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Das kabbalistische TotenbuchOverlay E-Book Reader
Lewis D. Solomon

Das kabbalistische Totenbuch

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Produktdetails

Verlag
Crotona Verlag
Erschienen
2020
Sprache
Deutsch
Seiten
300
Infos
300 Seiten
ISBN
978-3-86191-206-4

Kurztext / Annotation

Lewis D. Solomon gilt als einer der angesehensten Kabbala-Experten in den USA. Er verfügt über umfassende Kenntnisse der verschiedenen Überlieferungsstränge und ihrer modernen Repräsentanten. Die Kabbalisten haben seit vielen Jahrhunderten in zahlreichen Ländern ein umfassendes Wissen über das Mysterium von Tod und Wiedergeburt gesammelt. Solomon enthüllt in seinem tiefsinnigen Werk viele dieser teilweise lange verborgenen Lehren und weist damit nach, dass die abendländische Tradition ein Wissen über das Leben nach dem Tod besitzt, das in keiner Weise geringer einzuschätzen ist als die alte östliche Weisheitslehre. Ein Meisterschlüssel zur kabbalistischen Tradition, der zahlreiche bisher unbekannte mystische Juwelen erstmals ins Licht der Öffentlichkeit rückt.

Textauszug

Kapitel Zwei

WEGWEISER ZUM LEBEN UND STERBEN MIT DEM SPIRITUELLEN JUDENTUM

Heute, am Beginn des 21. Jahrhunderts, hat das Judentum für viele Juden seinen lebendigen Gehalt verloren.

Bei dem Begriff Judentum stehen uns normalerweise Vorschriften und Regeln vor Augen, die einzuhalten sind. Wir glauben, Judentum stünde synonym für beinahe gedankenlos abgespulte Zeremonien und Rituale. Doch die Zeremonien, Rituale und alle mit ihnen einhergehenden Regeln sind die Seitenwege des Judentums, nicht seine Hauptstraße und erst recht nicht sein Kern. Mir geht es so, dass die Rituale und Regeln, obwohl sie eigentlich dazu gedacht sind, die spirituelle Dimension des Lebens zu erschließen und anzurühren, meine spirituelle Lebendigkeit eher blockieren. Rituale und Regeln um ihrer selbst willen sind für mich kaum von Wert. Sie würgen die Spiritualität ab.

In diesem Kapitel möchte ich das Konzept des Spirituellen Judentums näher ausführen. Seine Schwerpunkte sind folgende: Die Eine Göttliche Gegenwart, das Einhalten ethischer Standards im Umgang mit anderen und das Umsetzen persönlicher Tugenden. Oder wie es der Prophet Micha vor über zweitausendfünfhundert Jahren ausgedrückt hat: "Nur Recht zu tun und treue Liebe und demütig mit deinem Gott zu wandeln!"(Micha 6,8) Wenn Sie versuchen wollen, einen Ansatz für ein "gelingendes" jüdisch orientiertes Leben und Sterben zu formulieren, wohin können Sie sich dann wenden, um Rat zu finden?

Die Thora neu betrachtet

Ich lehne die Haltung ab, wonach eine "Thora-treue" Lebensgestaltung ein Wegweiser für unseren Alltag, für Tod und Sterben sowie für die Begleitung der Seele auf ihrem Weg im Jenseits sein soll. Jüdische Fundamentalisten wollen sich einfach nicht mit der praktisch einhelligen Erkenntnis der Wissenschaftler auseinandersetzen, geschweige denn damit abfinden, dass die Thora (die Fünf Bücher Mose) dem Mose nicht auf dem Berg Sinai von Gott eingegeben wurde. Stattdessen erhielt die Thora ihre bekannte Form und ihren Umfang von unterschiedlichster menschlicher Hand. Sie ist das Ergebnis eines Entwicklungsprozesses. Die Bücher des Alten Testaments wurden zu unterschiedlichen Zeiten und von verschiedenen Schriftstellern verfasst.

Seit vierhundert Jahren stellt die kritische Bibelforschung im Pentateuch zahlreiche Duplizierungen und Wiederholungen, Abweichungen beim Gottesnamen, eine breite Vielfalt an Sprachen und Stilen sowie in den einzelnen Schriften widersprüchliche Ansichten fest.

Die Entdeckung, dass sich die Duplizierungen, angefangen mit den beiden Schöpfungsgeschichten im Buch Genesis, über weite Teile der Schrift erstrecken, führte zu der bis ins 17. Jahrhundert zurückreichenden Behauptung, die Thora habe eine eigene Kompositionsgeschichte. Insbesondere sei sie aus einer Reihe unterschiedlicher Dokumente zusammengestellt worden.

Abweichungen in den hebräischen Gottesnamen Elohim und Jahwe, die in den Fünf Büchern Mose verwendet werden, sind ein weiteres Indiz für unterschiedliche Quellen.

Drei parallele Quellen, bekannt unter der Bezeichnung E, J und P, sowie eine weitere, vierte Quelle D gaben Anlass zur sogenannten "Vierquellen-Theorie".9 Zwar streiten sich die Gelehrten leidenschaftlich über die Daten und die genaue Art der vier Quellen; die Ansicht jedoch, dass sich die Thora, wie wir sie heute kennen, aus vier Quellen speist, ist unbestritten.

So hat also die moderne kritische Bibelforschung das traditionelle Verständnis der Thora als göttliche Offenbarung an Moses untergraben. Bis heute stellt die Bibelforschung zwei fundamentale Doktrinen in Frage: Erstens die wörtliche Offenbarung und zweitens den Bund zwischen Gott und den Juden, auf dem viele traditionelle jüdische Rituale und Gesetze aufbauen.

Die Verfasser der Bibel haben Material aus unterschiedlichen Quellen miteinander verwoben - eine Sammlung von Überlieferungen, historisierenden Erzählungen und reinen Fantasieg

Beschreibung für Leser

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