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Julia Moosbauer

Das Märchen als Gegenstand identitätsorientierten Deutschunterrichts

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Produktdetails

Verlag
GRIN Verlag
Erschienen
2017
Sprache
Deutsch
Seiten
129
Infos
129 Seiten
ISBN
978-3-668-56194-6

Hauptbeschreibung

Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,00, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer kennt nicht die Märchen von Aschenputtel, Froschkönig, Dornröschen oder Rotkäppchen? Mit kaum einer anderen Erzählform kommen Kinder so häufig, nachhaltig und tiefgehend in Berührung. Dass von Märchen eine erstaunliche Faszination ausgeht und sie einen Einfluss auf Kinder ausüben können, wird von Fachleuten immer wieder unterstrichen. Denn „[…] allein schon die Tatsache, dass sich Märchen als immer wieder erzählte, erst spät schriftlich festgehaltene Geschichten im Gedächtnis der Menschen gehalten haben und diese offensichtlich immer wieder angesprochen haben, mag als Hinweis dafür dienen, dass diese Geschichten mehr sind als nur schöne Unterhaltung.“ Wie ihr Einfluss jedoch zu bewerten ist, darüber gehen die Meinungen oft auseinander.

In der Schule, und insbesondere in der Grundschule, ist die Gattung Märchen fester Bestandteil des bayerischen Lehrplans.
Auch die Identitätsfindung ist dort fest verankert. Ein Grund dafür findet sich in Artikel 131 Absatz 1 der Verfassung des Freistaats Bayern: „Die Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden.“ Der Bildungsauftrag der Schule zielt also auf die ganze Schülerpersönlichkeit ab und schließt somit auch die Identitätsfindung als Erziehungsziel mit ein.

Die Frage Wer bin ich? beschäftigt jeden von uns, und jeder muss für sich selbst eine Antwort darauf finden. Die gesellschaftlichen Veränderungen erschweren es vor allem Heranwachsenden, eine stabile Identität auszubilden und diese zu erhalten. Das Identitätsproblem sollte daher auch in der Schule Berücksichtigung finden. Eine Vorrangstellung hat hierbei sicherlich der Deutsch- bzw. Literaturunterricht. Schließlich stellt die Literatur die Frage nach dem Menschen, seinen Lebensplanungen und -chancen. Lesen und Literatur haben unmittelbar mit den Schülern und ihren inneren Bewegungen zu tun. „Lesebedürfnisse entstehen aus Lebenslagen. […] Wenn wir uns im Literaturunterricht um die Lebenslage und die durch sie beeinflussten Lesebedürfnisse des Schülers kümmern, kann es uns gelingen, Lernvorgänge zu inszenieren, in denen es auch für das Grund-Ich der Schüler Besonderes zu bemerken und zu lernen gibt.“ Darüber hinaus hat Sprache, der Hauptgegenstand des (Deutsch-)Unterrichts, eine fundamentale Bedeutung bei der Entwicklung von Persönlichkeit und Identität. [...]

Inhaltsverzeichnis

1. Märchen und Identität im schulischen Bildungsauftrag
2. Allgemeines zur literarischen Gattung Märchen
2.1 Begriffsdefinition Märchen
2.2 Abgrenzung zu anderen epischen Kurzformen, formale Strukturen, Motive und Themen des Märchens
2.3 Unterscheidung verschiedener Märchen
2.4 Die Gebrüder Grimm und ihre Märchen
3. Aspekte der Identitätsorientierung
3.1 Was ist Identität? – Identitätstheoretische Ansätze
3.1.1 Identitätstheorie nach Mead
3.1.2 Identitätstheorie nach Erikson
3.1.3 Die Entwicklung von Ich-Identität nach Habermas
3.1.4 Identitätstheorien nach Krappmann, Tugendhat und Welsch
3.1.5 Narrative Identität nach Keupp, Polkinghorne und Mc Adams
3.2 Literatur und Identität
3.3 Identitätsorientierter Deutschunterricht nach Spinner, Kreft und Frederking
3.4 Produktive Verfahren im identitätsorientierten Unterricht
3.5 Kritik am identitätsorientierten Literaturunterricht
4. Märchen und Identitätsorientierung - Wirkungsweisen des Märchens auf Kinder und deren Identität
4.1 Kognitive Aspekte
4.2 Der Grausamkeitsaspekt
4.2.1 Grausame Elemente in einem ausgewählten Märchen der Gebrüder Grimm
4.2.2 Annahmen über die möglichen Wirkungen grausamer Elemente in Märchen
4.3 Der Erziehungsaspekt
4.3.1 Fantasie und Realität im Märchen
4.3.2 Das Märchen als heimlicher Erzieher
4.3.3 Der Einfluss des Märchens auf das soziale und moralische Bewusstsein
4.3.4 Die Bedeutsamkeit des Märchens für die Gegenwart
4.4 Der entwicklungs- und tiefenpsychologische Aspekt
4.4.1 Darstellung seelischer Reifungsprozesse im Märchen
4.4.2 Möglichkeiten der Projektion und Identifikation durch Märchen
4.4.3 Lebenshilfe und Sinnfindung durch Märchen
4.4.4 Ödipale Konflikte und Adoleszenzprobleme im Märchen
4.4.5 Ein ausgewähltes Märchen tiefenpsychologisch gedeutet
4.4.6 Die Gefahr der Überpsychologisierung des Märchens und seiner Deutungen
4.4.7 Eine Parodie der Märcheninterpretation
5. Didaktisch-methodische Überlegungen und Unterrichtskonzepte
5.1 Didaktische und methodische Überlegungen zum Märchen als Gegenstand identitätsorientierten Deutschunterrichts
5.2 Phasen-Modelle identitätsorientierten Deutschunterrichts
5.3 Exkurs: Märchen und Medien
5.4 Entwurf eines Lernzirkels zum Thema Märchen
5.4.1
5.5 Modell einer identitätsorientierten Literaturunterrichtsreihe zum Märchen Hänsel und Gretel
5.5.1 Strukturplan der Unterrichtsreihe
5.5.2 Beschreibung der einzelnen Unterrichtsstunden
6. Die Eignung von Märchen für den identitätsorientierten Deutschunterricht