zu gern hätte er die Nachrichten gleich noch einmal gelesen.

Stammten sie wirklich von seiner Mum? Das ergab doch keinen Sinn. Und das Telefon - es war mit Klebeband am Lenker seines Mountainbikes befestigt gewesen, als er sich am Morgen auf den Weg zur Schule hatte machen wollen. Das war noch viel eigenartiger. Andererseits war nichts mehr, wie es war, seit sie fortgegangen war. Als wäre seine Welt komplett aus den Angeln gehoben. Robert klopfte die Tasche seiner dunkelblauen Jeans ab. Zwanghaft prüfte er zum wiederholten Mal, ob das Telefon noch da war. Er zog die Hand zurück und verkniff es sich, es hervorzuholen. Nicht, dass sein Dad noch etwas mitbekam und Fragen stellte. Schließlich war es seine Schuld, dass sie weg war, oder nicht? Irgendwie musste er sie vergrault haben.

Robert drückte die Haustür auf. Seit Wochen schon schloss sein Vater nicht mehr ab. Offenbar hoffte er nach wie vor, dass sie zurückkommen würde. Was bringt ihn nur auf den Gedanken? Im Haus war ein Geräusch zu hören, ein leises Rascheln, als hätte sich auf dem alten Sofa jemand umgedreht. Er stellte sich vor, wie sein Vater hoffnungsvoll den Kopf in die Höhe reckte und in die Stille hineinlauschte.

»Ich bin's«, rief Robert, eine Hand bereits am Treppengeländer.

»Ich hatte dich eigentlich gleich nach der Schule zurückerwartet.« Die Stimme seines Dads verriet, was für ein Schwächling er war. Einfach nur erbärmlich. »Du bist erst sechzehn. Ich hatte dich doch gebeten anzurufen und Bescheid zu geben, dass alles gut ist.«

»Ja und? Du wirst es überleben.« So ein Weichei. Kein Wunder, dass Mum ihn verlassen hat. Ehe Robert diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, kam ihm ein noch viel schrecklicherer Verdacht: Was, wenn es ganz anders war? Was, wenn sie seinetwegen gegangen war?

Nein, das kann nicht sein.

Er schloss die Hand um das Telefon in seiner Tasche. Das hier war Beweis genug. Sie hatte ihn um ein Treffen gebeten. Warum hätte sie das tun sollen, wenn sie seinetwegen gegangen wäre? Andererseits hatte seine Mutter ihn noch nie Robert genannt. Immer Robbie oder Rob. Was sollte das plötzlich? Ratlos strich er sich über die kurzen braunen Haare. Er sollte mit seinem Dad reden, ihn lesen lassen, was sie geschrieben hatte. Vielleicht hatte sie ... Robert wusste nicht recht, wie er es nennen sollte ... einen Nervenzusammenbruch oder eine Depression?

Er klammerte sich an dieser Vorstellung fest, ein winziger Hoffnungsschimmer. Das würde alles erklären. Warum sie gegangen war, die sonderbaren Nachrichten. Vermutlich schämte sie sich und machte sich Gedanken, was sein Dad und er von ihr dachten. Robert malte sich aus, wie er ihr zärtlich die Hand auf die Wange legte und sie tröstete. Schon gut, Mum, wir sind für dich da. Er wandte sich in Richtung Wohnzimmer, blieb dann aber wie angewurzelt stehen, als er die erstickten Laute aus dem Inneren des Raums wahrnahm. Eine nie gekannte Angst gesellte sich zu den anhaltenden Magenschmerzen, als ihm bewusst wurde, was er da hörte: Sein Vater weinte. Möglichst leise wandte er sich ab und schlich nach oben zu seinem Zimmer, das direkt am Treppenabsatz lag.

Er war aufgewühlt und durchlebte ein Wechselbad der Gefühle. Das alles schlug ihm gewaltig auf den Magen. Er fühlte sich gleichzeitig alt und ausgelaugt, jung und kraftlos.

Beschreibung für Leser

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