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Wenn das Licht siegtOverlay E-Book Reader
Käthe Dorn

Wenn das Licht siegt

Erzählungen

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Produktdetails

Verlag
BookRix
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
CV
Infos
CV Seiten
ISBN
978-3-7309-2444-0

Kurztext / Annotation

Nach langer Regenzeit goldflutendes Sonnenlicht im bergischen Land. Wie schimmerte es auf den blauen Höhenzügen in der Ferne, auf den grünen Wiesenmatten im Tal. Die Waldwege waren noch feucht. Von den tiefherabhängenden Zweigen der Bäume tropfte es wie schwere Tränen herab. Doch die Vögelein, die sich in den Ästen wiegten, schmetterten schon wieder jubelnde Töne in die Luft. Der Murmelbach sang leise die Begleitung dazu. Da jauchzte es in der Menschenbrust ... Inhalt: Fragst du gar nichts danach? (eine Reiseskizze aus dem bergischen Land). Auch ein Versöhnungstag (eine Weihnachtsgeschichte). Jesus lebt! - mit Ihm auch ich (eine Ostergeschichte). Die schwarze und die heilige Nacht (eine Weihnachtsgeschichte). Die Inschrift im Sand. Durch Kreuz- und Querwege (ein Stück Lebensgeschichte nach persönlichen Berichten). Gethsemane (Gedicht). Auf Umwegen (eine Ostergeschichte). Seiner Tochter Gebet (eine Ostergeschichte). Ostermorgen (Gedicht).

Textauszug

Fragst du gar nichts danach? (eine Reiseskizze aus dem bergischen Land)

 

Nach langer Regenzeit goldflutendes Sonnenlicht im bergischen Land. Wie schimmerte es auf den blauen Höhenzügen in der Ferne, auf den grünen Wiesenmatten im Tal. Die Waldwege waren noch feucht. Von den tiefherabhängenden Zweigen der Bäume tropfte es wie schwere Tränen herab. Doch die Vögelein, die sich in den Ästen wiegten, schmetterten schon wieder jubelnde Töne in die Luft. Der Murmelbach sang leise die Begleitung dazu. Da jauchzte es in der Menschenbrust. Es lockte hinaus ins Freie. Ein kleiner Kreis gleichgesinnter Seelen hatte sich zusammengefunden. Ihr Fuß pilgerte zum "Friedenstal", ihrer Herzen Sehnsucht wurzelte droben in der Heimat des Friedens, woher das Licht kommt.

Zionspilger singen auch gern. Sie können den Vögeln allein das Lob ihres Schöpfers nicht überlassen. Und sie sind zu noch Höherem berufen. Sie dürfen dem großen Herrn der Welten nicht nur die eigne Huldigung zu Füßen legen, sie sollen auch Zeugen ihres Königs Jesu sein und von der Gnade rühmen und singen, die sie selbst vom ewigen Verderben errettet hat - damit es auch andere hören und dem Lockruf folgen können.

Von diesem Verlangen war auch die kleine Wandergruppe beseelt. Schon manches frohe Lied voll himmlischer Heimatklänge war während des mehrstündigen Marsches von ihren Lippen ertönt. Jetzt lud ein schattiges Plätzchen mit zwei gegenüberliegenden Bänken zu erquickender Ruhe ein. Breitastige Buchen und hochstämmige Eichen wölbten schützend ihr grünes Blätterdach darüber. Goldige Sonnenstrahlen huschten verstohlen hindurch, als wollten sie heimlich zusehen, was sich darunter begeben mochte.

Da nahte von der Höhe herab der geordnete Zug einer Mädchenschule. An ihrer Spitze schritt etwas steif und würdevoll eine katholische Schwester, deren Antlitz fast unter der mächtigen weißen Haube mit dem breiten Stirnband verschwand.

Rasch kreuzten sich verständnissinnige Blicke von Bank zu Bank - ein leise zugerufener Gedankenaustausch herüber wie hinüber. Dann scholl es zweistimmig durch den frischduftenden Wald:

"Fragst du gar nichts danach, dass der Herr für dich starb?

Denkt du gar nicht daran, gar nicht daran?

Wie er sterbend am Kreuze das Heil dir erwarb,

Fragst du gar nichts, gar nichts danach?

Kannst den Heiland du sehen in Marter und Schmerz,

Seine blutende Stirn, Sein gebrochenes Herz,

Seine Hände durchbohrt, Seine Seele voll Qual -

Fragst du gar nichts, gar nichts, gar nichts danach?"

Ob das Lied Eindruck gemacht? Freundlich nickend ging die Schwester vorüber, vielleicht gehörte auch sie zu den Schafen aus dem andern Stalle, die doch des guten Hirten Ruf vernahmen und ihm, soweit ihr Erkenntnis reicht, folgen.

Auch unter der frischen Mädchenschar flog manches Köpfchen lauschend herum. Das Lied schien ihnen zu gefallen. Kinderherzen sind leicht empfänglich - und leicht vergesslich. Aber wer weiß, ob nicht ein göttlich Samenkörnlein tiefer hinabgefallen war. Und wenn das Licht kommt - das Licht der Wahrheit von oben und der himmlische Gnadenton dazu - dann fängt es vielleicht an zu wachsen, ganz still und von den Sängern ungesehen - bis am Tage der Ewigkeit eine reife Garbe als Schmerzenslohn für die durchbohrten Hände am Kreuzesstamm zu des erhöhten Königs Füßen liegt.

Dann wird das Echo des im bergischen Lande verklungenen Liedes durch alle Himmel widerklingen.

Ganz zwecklos war es übrigens schon hienieden nicht gesungen. Wenn auch diejenigen, denen es gegolten hatte, still und ohne darauf zu antworten, vorübergezogen waren, so kam von einer anderen, ganz unerwarteten Seite her ein freundlich ermunternder Zuruf.

Während des Gesanges waren zwei Touristen auf dem Fußpfad zwischen den beiden Bänken hindurchgeschritten. Es waren schon ältere Herren mit graumeliertem Haar und Barte. Ein wenig

Beschreibung für Leser

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