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G. F. Unger

G. F. Unger 2026

Rebellen-Trail

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Produktdetails

Verlag
Bastei Entertainment
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
64
Infos
64 Seiten
ab 16 Jahre
ISBN
978-3-7325-8491-8

Kurztext / Annotation

Rebellen-Trail

Als die schöne Elisa Kendall als Junge verkleidet in sein Camp kommt, ahnt der ehemalige Südstaaten-Captain Doug Jackson noch nicht, dass er am Ende seines Rebellen-Trails angelangt ist ...

Unger-Western - Spitzenromane eines Autors, der seine Leser seit Jahrzehnten in Atem hält!

Textauszug

Es war ein halbes Jahr später, als man mich aus dem Offiziersgefangenenlager entließ. Ich ritt auf einem alten Gaul, dem zwei Eisen fehlten.

Ja, man hatte mir ein Pferd geben müssen. Das lag daran, dass wir Texaner damals auf unseren eigenen Pferden für den Süden in den Krieg ritten. Unsere Pferde waren also unser persönliches Eigentum. Und so hatte man mir zwar nicht meinen prächtigen Wallach gegeben, auf dem ich durch den ganzen verdammten Krieg geritten war, sondern irgendeinen Klepper, der froh war, dass er noch lebte. So war dem Kapitulationsvertrag Genüge getan.

Ich hätte verdammt gern meinen Wallach zurück gehabt. Aber wahrscheinlich würde ich ihn nie mehr wiedersehen. Den hatte sich gewiss ein Offizier der Union angeeignet. Denn er war ein besonderes Pferd, jetzt bestimmt mehr als dreihundert Dollar wert, Yankeedollars, versteht sich. Denn unser Südstaatengeld war aus dem Verkehr gezogen. Yankeedollars waren das einzige Zahlungsmittel.

Uns so war der ganz Süden arm wie eine Kirchenmaus.

Der alte Gaul, auf dem ich ritt, tat mir leid, zumal ihm auch noch zwei Eisen fehlten. Aber der Heimweg von Virginia nach Texas war verdammt weit. Ich wollte ihn nicht laufen. Auf diesem Tier würde ich viele Wochen brauchen. Aber vermutlich würde es mich nicht lange tragen können.

Und dann? Ja, dann würde ich mir ein Pferd stehlen oder laufen müssen.

Ich ritt die nächsten drei Tage nach Südwesten, also in Richtung Tennessee. Jenseits des Mississippi lag Arkansas. Und irgendwann musste ich nach Texas gelangen. Und auch von Texas aus war es noch weit bis San Antonio, sehr weit.

Am Abend des dritten Tages gelangte ich an den Rand einer Senke, in der sich auch ein kleiner See befand.

Über einem großen Feuer wurde Jungrind gebraten. Und etwa fünfzig hungrige Heimkehrer und Kriegsveteranen hockten im Kreis um den Braten und warteten darauf, dass sie sich einen Batzen abschneiden konnten. Doch noch war alles nicht einmal halbwegs gar.

Auch ich spürte einen wahnsinnigen Hunger, hatte ich doch in den vergangenen Tagen nur einige Maiskolben gehabt.

Ich saß ab und führte meinen Old Pete - so nannte ich den Gaul inzwischen - den Hang hinunter.

Einer der hungrigen Burschen, der noch die Sergeantwinkel an der Jacke trug, wandte sich mir zu. Er sah an meiner Uniform - so abgerissen sie auch sein mochte -, dass ich Offizier gewesen war.

»Auf welche Anrede legen Sie Wert, Sir?«, fragte er feixend.

Ich fixierte ihn sekundenlang und erwiderte: »Freund, lass die Scherze lieber sein. Ich habe Hunger wie ihr. Und das macht uns gleich.«

Nun grinsten alle, die meine Worte hörten.

Einer sagte: »Bruder, du hast ein hübsches Pferd. Ich denke, du wirst es bald tragen müssen.«

Sie lachten. Ich setzte mich zu ihnen.

Mein Old Pete wanderte zum See, wo schon einige andere armselig wirkende Pferde waren. Einige standen bis zu den Bäuchen im Wasser und ließen ihren Urin darin ab.

Aber das störte niemanden.

Irgendwann rief einer der beiden Burschen, die den Riesenbraten am Spieß drehten - dieser Spieß war ein dicker Pfahl - mit aufgeregter Stimme: »Jetzt könnt ihr!«

Und so erhoben wir uns und bildeten auf jeder Seite eine Schlange, schnitten uns Stücke vom Riesenbraten ab und begannen uns die Mägen zu füllen.

Nun konnte man sehen, zu welcher Sorte sie gehörten.

Da gab es welche, die schlangen und würgten, kauten und stopften, dass ihnen die Ohren wackelten. Andere aßen bedächtig, kauten sorgfältig, ließen sich Zeit, so sehr in ihnen auch der Hunger biss.

Dann aber veränderte sich alles jäh.

Denn eine Abteilung Blauröcke kam plötzlich über den Rand der Senke herunter. Es war ein Patrouille der Besatzungstruppe. Sie jagten ins Camp, ritten alles nieder, was sich nicht durch Sprünge in Sicherheit bringen konnte und schlugen mit den flachen Säbelklingen zu.

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Beschreibung für Leser

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