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Geir Tangen

Höllenangst

Thriller

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Produktdetails

Verlag
Goldmann Verlag
Gyldendal
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
416
Infos
416 Seiten
ISBN
978-3-641-25280-9

Kurztext / Annotation

Was ist deine größte Angst?
Im norwegischen Haugesund lässt ein Serienmörder Albträume wahr werden: Er bringt seine Opfer genau auf die Art um, vor der sie sich am meisten fürchten. Eine Frau wird von Ratten getötet, die sich durch ihre Eingeweide fressen, während sie gefesselt am Boden liegt. Ein Mann, der gegen Wespengift allergisch ist, wird in seiner verschlossenen Garage von einem Wespenschwarm zu Tode gestochen. Der Journalist Viljar Ravn Gudmundsson und die Polizeibeamtin Lotte Skeisvoll ermitteln fieberhaft. Doch schon bald könnte ihre größte Angst sie einholen ...

Geir Tangen betreibt Norwegens größten Krimiblog, Bokbloggeir.com. Er lebt im norwegischen Haugesund, wo ihm die Idee zu seiner Trilogie über die Polizeiermittlerin Lotte Skeisvoll und den Journalisten Viljar Ravn Gudmundsson kam.

Textauszug

Medienhaus Haugesunds Avis
Freitagnachmittag, 31. Juli

Der Journalist Viljar Ravn Gudmundsson rieb sich die müden Augen. Vor den Panoramafenstern des Medienhauses kroch der Freitagnachmittagsverkehr langsam dahin, während sommerlich gekleidete Jugendliche auf Fahrrädern vorbeirasten. Er hörte das Lachen von Kollegen in Wochenendlaune, deren Arbeitstag in fünf Minuten zu Ende sein würde. Für viele von ihnen brach damit der Urlaub an. Die Kollegen, die in der Stadt geboren und aufgewachsen waren, wählten immer den August. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Juli in Haugesund verregnet war, lag irgendwo zwischen 1,2 und 1,3. Jedes Jahr.

Viljar selbst hatte vor, auf den Urlaub zu pfeifen. Vor vier Monaten hatte ihm ein Neonazi das Knie zerschossen, und die Reha im Krankenhaus war eine wahre Schmerzenshölle gewesen. Viljar Ravn Gudmundsson war erst zweiundvierzig, fühlte aber, dass er an jenem Abend im Valhall Pub den Geist der Harry Potterschen Dementoren eingeatmet hatte. Er war in letzter Minute gerettet worden. Trotzdem wurde er seit diesem schicksalhaften Abend von düsteren Gedanken, Angst und Furcht gequält.

Im Medienhaus hatte er seine Ruhe und konnte die dunklen Gedanken verdrängen. Die Leute waren klug genug, Abstand zu halten, und er hatte nicht vor, sie in absehbarer Zeit zum Plaudern einzuladen. Außer seinem Sohn, dem siebzehnjährigen Alexander, war »Jossen« einer der wenigen, deren Gesellschaft Viljar ertrug. Johannes Sevland war ein klappriger Ex-Junkie, ein verlotterter Moderator bei Radio 102 und ein langmähniges Relikt aus einer Zeit, in der Männer mit Koteletten wesentlich besser sangen, als sie aussahen. Jossen war an den Rollstuhl gefesselt, seit er vor fünfzehn Jahren mit dem Heroin Schluss gemacht hatte, und weitaus heller im Oberstübchen, als es die Leute ihm zutrauten.

In den vier Wochen, die vergangen waren, seit Viljar zurück ins Büro gehumpelt kam, hatten er und Jossen Tag und Nacht gearbeitet.

Der Titel der neuen Podcast-Serie des Radiosenders leuchtete Viljar vom Monitor entgegen: »Spurlos verschwunden«. Nicht gerade die kreativste Überschrift der Welt, aber das kam eben dabei heraus, wenn Chefredakteur Johan Øveraas meinte, er als Chef müsse sich mehr in das Tagesgeschäft einbringen. Offenbar hatte er die Bedeutung von »Inklusion am Arbeitsplatz« missverstanden, auf die der Medienbetrieb setzte und nach deren Prinzip »ausrangierte Mitarbeiter« noch etwas länger in Lohn und Brot gehalten werden sollten.

Die fantasielose Überschrift des Chefredakteurs hatte allerdings nicht verhindert, dass die Serie zum größten Interneterfolg des Senders seit vielen Jahren geworden war. Der Podcast, in dem Jossen und Viljar alte Vermisstenfälle aus der Region Haugaland ausgruben, hatte im Laufe des letzten Monats abenteuerliche Streamingzahlen erreicht - auch landesweit.

Das Konzept war denkbar schlicht: Sie griffen einen mysteriösen Cold Case aus den letzten zwanzig Jahren auf, tauchten in das Leben des Vermissten ein, ließen das Drama wiederauferstehen, interviewten Angehörige und Polizeiermittler. Danach kratzen sie irgendetwas zusammen, was nach neuen Erkenntnissen in diesem Fall roch, und all das veröffentlichten sie am selben Tag online und in der Zeitung.

Um es mit Jossens eigenen Worten zu sagen: »Das ist womöglich noch mieserer Journalismus, als es im Ursprung miese Polizeiarbeit war.«

Er hatte recht. Es war spekulativ und wenig feinfühlig, lockte aber Hörer an und verkaufte Zeitungen.

Kein Wunder, dass der korpulente Chefredakteur Jossen in sein Herz geschlossen hatte. Viljar wusste, dass Jossen insgeheim mehr für diese Vermisstensachen brannte, als er es sich anmerken ließ. Einige der Verschwundenen waren seine Freunde gewesen, damals, als er noch unter der Risøybrücke gehaust hatte und ein Schäferhund seine Bettdecke gewesen war. Viljar wiederum wusste nicht genau, was er selbst von dem Konze

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