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„Es ist gut, Zweifel zu haben…“Overlay E-Book Reader
Dietrich Stahlbaum

„Es ist gut, Zweifel zu haben…“

Zeitkritische Beiträge: Essays, Kommentare, Aufsätze, Vorträge, Reportagen, Reflexionen, Bilder

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Produktdetails

Verlag
BookRix
Erschienen
2012
Sprache
Deutsch
Seiten
CXXVII
Infos
CXXVII Seiten
ISBN
978-3-86479-264-9

Kurztext / Annotation

Dies ist eine Fortsetzung von Dietrich Stahlbaums drittem eBook 'DIES UND DAS' (BookRix 1/2010). Wieder sind es Notizen, die der Autor hier zusammengestellt hat, Kritiken, Aufzeichnungen aus den letzten 50 Jahren, unter anderem eine (Bild-Text-) Reportage über den einfallsreichen Widerstand bretonischer Fischer und Bauern gegen Atomkraftwerkspläne an der Atlantikküste, der Bericht 'Eine Reise nach gestern' über die Einweihung einer Gedenktafel für den schlesischen Dichter Ernst Schenke in seinem Geburtsort durch den polnischen Bürgermeister, polnische Bürger*innen und deutsche Heimatvertriebene, Beitrag zur Völkerverständigung, Vorträge, Quergedachtes, Versuch, an den Fundamenten unseres (westlichen) Denkens zu rütteln - ein Spektrum hochaktueller Themen. Vollständig überarbeitete Neuauflage mit aktualisiertem Layout und weiteren Bildern.

Textauszug

ASPEKTE EINER ÖKOLOGISCHEN POLITIK Essay 1988

 1.1. Ist es bereits zu spät? Ist die Zerstörung unserer Erde schon zu weit fortgeschritten, um ein Verschwinden der Gattung Mensch noch verhindern zu können?

Immer mehr Tier- und Pflanzenarten sterben aus. Auf der nördlichen Erdhalbkugel sind ganze Wälder krank. Und dort, wo ein Überleben der Bäume noch möglich wäre, in den Tropen, werden die Regenwälder durch radikalen Raubbau vernichtet, jährlich eine Fläche fast so groß wie die Bundesrepublik. Während in unseren Breiten Lufttemperatur und Niederschlagsmenge von Jahr zu Jahr zunehmen, versteppen, verkarsten, vertrocknen immer größere Gebiete im nördlichen Afrika, in Arabien, in Zentralasien, in den USA und in der UdSSR. Die Wüsten breiten sich aus. Das Loch im Ozongürtel über der Antarktis weitet sich aus; es ist bereits so groß wie Nordamerika. Eine Klimakatastrophe kündigt sich an: der Treibhauseffekt. Luft, Wasser, Boden sind global vergiftet und verseucht, Futter- und Lebensmittel denaturiert, die pflanzlichen durch Chemie und Gentechniken, die tierischen (Fleisch, Milch, Eier u. dgl.) zusätzlich durch pharmakologische Eingriffe, die am lebenden Tier, besonders in den Massentierställen, vorgenommen werden.

Jahr für Jahr wird allein in der Bundesrepublik eine Fläche von der Größe des Bodensees durch Asphalt und Beton versiegelt: unsere natürliche Umwelt...

 

"Überall, wo der Weiße Mann die Erde berührt hat, ist sie wund." Eine alte Indianerin.

 

Industrielle Gewalt. Die Produktivkräfte, die der Weiße Mann entfesselt hat, sind in Destruktivkräfte umgeschlagen. Der gekaufte - nicht der freie - Intellekt bestimmt den Kurs der wissenschaftlich-technischen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklung. Er bestimmt ihn nach der Logik des Profits; während der bürokratische Sozialismus, ganze Regionen von Ökosystemen zerstörend, vor allem in Sibirien, hinter dem Kapitalismus herläuft.

 

Diese Beschreibung ließe sich fortsetzen; aber wissen wir das nicht längst? - und verhalten uns dennoch so, als wüssten wir nichts... So groß ist die Angst?

Belastende Gedanken werden wir nicht dadurch los, dass wir sie, wie die Gedanken an den eigenen Tod, wann immer sie auch auftauchen, sofort wieder aus dem Bewusstsein verdrängen. Wenn wir also das Ende unserer Gattung durch einen ökologischen Kollaps, eine atomare Katastrophe oder durch die Gen-Techno"bombe" für unabwendbar halten, dann gibt es nur noch seelsorgerische Probleme. Dann brauchen wir uns nur noch um den geistlichen bzw. psychotherapeutischen Beistand zu kümmern. Vielleicht bleiben ja einige wenige von uns, wie von den Dinosauriern die Quastenflosser, übrig.

 

Wir verhalten uns wie Autofahrer, die bei dichtem Nebel ihre Augen schließen, das Gaspedal durchtreten, um da schneller hindurch zu kommen, und das Weitere dem Lieben Gott oder einem Schutzengel überlassen. Falls es dann noch ein Erwachen aus der Narkose gibt, heißt es: Der Nebel war daran schuld.

 

Wenn wir entgegen allem bisher Gesagten noch einen Funken Hoffnung haben, weil es nicht nur irreversible Entwicklungen gibt, die unausweichlich zur Selbstvernichtung ihrer Verursacher führen, sondern auch Sprünge, Quantensprünge, unvorhersehbare Geschehnisse, Prozesse, die unserer linear-mechanischen Logik widersprechen, - die Kernphysik lehrt, dass es sie gibt, dann haben wir keinen Grund zur Resignation.

Wir sind durch unser Verhalten, durch unsere Lebensweise für die Ausplünderung und Zerstörung des Planeten Erde mit verantwortlich. Deshalb ist es, unabhängig davon, wie wir unsere eigenen Überlebenschancen einschätzen, eine Frage der Selbstachtung, ob wir wenigstens versuchen, und zwar mit aller uns Menschen möglichen Ausdauer und Intelligenz, das industrielle Gewaltpotential abzubauen, indem wir unsere expansionistische, aggressive, destruktive Produktions- un

Beschreibung für Leser

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