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Terry Bisson

JOHNNY MNEMONIC

Ein Cyberpunk-Roman

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Produktdetails

Verlag
BookRix
Erschienen
2018
Sprache
Deutsch
Seiten
CCLXXVIII
Infos
CCLXXVIII Seiten
ISBN
978-3-7438-5647-9

Kurztext / Annotation

Johnny lebt im 21. Jahrhundert und arbeitet als Kurier. In Johnnys Gehirn befindet sich ein Chip-Implantat, in dem 320 Gigabytes Daten gespeichert sind. Johnny verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Schmuggel von Daten, und was seine Auftraggeber angeht, ist er keineswegs wählerisch. Aber sein neuester Job verursacht ihm - buchstäblich - gewaltige Kopfschmerzen: Die Informationen in seinem Implantat sind heiß; sie wurden einem mächtigen Pharma-Konzern gestohlen, und die Hintermänner wollen sie um jeden Preis zurück. Zu allem Übel ist der Chip in Johnnys Gehirn auch noch überladen und droht durchzubrennen, doch der Download-Code, mit dem sie abgerufen werden könnten, ist verschwunden. Johnnys Auftraggeber sind tot, und eine Armee von Yakuza-Killern ist ihm auf den Fersen... Mit Johnny Mnemonic schuf Cyberpunk-Legende William Gibson im Jahre 1981 eine Kultfigur des literarischen Cyberpunk. 1995 drehte der Künstler Robert Longo (Arena Brains) auf der Grundlage der gleichnamigen Erzählung (und nach dem Drehbuch von William Gibson) den spektakulärsten Cyberpunk-Film der 1990er Jahre - mit Keanu Reeves als Johnny, Dina Meyer als Jane, Ice-T als J-Bone, Barbara Sukowa als Anna Kalmann, Henry Rollins als Spider und Dolph Lundgren als Preacher. Terry Bissons Novellisierung gilt als kongeniale literarische Weiterentwicklung des Films und der Motive Gibsons.

Textauszug

  Kapitel Eins: Im Sprawl

 

 

»Ich bin hier!«, sagte Johnny - mindestens ebenso sehr zu sich selbst wie zu dem Gesicht, das sich auf dem VidiPhon abzuzeichnen begann.

Hier! Peking. Die Stadt der Lichter und die Stadt der Ideen, so vollkommen verschieden von dem verbrauchten, ausgelaugten, heruntergekommenen Amerika und dem dunklen, invertierten Sprawl. Glasstahl-Türme ragten oberhalb der Boulevards von Peking in phantastischen Formationen in den Himmel. Ihre Video-generierten Umrisse waren durch holografische Erweiterungen verstärkt, die in der Nacht leuchteten und am Tag schimmerten. Das Panorama war unglaublich schön. Johnny mochte Städte, und das war gut so, denn außer auf Bildern hatte er noch nie etwas anderes gesehen.

»Hier? Wo ist dieses Hier, Johnny?«

»Einfach hier, Ralfi. Peking. Ich sitze in einem Taxi. Im Stadtzentrum, Agnes-Smedley-Boulevard. Sie haben mich über ein Mobilphon erreicht. Ich bin auf dem Weg zum Hotel.«

»Haben Sie sie gekriegt?«

»Was gekriegt?«

»Die Aufrüstung.« Das sorgfältig modellierte Gesicht des Agenten wirkte besorgt, aber so sah Ralfi eigentlich immer aus. Johnny wusste nicht, ob er gerührt oder amüsiert sein sollte. Gleichgültig erwiderte er: »Klar...«

Das Taxi kam plötzlich heftig schlingernd zum Stehen. Johnny rutschte fast aus dem Sitz, während er mit der einen Hand seine Aktentasche und mit der anderen das VidiPhon hielt. Im gleichen Augenblick schlug jemand heftig von außen gegen das Heckfenster. Blut schmierte über die Scheibe. Die Dinge gerieten definitiv außer Kontrolle. Johnny beugte sich vor und spähte aus dem Panzerglas des Seitenfensters.

Eine tobende Ansammlung von Demonstranten strömte aus einer Seitenstraße auf den Boulevard. Ihre Gesichter waren hinter OP-Masken versteckt - entweder nur wegen des dramatischen Effekts oder aus einem Grund, den Johnny lieber nicht wissen wollte. Blechtrommeln dröhnten unter einem Wald von Stöcken, an denen Transparente hingen. Die vorderste Linie der Demonstranten trug Helme. Während sie sich näherten, wich die ihnen gegenüberstehende Doppelreihe aus Polizisten zurück, als würden alle zusammen einen rituellen Tanz aufführen, der ihnen nur allzu vertraut war.

Die meisten Transparente waren in chinesischer Sprache gehalten, aber auch arabische, russische, spanische und englische waren zu sehen:

 

STOP NAS!

GEGEN NAS!

WO BLEIBT DAS GEGENMITTEL?

 

Die Demonstranten bewegten sich wie Zombies; ihre Glieder zuckten eigenartig, und ihre wütenden Augen starrten wie die von Menschen, die bereits an der Seuche erkrankt waren. Eine Frau, die in ihrem Arm ein kleines, in eine Decke gewickeltes Kind hielt, wurde auf die Motorhaube gestoßen und rutschte auf der anderen Seite wieder hinunter, vielleicht wurde sie auch gezogen - Johnny konnte es nicht sagen.

»Was hat dieser ganze Krach zu bedeuten?«, fragte Ralfi. »Was ist da los?« Er wirkte so besorgt, als wäre er bei Johnny im Taxi, anstatt eine halbe Welt weit entfernt und definitiv in Sicherheit.

»Irgendeine Demonstration«, sagte Johnny.

»Anti-Amerikanisch?«

Johnny schnaubte. »Das hätten Sie wohl gern. Als ob sich noch irgendwer für um Amerika interessieren würde. Nein, sie demonstrieren wegen NAS, wissen Sie? Das Nerven-Attenuierung-Syndrom.«

»Dort auch schon?«

Ein Demonstrant kletterte auf die Motorhaube, ein zweiter folgte. Andere traten gegen die Seiten des Wagens.

Die Fahrzeuge hinter dem Taxi starteten ein Hupkonzert. Das Geheul ihrer Hörner und Sirenen (die in Peking nicht gesetzlich verboten waren) übertönte das Schlagen der Blechtrommeln und das monotone Protestgeschrei der Menge.

Ȇberall, Ralfi. Lesen Sie die verdammten Zeitungen. Aber sehen Sie mich nicht so besorgt an; wir haben hier

Beschreibung für Leser

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