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Produktdetails

Verlag
Aufbau digital
Erschienen
2014
Sprache
Deutsch
Seiten
95
Infos
95 Seiten
ISBN
978-3-8412-0921-4

Kurztext / Annotation

Die Obduktion der toten Corinna ergibt keine sicheren Beweise für eine Straftat. Doch Hannah Jakob glaubt nicht an einen tragischen Unglücksfall. Ganz offensichtlich sollte das Mädchen zum Schweigen gebracht werden. Nur wer steckt dahinter? Hannah ermittelt weiter im Umfeld des verschwundenen Rechtsanwalts Bleichert. Plötzlich taucht ein Scheiben auf - mit der Aufschrift: Carnifex. Jemand bezeichnet sich als 'Der Henker'!

Katharina Peters schloss ein Studium in Germanistik und Kunstgeschichte ab. Sie begeistert sich für japanische Kampfkunst und lebt mit ihren Hunden am Rande von Berlin. An die Ostsee fährt sie, um zu recherchieren, zu schreiben - und gelegentlich auch zu entspannen.

Aus der Rügen-Serie mit Romy Beccare sind »Hafenmord«, »Dünenmord«, »Klippenmord«, »Bernsteinmord«, »Leuchtturmmord«, »Deichmord«, »Strandmord«, »Fischermord«, »Schiffsmord«, »Ankermord« und »Ufermord« lieferbar.

Aus der Ostsee-Serie sind »Todesstrand«, »Todeshaff«, »Todeswoge«, »Todesklippe« sowie »Todeswall« lieferbar.

Mit der Kriminalpsychologin Hannah Jakob als Hauptfigur sind »Herztod«, »Wachkoma«, »Vergeltung«, »Abrechnung«, »Toteneis« und »Abgrund« lieferbar.

Zuletzt erschienen von ihr: »Bornholmer Schatten«, »Bornholmer Falle« und »Bornholmer Flucht«.

Mehr zur Autorin unter www.katharinapeters.com

Textauszug

2

Berg traute sich fast zwei Tage nicht aus dem Haus. Er bandagierte seinen malträtierten Finger, meldete sich krank, starrte stundenlang die Wand an und zerbrach sich den Kopf über der Frage nach den Hintergründen für den Besuch dieses seltsamen Typen; zwischendurch lugte er durch den Türspion und behielt mit einem Fernglas die Straße im Auge. Sollte er schon wieder reingelegt worden sein? Aber der Typ hatte kein Geld gewollt, sondern Antworten auf seine Fragen. Und was würde er mit ihnen anfangen? Vielleicht hatte er das Gespräch aufgezeichnet, und das dicke Ende würde noch kommen. Aber woher wusste er von Berg und seinem speziellen Interesse? In der Netz-Community waren alle anonym unterwegs. Niemand kannte seine Identität - außer Sam, dessen Vertrauten und zugleich Bergs Kontaktmann Goran sowie Eva. Angeblich, aber das musste ja nicht zutreffen. Was war zum Beispiel mit Siri, der immer den Chauffeur machte? Vielleicht wusste er mehr, als Berg ahnte. Und womöglich kursierte das Video immer noch, jemand könnte es verbreitet haben und ...

Am Donnerstagabend fuhr er den PC hoch und machte sich auf die Suche nach entsprechenden Warnungen im Netz. Zwischenzeitlich fiel ihm siedendheiß ein, dass es völlig zweitrangig war, wer warum ein Interesse an ihm entwickelt hatte - er musste jede Spur beseitigen, die in den Club und zu Eva führte und sein Interesse belegte. Er löschte alle verdächtigen Mails, Filme, Fotos und dachte sogar daran, den Papierkorb endgültig zu leeren.

Freitagmittag kam er schließlich auf die Idee, Goran zu informieren. Er schickte ihm eine Mail mit der schlichten Aufforderung, dass er mal anrufen möge. Das geschah etwa drei Stunden später.

»Was willst du denn schon wieder? Du hast dich doch erst vor ein paar Tagen ausgetobt.«

»Ich muss mit Sam sprechen.«

»Vergiss es. Der hat was anderes zu tun, als mit dir zu plaudern.«

»Ich würde es nur zu gerne vergessen.«

»Was meinst du damit?«

»Das erzähle ich Sam.«

»Hör zu ...«

»Nein, sag Sam, dass ich Besuch hatte, ziemlich unerfreulichen Besuch, und nur mit ihm darüber rede.« Damit legte Berg auf. Das klang nach ziemlich großer Klappe, aber es war die einzige Möglichkeit, so etwas wie einen kleinen Alarm auszulösen. Wenn sie darauf nicht reagierten, war das nicht mehr sein Problem.

Goran meldete sich am frühen Abend und nannte ihm die Adresse eines Lokals am Potsdamer Platz. »Fahr öffentlich«, sagte er abschließend und legte auf.

Berg schlich mit weichen Knien aus dem Haus. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann ihm das letzte Mal die Angst derart den Hals zugeschnürt hatte. Er wurde erst ruhiger, als er in der S-Bahn saß und vom üblichen Freitagabendrummel eingelullt wurde - Teenager auf dem Weg ins lange Wochenende, ein singender Obdachloser, der seine Zeitung loswerden wollte, Touristen, Event-Sucher, dazwischen müde Feierabendgesichter und ein humorloser Fahrkartenkontrolleur mit verschwitzten Händen.

Sam wartete im Dunkin' Donuts am Sony Center. Er saß an einem kleinen Tisch am Ende des schmalen Raums vor einem Karton mit einer Auswahl schreiend bunter Kuchen und winkte Berg lässig heran.

»Setz dich! Magst du ein Donut?« Er hielt ihm den Karton unter die Nase, aber Berg winkte ab. Allein der Geruch widerte ihn an. Wie konnte man nur einen solchen Scheiß in sich hineinstopfen?

»Dann nicht, aber du weißt nicht, was du verpasst.«

Doch, dachte Berg. Und ich bin froh drum.

Sam biss herzhaft ab, kaute eine Weile und behielt Berg im Auge. »Was ist mit deiner Hand passiert?«

»Der Finger ist gebrochen.«

»Aha. Und wie ist das passiert?«

»Das war der Besucher.«

»Aha. Wie unfreundlich ...« Sam kniff die Augen zusammen. »Lassen wir die Plaudereien. Du erzählst mir jetzt in allen Einzelheiten, was passier

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