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G. F. Unger

G. F. Unger Tom Prox & Pete -43

Der Treibherden-Boss

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Produktdetails

Verlag
Bastei Entertainment
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
64
Infos
64 Seiten
ab 16 Jahre
ISBN
978-3-7325-8496-3

Kurztext / Annotation

Der Treibherden-Boss

Sie kommen auf müden Pferden durch die letzten Hügel. Zu ihren Füßen wogt das grasreiche Weideland. Vor ihnen, im Norden, nur wenige Meilen entfernt und in der klaren Luft deutlich erkennbar, ziehen sich Baumgruppen und meilenlange Buschreihen von West nach Ost. 'Da ist der Red River!', krächzt Billy Jenkins und spuckt mehrmals den Staub aus Mund und Kehle. Man sieht es den drei Reitern an, dass sie einen langen Ritt hinter sich haben und schon viele Tage am offenen Feuer kampierten.
'Und da drüben liegt Red Rivertown!', ruft Jim Chester und deutet mit der Hand. Seine beiden Kameraden erkennen jetzt ebenfalls die Häuser der Ortschaft in der Ferne.
'Wenn es in diesem Mistkaff keinen Zahnklempner gibt, dann passiert was!', nuschelt Dick Hanson grimmig, zugleich aber gequält und schmerzerfüllt.
'Woher weißt du, dass es ein Mistkaff ist?', will Jim wissen. Er wendet seinen geschmeidigen Körper im Sattel und grinst übers ganze Gesicht.

Textauszug

Auch Billy, der genau der Idealgestalt einer nordischen Sage gleicht, hat einen erwartungsvollen Ausdruck in seinem scharfgeschnittenen Wikingergesicht.

»Warum ich das weiß?«, knurrt Dick. »Na - alle Towns auf diesem bekleckerten Treibherdenweg sind elende Nester, die nur aus Kneipen mit 'n paar Bruchbuden darum bestehen! Und in jedem Nest gibt es Flöhe, Wanzen, räudige Hunde und Buschräuber, nur keine anständigen Menschen - und nich mal 'nen Zahndoktor!«

»Tut's sehr weh, Dicker?«, fragt Jim mitleidig.

»Weh? Das ist kein Ausdruck, Jim! Ich könnte vor Schmerzen in einen Kaktus beißen oder auf einem Stachelschwein mit bloßen Füßen herumtrampeln! Das alles wäre nur ein schönes Kitzeln im Vergleich zu meinen Zahnschmerzen, mein Junge! Dass ich dabei aber noch deine dämliche, schadenfroh grinsende Visage sehen muss, macht mich rasend!«

»Du solltest es wie Pancake-Joe machen!«, rät Jim.

Dicks rundes Vollmondgesicht sieht heute anders aus als sonst. Seine linke Wange ist so angeschwollen, dass man meinen könnte, er habe eine große Kartoffel in der Backentasche.

»Was ist mit diesem Pancake-Joe, he?«, stöhnt Dick und schlägt sich dabei die geballte Hand auf den Oberschenkel vor Schmerz.

»Well - der hatte auch mal solche Zahnschmerzen und ...«

»Niemals solche wie ich!«, unterbricht Dick. »Was tat er?«

»Es war sein langer, großer Vorderzahn! Pancake-Joe hatte nur noch diesen einen Vorderzahn. Deshalb lebte er von weichen Pfannkuchen. Daher auch sein Spitzname! Er nahm 'nen langen Katzendarm, band ein Ende an den Schwanz seines Kleppers und das andere um den schmerzenden Zahn. Dann rieb er dem Gaul Pfeffer in den Hintern, und es ging los. Wie der Teufel haute der Klepper ab. Nach drei Stunden war er müde - und Pancake-Joe auch. Der Gaul hatte ihn die ganze Zeit hinter sich hergeschleift. Pancake-Joe war ja 'n harter Mann, aber das war ihm doch zu viel! Da machte er sich einen starken Bogen und einen langen Pfeil. Ein Ende des Katzendarmes band er an den Pfeil und ...«

»Geschenkt!«, brummt Dick. »Was dann?«

»Nun, er schoss den Pfeil gegen den Himmel ab! In seiner Verzweiflung setzte er seine ganze mächtige Kraft ein. Pancake-Joe war nämlich noch bedeutend stärker als du, Dick! Drei starke Männer hätten den Bogen nicht spannen können!«

»Ho, ich könnte jetzt 'ne dreißig Meter hohe Pappel zu einem Ring biegen!«, ruft Dick grimmig.

»Unterbrich mich nicht immer! Er schoss also den Pfeil gegen den Himmel ab. Der Pfeil war so groß und stark wie 'ne Indianerlanze und ...« Jim legt wieder eine Kunstpause ein und schielt besorgt auf seinen Freund, der dicht neben ihm reitet und sich voller Spannung aus dem Sattel beugt.

»Was dann?«, will Dick wissen. »Ho, der Pfeil riss ihm den Zaun aus, he?«

»No - der Pfeil riss Pancake-Joe mit in die Luft! Sie stießen durch die Wolken, und Pancake-Joe sah zum ersten Mal richtige Engel. Bisher hatte er sie nur singen gehört. Schließlich siegte allmählich die Anziehungskraft der Erde, und so kam es, dass Pancake-Joe herunterstürzte. Er hatte ja einen großen Kopf - und weil der Kopf so schwer war, flog Pancake-Joe denn auch mit dem Kopp vorneweg runter. Noch flog er hoch oben über den Wolken und konnte beide Ozeane sehen. Aber Pancake-Joe war ein kluger Mann und konnte sich ausrechnen, dass er mit 'm Schädel zuerst aufschlagen würde. Und da bekam er's mit der Angst. Er nahm seinen Colt in den Mund und wollte abdrücken, aber der Schuss ging nicht los. Vor Wut bis Pancake-Joe auf den Colt. Dann landete er schon mit mächtigem Krach auf einem haushohen Felsen, spaltete den in zwei Teile und bohrte sich noch zehn Meter in die Erde hinein. Als er wieder herauskroch, hatte er den Zahn so fest in den Colt hineingebissen, dass die Kanone quer auf dem Zahn festsaß wie der Griff auf einem Bohrer. Da freute sich Pancake-Joe mächtig und drehte an diesem Griff seinen Z

Beschreibung für Leser

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