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Mercator, Mord und MöhrenOverlay E-Book Reader
Albert Baeumer, Alfred Bekker

Mercator, Mord und Möhren

Cassiopeiapress Kriminalroman um Mercator und den Selfkant

Keine Verkaufsrechte


2,99 €

Produktdetails

Verlag
BookRix
Erschienen
2018
Sprache
Deutsch
Seiten
CCXIV
Infos
CCXIV Seiten
ISBN
978-3-7368-7065-9

Kurztext / Annotation

Was hat eine Möhre mit dem Rätsel um den Mercator-Stein in der Gemeinde Gangelt zu tun, wo vor fast 500 Jahren einst der Kartograph Gerhard Mercator einen Längen- und und einen Breitengrad sich kreuzen ließ? Und warum sterben plötzlich in Gangelt Menschen eines unnatürlichen Todes? Reporter Georg Schmitz ermittelt.

Textauszug

Anno 1554


Rumpelnd rollte der Messwagen über den von Schlaglöchern übersäten Weg. Gerhard Mercator saß hinten bei den wertvollen Messinstrumenten und es tat ihm in der Seele weh, wie sein kostbarster Besitz durchgeschüttelt wurde.

"So fahr doch etwas weniger grob!", ereiferte sich der Kartograph. Müde schaute er auf die flache Landschaft, die sich noch weit bis zu seinem Ziel nach Gangelt streckte.


Seit zwei Jahren schon hatte er in Duisburg eine neue Heimat gefunden. Im Herzogtum Wilhelms des Reichen von Jülich-Kleve-Berg herrschte religiöse Toleranz und er musste dort nicht fürchten, noch einmal wegen "Lutherei" angeklagt zu werden. Sechs Monate Kerkerhaft, die auch nur auf Grund einflussreicher Fürsprache hatten beendet werden können, reichten ihm. Jetzt hatte er sein unbehelligtes Auskommen und konnte sich ganz dem Handwerk widmen, das ihn über die Grenzen seiner Heimat hinweg berühmt gemacht hatte - dem Zeichnen von Karten. Ihm war es gelungen, anhand von Längen- und Breitengraden die genaue Positionierung von Ländern, Orten und Flüssen graphisch im richtigen Verhältnis darzustellen, deren Winkeltreue die Länder erstmals so zueinander ordnete, wie es den tatsächlichen Verhältnissen entsprach.


Sein Grundgedanke: "Ein gerader Weg auf der Karte ist auch ein gerader Weg über Land", war für seine Zeit eine revolutionäre Idee. Nie zuvor war das gelungen und entsprechend zahlreich waren die Aufträge, mit denen man ihn bestürmte. Die europäischen Herrschaftshäuser hatten auch schon gierig ihre Finger nach seinen maßstabsgerechten und winkelgetreuen Land- und Seekarten ausgestreckt. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit, wenn er daran dachte, dass seine Karten oft über Krieg oder Frieden entschieden.

Tag und Nacht hätte er zeichnen können und er hatte bereits eine Reihe von Hilfskräften in seiner Werkstatt beschäftigt, die dort jedoch zumeist als Kopisten tätig waren. Und auch seine Söhne könnten hier ihr Auskommen finden, sobald sie alt genug wären. Aber Grundlage des Erfolgs war die Genauigkeit und Wirklichkeitstreue. Das war es, was die Karten von Mercator von denen so vieler anderer Kartenzeichner unterschied. Und dafür war es notwendig, genaue Messungen durchzuführen.

Gegenwärtig arbeitete Gerhard Mercator an einer neuen Karte der Deutschen Lande. Besser und genauer als all ihre Vorgängerinnen sollte sie sein. Doch dazu musste erst eine recht mühselige Vorarbeit geleistet werden.

"So fahr doch etwas langsamer!", herrschte er seinen Kutscher erneut an.

"Es sind die Pferde, Meister! Sie ziehen so!"

"Ach, so red' doch nicht einen solchen Unsinn! Es kommt nicht darauf an, dass wir das Jülicher Land durchrasen, sondern darauf, dass alles in Ruhe geschieht und die Instrumente nicht zu Schaden kommen!"

Der Kutscher hieß Johann und war in manchen Dingen etwas ungehobelt. Aber Mercator war froh, dass er diese Hilfe hatte. Mit Pferden konnte Johann vorzüglich umgehen. Und das Wichtigste war, dass er bei den manchmal recht langwierigen Messungen nicht ungeduldig wurde. Johann ließ die beiden Pferde etwas langsamer vorangehen und drehte sich um.

"Es kann nicht mehr weit bis Gangelt sein, Meister Gerardus!", sagte er, als sie gerade an dem Städtchen Heinsberg vorbeifuhren. Gerhard Mercator schätzte es, auch beim Vornamen mit der latinisierten Form angeredet zu werden. Die Form des Namens stellte ihn in gewisser Weise in eine Reihe mit den römischen und griechischen Geistesgrößen. Einen neuen Ptolemäus, so nannten ihn so manche seiner gelehrten Kollegen, weil er das Bild, das sich die Menschen durch die Karten des Ptolemäus von der Welt machten, erheblich korrigiert hatte. Es gefiel ihm, wenn man so von ihm redete.

"Na, erkennt Ihr die Gegend wieder, Meister Gerardus?", fragte Johann und wandte sich erneut seinem Herrn zu.

"Und ob!", murmelte Mercator. Ihm kam es mit einem Mal so vor, al

Beschreibung für Leser

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