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Bernd Appel

Identitätsbildung und Identitätsformen in Marieluise Fleißers "Fegefeuer in Ingolstadt"

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Produktdetails

Verlag
GRIN Verlag
Erschienen
2017
Sprache
Deutsch
Seiten
15
Infos
15 Seiten
ISBN
978-3-668-50885-9

Hauptbeschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,0, Universität Hamburg (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Werk „Fegefeuer in Ingolstadt“ gehört mit zu den berühmtesten Werken der österreichischen Autorin Marieluise Fleißer und gilt heute noch als ein Meisterwerk der Neuen Sachlichkeit. In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, die sexuellen und sprachlichen Identitätsformen der Jugendlichen bei Fleißer näher zu untersuchen und diese in Relation zueinander zu setzen. Das Ziel dieser Arbeit soll es dabei sein, das Misslingen der figuralen Beziehungen und die Misserfolge sprachlicher Identifikation zu analysieren und zu begründen. Dabei wurde ein Hauptaugenmerk auf die beiden Hauptfiguren des Dramas, die Außenseiter Olga und Roelle, gelegt. Im ersten Teil der Arbeit werden im Rahmen der Fragestellung zunächst die sexuellen Identitäten der einzelnen Figuren untersucht, um herauszufinden, inwiefern sich in Fleißers Werk bestimmte Paarbildungen erkennen und aufeinander beziehen lassen. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich den sprachlichen Identitäten der Figuren, indem versucht wird, die Rolle der Sprache für die Subjektkonstituierung und die Beziehungen der Figuren zueinander aufzuzeigen und zu erörtern.

Das Drama, welches in der Literatur auch als „Psychosexuelle Dramatik“ oder als „Dramaturgie dauernder Drohung“ begriffen wird, handelt von der Einsamkeit der Jugendlichen in der Zeit der Weimarer Republik. Es steht unter dem Blick vier großer Hauptthematiken: „Kleinstadtenge, Religion, Sexualität, Rudelgesetz“. Dabei sind es vor allem die Fragen der Identität und der gesellschaftlichen Orientierung, die Fleißer in ihrem Werk exemplarisch verarbeitet. Im Vordergrund stehen dabei vor allem die sexuelle und sprachliche Identitätsbildung sowie die Identitätsformen der Jugendlichen. Ihre Gefühle füreinander sowie ihr Versuch, eine Position im sozialen Raum der Gesellschaft einzunehmen, werden in diesem Zusammenhang aufgearbeitet.

Fleißer selbst bezeichnete das Drama als das „Herzstück“ ihrer Autorschaft. Lange Zeit unbeachtet, dauerte es knapp 50 Jahre nach der Erstveröffentlichung 1920 und Uraufführung des Dramas am 25. April 1926 bis es in den 1970er Jahren von der Frauenforschung und der Feminismusbewegung wiederentdeckt und nach einer Überarbeitung der Autorin erneut auf den deutschen Theaterbühnen gespielt wurde.