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Stefanie Stahl

Jein!

Bindungsängste erkennen und bewältigen. Hilfe für Betroffene und deren Partner

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Produktdetails

Verlag
Kailash
Ellert & Richter
Erschienen
2020
Sprache
Deutsch
Seiten
320
Infos
320 Seiten
ISBN
978-3-641-26117-7

Kurztext / Annotation

Eine glückliche Beziehung wünschen sich fast alle Menschen - aber bei sehr vielen klappt es einfach nicht. Manche verlieben sich anscheinend immer in die Falschen. Bei anderen zerbricht die Beziehung immer genau dann, wenn sie enger wird. Andere leben in einer Beziehung und fühlen sich trotzdem einsam und allein. Was läuft da schief? »Hinter sehr vielen Beziehungsproblemen stecken letztlich Bindungsängste«, weiß die Psychotherapeutin Stefanie Stahl. In lebendigen Fallbeispielen zeigt sie die vielen Gesichter der Bindungsangst. Sie erklärt die typischen Verhaltensmuster von Beziehungsängstlichen, erläutert, warum Beziehungsangst eine echte Angst ist und verrät, wie man die Furcht vor Nähe und Intimität endlich bewältigen kann.
Von der Autorin von »Das Kind in dir muss Heimat finden«. Dieses Buch ist unter demselben Titel bereits im Verlag Ellert&Richter erschienen.

Stefanie Stahl, Diplom-Psychologin und Buchautorin in freier Praxis in Trier, ist Deutschlands bekannteste Psychotherapeutin. Sie hält regelmäßig Vorträge und Seminare zu ihren Spezialgebieten Beziehungen, Selbstwertgefühl und praxisnaher Psychologie. Mit ihrem Modell vom Sonnen- und Schattenkind hat sie eine besonders bildhafte Methode zur Arbeit mit dem inneren Kind erschaffen, die über die Grenzen Deutschlands hinaus auf große Resonanz stößt. Stefanie Stahls Bücher, allen voran »Das Kind in dir muss Heimat finden«, stehen seit Jahren auf den Top-Rängen der Bestsellerlisten und haben sich millionenfach verkauft.
Die Autorin ist eine begehrte Keynote Speakerin, hostet zwei Podcasts und wird regelmäßig als Expertin für Presse und Talkshows angefragt.

Textauszug

Ursachen der Bindungsangst

Die Ursachen der Bindungsangst finden sich in den allermeisten Fällen in der frühen Kindheit der Betroffenen. Bindung spielt von Beginn unseres Lebens an eine existenzielle, überlebenswichtige Rolle. Wir kommen gebunden an die Nabelschnur auf die Welt und werden dann entbunden. Bindung und Entbindung ziehen sich als Lebensthema bis zum Tod durch unser ganzes Leben.

Der Säugling ist total abhängig von der Fürsorge und Zuwendung seiner nächsten Bezugspersonen. Wenn diese sich nicht um ihn kümmern, stirbt er. In den meisten Fällen ist es die Mutter, die in den ersten Lebensjahren die Hauptverantwortung übernimmt. Es kann aber auch der Vater, die Großmutter oder eine andere Bezugsperson sein - es kommt nicht darauf an, wer die Fürsorge übernimmt, sondern dass sie jemand übernimmt. Die meisten Kinder wachsen mit mehreren Bezugspersonen auf, die sich um sie kümmern, zumindest mit Vater und Mutter. Ich werde mich fortan auf die Mutter beziehen, weil es sprachlich zu umständlich ist, wenn man ständig der Gleichberechtigung halber erwähnt, dass auch der Vater oder eine andere Bezugsperson dem Kind dieselben Dienste erweisen kann. Dies soll im Folgenden als selbstverständlich vorausgesetzt werden.

Die Rolle der Mutter

Ob wir in unserem späteren Leben bindungsfähig sind, hängt in hohem Maße davon ab, welche Erfahrungen wir in den ersten Lebensjahren in der Beziehung zu unserer Mutter gemacht haben. Es hängt davon ab, ob unser Gehirn Bindung aus den frühesten Kinderjahren mit »Sicherheit, Wärme und Geborgenheit« assoziiert oder mit »Verlassenheit, Einsamkeit und Angst«. Da die ersten zwei bis drei Lebensjahre der frühkindlichen Amnesie unterliegen - wir uns also nicht an sie erinnern können -, sind die Erfahrungen, die wir in dieser Zeit gemacht haben, unserem Bewusstsein normalerweise nicht zugänglich. Deswegen spielt das Unbewusste als machtvolle Steuerungsinstanz bei Bindungsängsten eine sehr große Rolle.

Ein kleiner Säugling ist vollkommen abhängig von seiner Mutter. In den ersten Lebensmonaten weiß er noch nicht einmal, dass er und seine Mutter getrennte Wesen sind. Der Säugling ist seinen Bedürfnissen und Gefühlen vollkommen ausgeliefert. Sein Gefühlsleben unterteilt sich in Lust- und Unlustempfindungen. Unlustgefühle können aus Hunger, Durst, Kälte, Wärme und körperlichen Beschwerden resultieren. Mit zu viel Unlust kommt der Säugling allein nicht klar, sie löst heftigen Stress aus, und er fängt an zu schreien. Aufgabe der Mutter ist es, den Stress möglichst zu stoppen, das Kind zu beruhigen, ihm Nahrung zu geben, es zu wärmen und es zu trösten. Neben dem Bedürfnis der Unlustbeseitigung hat der Säugling aber auch ein angeborenes Bedürfnis nach sozialem Kontakt und menschlicher Zuwendung. Es ist also nicht nur die Aufgabe der Mutter, ihm den Stress der Unlust abzunehmen, sondern auch, ihm das Wohlbefinden menschlicher Zuneigung und Ansprache zuteilwerden zu lassen.

Im ersten Lebensjahr lernt das Kind zunehmend, seine Motorik zu steuern: Seine Hände greifen sicherer, es kann sich vom Rücken auf den Bauch drehen, lernt krabbeln und unternimmt am Ende des ersten Lebensjahres die ersten Schritte. Seinen Wunsch nach Zuwendung und Nahrung kann das Kind somit zunehmend selbst steuern, indem es nach der Mama oder dem Fläschchen greift, auf die Mutter zukrabbelt, sich ihr ab- oder zuwendet. Im guten Fall schwingen sich Mutter und Kind aufeinander ein. Die Mutter versteht die Signale ihres Kindes immer besser und reagiert auf sie. Das Kind lernt, dass es verstanden wird und dass es Einfluss auf die Befriedigung seiner Bedürfnisse nehmen kann. Es macht die Erfahrung, dass es die von ihm gewünschte Reaktion der Mutter aktiv herbeiführen kann. Hierunter fallen nicht nur seine Wünsche nach Zuwendung, sondern auch seine Wünsche nach Eigenständigkeit. Je besser es sich bewegen kann, umso mehr will es seine Umgebun

Beschreibung für Leser

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