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Renate Daimler

Aus Liebe zu mir

Das Buch der Selbsterlaubnis

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Produktdetails

Verlag
Penguin Verlag
Kösel, München 2018
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
224
Infos
224 Seiten
ISBN
978-3-641-25626-5

Kurztext / Annotation

Trau dich zu leben, wie du es willst!
Warum fühlt es sich manchmal so an, als lebten wir nicht unser eigenes, sondern ein fremdbestimmtes Leben? Und was würde uns wirklich glücklich machen? Meist ist uns gar nicht bewusst, welche selbst auferlegten Beschränkungen uns durchs Leben begleiten: »Ohne Fleiß kein Preis«, »Wer nicht hören will, muss fühlen«, »Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen« - regelrechte Stoppschilder, die uns davon abhalten, glücklich zu sein und uns selbst zu lieben. Eindringlich und sehr persönlich zeigt uns Renate Daimler, wie wir uns selbst die Erlaubnis geben, frei zu werden. Das Buch ist 2017 unter dem Titel »Das Buch der Erlaubnis« im Kösel-Verlag erschienen.

Renate Daimler, geb. 1949, ist Systemische Beraterin, zertifizierte Strukturaufstellerin, Trainerin und Radiomoderatorin. Seit 2005 bietet sie eigene Lehrgänge für Systemische Strukturaufstellung in Wien und Bregenz am Bodensee an. Mit ihrer Familie lebt sie in Wien.

Textauszug

Über die Schwelle treten

Während ich noch falle, weiß ich, dass ich tot oder schwer verletzt sein werde. Es ist nur eine kleine Schwelle, die mich zu Sturz gebracht hat, und es geht alles so schnell, dass ich keine Chance habe, mich zu schützen oder abzustützen. Ich liege auf dem kalten Marmorboden und höre in der Ferne die entsetzten Stimmen der Frauen, die ich auf ihrer Reise zu sich selbst begleite, meinen Namen rufen. Und nach einer langen Minute des Schocks sage ich den einfachen Satz: »Ich lebe.«

Ich bewege vorsichtig meine Arme und Beine und berühre mein Gesicht. Meine Hand ist voller Blut, aber es ist nur ein kleiner Schnitt auf meiner Wange, der bald verheilen wird.

Eine halbe Stunde später sind wir schon in der Morgendämmerung unterwegs durch die berühmte Samariaschlucht, die uns um diese Zeit alleine gehört. Es ist wie ein Wunder, dass ich ohne Schmerzen wandern kann.

Mir gibt dieses Ereignis zu denken, weil ich nicht zum ersten Mal von meiner inneren Führung einen Tritt bekommen habe. Manchmal brauche ich offensichtlich Hilfe, damit ich mich traue, über eine Schwelle zu treten. Entweder haben sich dann Dinge oder Menschen aus meinem Leben verabschiedet, damit ich weitergehen kann, oder mein Körper hat mir zugerufen, dass es Zeit für Veränderung ist.

Ich erinnere mich bei einem Berufswechsel, vor dem ich Angst hatte, an eine Serie von deutlichen Hinweisen, mich endlich zu verändern. Von einer Blinddarmreizung bis zu einer Nierenbeckenentzündung und einer Gehirnerschütterung nach einem Sturz beim Skilaufen habe ich mir alles ins Leben geholt, um nicht mehr in diesem inzwischen ungeliebten Job arbeiten zu müssen.

Jede Erlaubnis, das weiß ich jetzt, hat eine Eingangspforte, durch die wir in das Neue gehen und Altes, Hinderliches zurücklassen müssen.

Wir sind fünf Frauen. Ich führe uns eine Woche die Südküste von Kreta entlang. Jeder Tag ist Schritt für Schritt der inneren Neuausrichtung gewidmet. »Nomadisch wandern« bedeutet ein einfaches Leben. Wenig Gepäck, einfache Unterkünfte, am Abend eine Taverne am Hafen, in der wir den Tag Revue passieren lassen. Wenn die Sonne aufgeht, ziehen wir weiter, damit die Natur ein paar Stunden uns alleine gehört.

Schweigend gehen wir, vorbei an steilen Felsen, durch enge Schluchten, am Meer entlang, und immer wieder halten wir inne und tauschen uns aus über das, was uns bewegt, über das, was wir uns erlauben wollen. Die Natur ist eine geduldige Zuhörerin. Sie schenkt uns schattige Haine, einsame Strände, magische Steinkreise, zufällig entstanden oder von Menschenhand erschaffen.

Beate wird sich von ihrem Mann, der sich in eine andere verliebt hat, scheiden lassen. Veronika hat nach vielen Jahren als Single wieder eine neue Liebe gefunden und ringt darum, einen gemeinsamen Alltag zu finden, der ihrer Selbstständigkeit entspricht. Mirjam trauert um ihren Mann, den sie zwei Jahre bis zu seinem Tod gepflegt hat, und muss ein Leben ohne ihn beginnen. Irma kämpft um die innere Erlaubnis, ihre schwerbehinderte Tochter, die sie seit ihrer Geburt hingebungsvoll betreut, ein Stück freizugeben, damit sie selber wieder mehr leben kann.

In den ersten Tagen geht es um Verzeihen und Loslassen. Auch wenn die Geschichten der Frauen unterschiedlich sind, in der Essenz ähneln sie einander.

Wenn wir frei für das Neue sein wollen, dann sollten wir den Groll und die Verletzungen in die Vergangenheit entlassen. Dann geht es darum, dass wir nicht nur den Menschen verzeihen, die an schmerzhaften Situationen in unserem Leben beteiligt waren, sondern auch uns selbst.

Das ist das Schwierigste. Wir alle sind in unserem Leben schon einmal zu lange in Beziehungen geblieben, die nicht mehr gestimmt haben. Wir alle haben schon einmal erlaubt, dass der Platz, der uns zusteht, begrenzt wurde. Wir alle haben durch unsere eigene Unklarheit dazu beigetragen, dass Dinge in unserem Leben Raum hatten, die wir eigentlich

Beschreibung für Leser

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