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Der Dichter Paul FlemingOverlay E-Book Reader
Klaus-Rainer Martin

Der Dichter Paul Fleming

der Dreißigjährige Krieg und seine Reisen nach Russland und Persien -

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Produktdetails

Verlag
BookRix
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
CX
Infos
CX Seiten
ISBN
978-3-7438-9969-8

Kurztext / Annotation

Martin Luther hat zwar in den Jahren nach 1522 die Bibel ins Deutsche übersetzt. Doch an den Fürstenhöfen sprach man weiterhin Französisch, und die Kunst und die Wissenschaft bedienten sich weiterhin der lateinischen Sprache. Paul Fleming (1609 bis 1640) war einer der ersten, welche ihre Gedichte in deutscher Sprache verfassten und damit der deutschen Sprache zum Durchbruch verhalfen. Erst danach verfassten Komponisten wie Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) oder Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) ihre Werke in deutscher Sprache.

Textauszug

Vorbemerkungen

Auf dem Marktplatz des kleinen Erzgebirgsstädtchens Hartenstein steht seit 1896 ein Denkmal von Paul Flemming; nur mit seinem Namen versehen, nicht aber mit einem seiner zahlreichen Gedichte. Das Denkmal des Barockdichters hat die Zeit des Nationalsozialismus ebenso wie die Zeit des Sozialismus der DDR überlebt; - mehr noch, man feierte 1959 in Hartenstein sogar seinen 350. Geburtstag mit zwei Festtagen.

 

 

Der Dichter Paul Flemming war mir als Kind nur durch zwei Lieder bekannt.

Besonders beliebt war ein Liebeslied des Dichters Paul Flemming, der 1609, also weniger als ein Jahrzehnt vor dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, in meinem Geburtsort geboren wurde. Dieses Liebesgedicht, vertont von Joseph Gersbach, durfte ich oft mit meiner Knabenstimme in der Kirche bei Trauungen singen. Noch heute, nach über siebzig Jahren, weiß ich den Text des von mir gesungenen Liedes von Paul Fleming:

 

Ein getreues Herze wissen

Hat des höchsten Schatzes Preis

Der ist selig zu begrüßen,

Der ein treues Herze weiß.

Mir ist wohl bei höchstem Schmerz,

Denn ich weiß ein treues Herz.

 

Läuft das Glücke gleich zu Zeiten

Anders, als man will und meint,

Ein getreues Herz hilft streiten

Wider alles, was ist feind.

Mir ist wohl bei höchstem Schmerz,

Denn ich weiß ein treues Herz.

 

Sein Vergnügen steht alleine

In des andren Redlichkeit,

Hält des andern Not für seine,

Weicht auch nicht in böser Zeit.

Mir ist wohl bei höchstem Schmerz,

Denn ich weiß ein treues Herz.

 

Gunst, die kehrt sich nach dem Glücke,

Geld und Reichtum, das zerstäubt,

Schönheit lässt uns bald zurücke,

Ein getreues Herze bleibt.

Mir ist wohl bei höchstem Schmerz,

Denn ich weiß ein treues Herz.

 

Eins ist: Dasein und geschieden,

Ein getreues Herze hält,

Gibt sich allezeit zufrieden

Steht auf, wenn es niederfällt.

Mir ist wohl bei höchstem Schmerz,

Denn ich weiß ein treues Herz.

 

Nichts ist süßer, als zwei Treue,

Wenn sie eines worden sein.

Dies ist's, des ich mich erfreue,

Und sie gibt ihr Ja auch drein.

Mir ist wohl bei höchstem Schmerz,

Denn ich weiß ein treues Herz.

 

Als zweites ist mir ein geistliches Lied von 1633 bekannt, welches erstmals 1642, zwei Jahre nach seinem Tod, ins Dresdener Gesangbuch aufgenommen wurde und noch heute, wenn auch um einige Strophen gekürzt, im Evangelischen Gesangbuch (EG) von 1993 unter Nummer 368 zu finden ist:

 

  1. In allen meinen Taten

lass ich den Höchsten raten,

der aIles kann und hat;

er muss zu allen Dingen,

soll's anders wohl gelingen,

mir selber geben Rat und Tat.

 

 2. Nichts ist es spät und frühe

um alle meine Mühe,

mein Sorgen ist umsonst;

er mag's mit meinen Sachen

nach seinem Willen machen,

ich stell's in seine Vatergunst.

 

 3. Es kann mir nichts geschehen,

als was er hat ersehen

und was mir selig ist.

Ich nehm es, wie er's gibet;

was ihm von mir beliebet,

dasselbe hab auch erkiest.

 

Beschreibung für Leser

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