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Earl Warren

Gespenster-Krimi 24

Die Mörderbäume

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Produktdetails

Verlag
Bastei Entertainment
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
64
Infos
64 Seiten
ab 16 Jahre
ISBN
978-3-7325-8508-3

Kurztext / Annotation

Die Mörderbäume
von Earl Warren

Aus dem Tagebuch des Edward Mackintosh, London, August 1975

Fünfundzwanzig grauenvolle Jahre habe ich im Geisterwald im Banne des Ungeheuers gelebt. Achaz ist die schrecklichste Kreatur, die je über diese Erde gewandelt ist. Oh, wie habe ich den Tag verflucht, als abergläubische Dorfbewohner mich, den ausgesetzten Findling, zu dem Alten brachten! Ich bin sicher, dass er mich schon damals für den schrecklichsten seiner Pläne auserkoren hatte. Nach all den Jahren kenne ich ihn wie kein anderer.
Heute versuchen gelehrte Professoren, die Rätsel um den alten Achaz und seinen Zauberwald zu lösen. Ich aber sage, lasst diese Dinge ruhen, lasst sie um Gottes Willen ruhen!

Textauszug

Es war in der Woche nach Ostern. Fünf Jungen schoben ihre Fahrräder den Steilweg in den Grampian Mountains hinauf. Sie schwitzten, obwohl die Sonne nicht heiß schien, und schnauften. Der vorderste blieb stehen und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

»Ich kann nicht mehr«, jammerte es von hinten. »Wenn ich noch weiter muss, falle ich tot um.«

»Reiß dich zusammen, Fred Brubeckle«, sagte der Anführer der Jungen. »Denk daran, dass du ein Pfadfinder bist! Gleich haben wir es geschafft, dann sind wir oben und können die Straße abwärts fahren. Und bevor es wieder aufwärts geht, schlagen wir unser Zelt auf.«

»Das ist ein Wort!«, entgegnete Fred Brubeckle. »Ich komme um vor Hunger.«

Er war wie die vier anderen fünfzehn Jahre alt. Sie gehörten zum Londoner Pfadfinderklub »Richard Löwenherz« und machten eine Radtour durch Schottland. Dazu hatten sie sich die beschwerlichste Route ausgesucht, quer durch die Grampian Mountains.

Insbesondere der hamsterbackige Fred Brubeckle mit seinem Speck bereute das jetzt.

»Du denkst immer nur ans Essen, Fred«, sagte Elroy Lorrimer vorwurfsvoll. Er war der Gruppenführer. »Sieh doch einmal, wie romantisch die Bergwelt rundum ist. Zerklüftete Felsen, aufragende Gipfel, schäumende Wildbäche und dann wieder Wälder. Und diese frische, klare Bergluft!«

»Eine kräftige Linsensuppe mit Brühwurst wäre mir lieber«, maulte Fred. »Mir hängt der Magen bis in den Kniekehlen, Leute. Es ist schon verdammt spät.«

»Ein Pfadfinder flucht nicht, Fred.«

Elroy schob sein Fahrrad wieder an. Er keuchte die letzten zweihundert Meter der Steigung hinauf. Die anderen folgten ihm. Oben auf dem Pass wurden sie von hochragenden dunklen Felswänden eingeengt. Eine Aussicht gab es hier nicht.

»Jetzt geht es abwärts, Leute«, sagte Elroy. »Keiner überholt mich, sonst gibt es einen Verweis im Fahrtenbuch. Ich habe keine Lust, euch von den Felswänden abzukratzen, weil ihr rast wie die Irren.«

Elroy stieg in den Sattel seines Drahtesels, und nun ging es auf der gewundenen Bergchaussee bergab. Das war eher nach dem Geschmack der Jungen. Sie brauchten nicht einmal in die Pedale zu treten, sondern mussten mit Handbremse und Rücktritt bremsen.

Ihr Jauchzen und ihre ausgelassenen Schreie halten von den Bergwänden wider. Einmal kam ihnen ein Auto entgegen, ein altersschwacher Lieferwagen. Es war eine recht einsame Gegend hier.

In der Nähe entsprang der Don, jener Fluss, der zusammen mit dem Dee bei Aberdeen in die Nordsee mündete. Die fünf Jungen fuhren in ein lang gestrecktes, bewaldetes Tal ein. Die Sonne war schon fast hinter dem Massiv des Ben Macdhui im Westen versunken. Der Berggipfel ragte düster ins Abendrot, und zwischen den Bäumen des Waldes war es schon dämmrig und dunkel.

Elroy Lorrimer sah sich nach einem geeigneten Platz um, wo man das Fünf-Mann-Zelt aufschlagen konnte. Er hatte sich die Karte bei der letzten Rast gründlich angesehen und wusste, dass es noch einige Kilometer bis zu dem Städtchen Drathwinnie waren.

Die Jungen wollten im Zelt übernachten, wie es sich für zünftige Pfadfinder gehört. Elroy hatte auch bald einen Platz gefunden. Da war eine Schneise im dichten Wald, und ein Bach floss ganz in der Nähe.

»Hier bleiben wir, Leute!«, rief der rothaarige Junge. »Jeder weiß, was er zu tun hat.«

Die Arbeitseinteilung für diesen Tag war schon am Morgen erfolgt, als sie von Schloss Balmoral aufbrachen. Dort gab es eine Jugendherberge. Bald stand das Zelt, das Lagerfeuer brannte und auf dem Propangaskocher wurde das Wasser für die Suppe heiß.

Elroy hatte seine Gruppe gut im Griff. Er schaute zu dem Pfadfinderwimpel, der schlaff herunterhing. Er zeigte als Symbol einen Eisenhandschuh, wie er sicher auch einmal zur Rüstung des Richard Löwenherz gehört hatte.

Die Fahrräder der Jungen standen beim Zelt. Die Packtaschen lagen ordentlich aufgereiht nebeneinander. Elroy schaute zum Himmel,

Beschreibung für Leser

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