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Produktdetails

Verlag
Wallstein
Erschienen
2015
Sprache
Deutsch
Seiten
334
Infos
334 Seiten
22.2 cm x 14 cm
ISBN
978-3-8353-1620-1

Hauptbeschreibung

Der große Kritiker und der große Lyriker - ihre Briefe dokumentieren lebhaftes literarisches Leben.

287 Briefe schrieben sich Peter Rühmkorf und Marcel Reich-Ranicki. 1973 übernahm Reich-Ranicki das Ressort Literatur und literarisches Leben in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und rief ein Jahr später die Frankfurter Anthologie ins Leben, die er bis zu seinem Tode betreute. Damit setzte er Maßstäbe im deutschsprachigen Feuilleton. Zu den bedeutenden Autoren, die Reich-Ranicki für die Mitarbeit in der FAZ gewann, zählte Peter Rühmkorf – er schrieb für die Zeitung von 1974 bis 2006.
Es geht in diesem Briefwechsel um die Arbeit – Arbeit mit Büchern, Themen, Texten. Und es geht um Literaturgeschichte und auch Politik der alten Bundesrepublik und ihres Wandels nach 1989. Rühmkorf kündigte krachend die Arbeitsbeziehung 1995 wegen Reich-Ranickis Umgang mit dem Roman »Ein weites Feld« von Günter Grass. Nach 5 Jahren versöhnten sie sich – sie wussten beide, was sie voneinander halten sollten und wollten. Beide sind glänzende Briefeschreiber, egal worüber sie sich gerade austauschen oder worüber sie sich beim jeweils anderen beschweren, beklagen, egal ob sie loben oder schimpfen.

Hamburg, den 8. August, 74
Lieber Herr Ranicki, [...] Ich möchte anregen [für die Frankfurter Anthologie] wie Rezension zu bezahlen [...], weil ich nie was hinwichse, immer Grundlagenforschung mitliefre.

Hamburg, den 2. Februar 79
Lieber Herr Ranicki, lange keine hackentretende Post von Ihnen, was mich fast beunruhigt. Mit der Zeit gewöhnt man sich an Ihre aufmunternden Rippenstöße und Schulterschläge [...]

Frankfurt am Main, den 18. Januar 1985
Mein Lieber, Sie sind ein ekelhafter Mensch. Aber Ihr Aufsatz über Gernhardt ist vorzüglich, ja hervorragend. Er wird sehr bald erscheinen. Was weiter? Wann kommt die Auswahl der Brecht-Gedichte? [...]

Hamburg, den 28. 2. 89
Lieber Herr Ranicki, bitte noch ganz klein wenig Geduld; ich sitze gerade noch an Nachwort zu mir selbst; ab morgen, übermorgen frei für »Phänomen«, das ich Ihnen dann am 8. eigenhändig zu Füssen lege. Leider, es geht nicht anders, und grämen Sie sich nicht. [...]

Zitat aus einer Besprechung

»Marcel Reich-Ranickis Briefwechsel mit Peter Rühmkorf unterhält aufs Beste.«
(Marc Reichwein, Die Literarische Welt, 18.07.2015)

»Der Briefwechsel bietet die einmalige Chance, in eine Epoche einzutauchen, in der die literarische Öffentlichkeit noch sehr übersichtlich und abgesteckt funktionierte.«
(Marc Reichwein, Die Literarische Welt, 18.07.2015)

»In ihrem Briefwechsel schenken sich der Literaturpapst und der »Prediger mit der Schiebermütze« nichts - zu unserem Lesevergnügen«
(Thomas Feitknecht, NZZ am Sonntag, 19.04.2015)

»ein nahezu musikalisches Klangereignis«
(Volker Breidecker, Süddeutsche Zeitung, 13.04.2015)

»vorbildlich ediert und konzise kommentiert«
(Frank Schäfer, die tageszeitung, 24.03.2015)

»Ein herrliches Buch, dramatisch, lustig, eilig.«
(Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 22.03.2015)

»Verdienstvoll und spannender als mancher Krimi.«
(Walter Gödden, Westfalenspiegel, März 2016)

»scharfsinniger und dabei so pointierter Briefwechsel«
(Sarah Reul, pinkfisch.net, 06.08.2016)

»Die Korrespondenz zwischen 1967 (erst richtig ab 1974) und dem Jahr 2000 lebt von Spannungsreichtum und Lebendigkeit.«
(Jahrbuch Extremismus & Demokratie, Bd. 28 (2016))

»Man bekommt einen wunderlich neuen Blick auf die Welt der Literatur.«
(Ulrich Joost, Lichtenberg-Jahrbuch 2016)