0 0,00*
G. F. Unger 2065Overlay E-Book Reader
G. F. Unger

G. F. Unger 2065

Brazos

EPUB sofort downloaden
Downloads sind nur in Italien möglich!


Produktdetails

Verlag
Bastei Entertainment
Erschienen
2020
Sprache
Deutsch
Seiten
64
Infos
64 Seiten
ab 16 Jahre
ISBN
978-3-7325-9612-6

Kurztext / Annotation

Er war nur ein Satteltramp. Dennoch machte die schöne Yester ihn zum Vormann ihrer Ranch, die nur eine starke Hand vor dem Untergang bewahren konnte ...


Textauszug

Brazos

Wiley Cummings blickt vom Sattel aus auf die Inschrift des Grenzsteins und liest die Worte:

Westgrenze von Nebraska

Ostgrenze des Wyoming-Territoriums

»Nun gut«, sagt er. »Reiten wir ins Wyoming-Territorium. Mal sehen, ob die Kühe hier zwei Köpfe haben. Bottle, wir sind in Wyoming.«

Mit Bottle, was ja Flasche heißt, ist das gescheckte Pferd gemeint, auf dem Wiley Cummings sitzt. Es ist ein Pferd mit einem Senkrücken, einem Fassbauch und sieben Schwanzhaaren. Es ist ein Pferd, das ein richtiges Mienenspiel zuwege bringt, in dem man die verschiedensten Gemütsbewegungen erkennen kann. Diesmal drückt Bottles Mienenspiel deutlich aus, dass er die Sache völlig uninteressant findet.

»Los, ich will weiter, alte Flasche«, sagt Wiley grinsend. Und da setzt sich Bottle in einen wunderbar leichten Trab, den man ihm gar nicht zugetraut hätte.

Drei Meilen weiter kommt Wiley Cummings an einen kleinen Fluss, über den eine Brücke führt. Der Fluss strömt in der Tiefe zwischen zwei Steilufern.

Die Brücke ist also sicherlich weit und breit der einzige Übergang. Neben der Brücke, auf der anderen Seite, steht eine feste Blockhütte, zu der ein Schuppen, einige Corrals und ein großes Rad gehören. Das Rad dreht sich nach Art aller Wassermühlen im Fluss und treibt eine Pumpe an.

Bei der Hütte sind einige Sattelpferde. Und dann sieht Wiley Cummings es ...

Die Männer, denen die Sattelpferde gehören, stehen beim Corral und sehen zu, wie ein rabenschwarzes Pferd einen brüllenden Reiter zum Himmel zu schleudern versucht. Es ist ein großer, klotziger und schwerer Mann. Vielleicht schafft es der wilde Hengst deshalb nicht, ihn bis zum Himmel zu schleudern. Der Mann fliegt jedoch in hohem Bogen durch den Corral und rollt sich sofort zur Seite und unter den Stangen hindurch ins Freie.

Der Mann erhebt sich langsam, keucht nach Luft und wischt sich ein kleines Rinnsal Blut von den Lippen. Es ist ein gewaltig wirkender Mann.

»Du lieber Himmel«, sagt er keuchend, »dieses schwarze Biest wird unseren Ruf ruinieren. Bald wird man auf zweihundert Meilen in der Runde über die Strickland-Mannschaft lachen, die einen Gaul im Corral hat, den kein Reiter der Mannschaft zu reiten vermag. Was für eine Schande ist das doch!«

Die drei anderen Männer starren auf das Tier, auf diesen herrlichen, prächtig wilden und rabenschwarzen Hengst.

Einer räuspert sich, spuckt in den Corral und sagt bitter: »Er wird die ganze Strickland-Mannschaft ruinieren, dieser Coleman. Ich habe mal gehört, dass der Teufel manchmal seine schlimmsten Söhne aus der Hölle jagt, weil sie ihm dort zu viel Unheil anrichten. Und ich glaube ganz fest daran, dass dieser schwarze Schuft dort solch ein Teufelssohn ist. Er hat sich in einen Wildhengst verwandelt, doch er versteht jedes Wort von uns und kann sogar Gedanken lesen.«

Die anderen Männer nicken zu diesen Worten. Sie sind mit dem Sprecher einer Meinung.

Dann hören sie den Hufschlag auf der Brücke, wenden sich um und sehen einen Reiter. Es ist Wiley Cummings, der vor der Schranke verhält, die wie ein Zollschlagbaum am Brückenende den Weg versperrt. Sie betrachten ihn auf eine Art, die schweigsam, mürrisch, ja sogar irgendwie unduldsam und grimmig ist.

Sie sehen einen etwas über mittelgroßen, prächtig gebauten, auf eine verwegene und männliche Art hübschen Cowboy, dessen Haar so rot ist, dass es sicherlich auf manche Menschen wie eine Herausforderung wirkt.

Sie sehen, dass dieser Rotkopf ziemlich abgerissen ist, nicht schmutzig und ungepflegt zwar, doch sehr abgerissen vom ständigen Reiten und dem Nächtigen unter freiem Himmel in einsamen Camps. Man sieht es ihm an, diesem Wiley Cummings.

Als ihn die vier Männer hinter der Schranke lange genug betrachtet haben, spricht einer grimmig: »Schon wieder einer von dieser Sorte!«

Der Mann aber, der vom Pferd geworfen wurde, tritt la

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet