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Karl O. Kagel

Geschenksendung, keine Handelsware

Chronik einer langen Flucht

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Produktdetails

Verlag
AtheneMedia-Verlag
Erschienen
2014
Sprache
Deutsch
Seiten
316
Infos
316 Seiten
ISBN
978-3-86992-225-6

Kurztext / Annotation

Im August 1988 gelang einem Hochschul-Medizinprofessor der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald mit seiner Familie eine spektakuläre Flucht aus der DDR in den Westen. In ungewöhnlicher Offenheit schildert dieser in 'Geschenksendung, keine Handelsware' in eindrucksvoller Weise das Leben, Erleben und Überleben im sozialistischen Alltag der Deutschen Demokratischen Republik - auch STASI-Bespitzelungen in Wissenschaft und Medizin, die filmreife Flucht, die Wende und den Mauerfall und die Nachwendezeit. Eine Arztbiographie so ganz anderer Art. - hochspannend und informativ: ein zeithistorisches Dokument. - -

Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Otto Kagel wurde in Greifswald geboren, wo er auch die Schule besuchte und Medizin studierte. Als Facharzt für Chirurgie und Radiologie wirkte er bis 1988 als Hochschullehrer an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Im August 1988 gelang ihm mit seiner Familie dann eine spektakuläre Flucht in den Westen. In ungewöhnlicher Offenheit schildert er in 'Geschenksendung, keine Handelsware' das Leben, Erleben und Überleben im sozialistischen Alltag, die filmreife Flucht mit der ganzen Familie, die Wende und die ereignisreiche und hochspannende Nachwendezeit bis zur Gegenwart.

Textauszug

Vorwort

"Geschenksendung, keine Handelsware" - so mussten Päckchen und Pakete, die millionen- und abermillionenfach von West nach Ost - von Westdeutschland nach Ostdeutschland, also von der Bundesrepublik Deutschland (BRD) in die Deutsche Demokratische Republik (DDR) - und umgekehrt verschickt wurden, deklariert sein. So wollte es die DDR.

Vom 8. Mai 1945 bis zum 9. November 1989 waren das vierundvierzig Jahre, sechs Monate und ein Tag. Vierzig Jahre existierte die DDR. Mit der Anzahl der Tage gerät man rasch ins Schlingern - die Schaltjahre.

Bevor aber diese DDR zu existieren begann, ist sie frühzeitig gescheitert - frühzeitig in historischen Dimensionen. Sie machte ihrem Namen, Deutsche Demokratische Republik, keine Ehre, wohl brachte sie aber durch ihre Ideologie reichlich Schande: Diktatur des Proletariats. Diese Ideologie hat Menschen manipuliert, ideologisch missbraucht, entmutigt, erniedrigt, erpresst, verfolgt, eingesperrt und sogar getötet. Sie hat versucht, vierzig Jahre lang etwa 17 Millionen Menschen zu diktieren. Sie hat Lebensläufe beeinflusst, geprägt, verändert und zerstört - und hat doch verloren. Gescheitert ist die DDR-Ideologie, weil sie ihrem eigenen Anspruch nach einer humaneren Gesellschaft nicht gefolgt ist. Die Blätter des Geschichtsbuches beginnen, das Geschehene zu verwehen und zu beschönigen.

Wie aber Menschen lebten und leben mussten, überleben mussten und überlebten, und vor allen Dingen auch überlebt haben, ohne sich dem SED-Regime angedient zu haben, soll den Seiten des Geschichtsbuches zugefügt werden.

Nach anfänglich eher normaler Nachkriegsentwicklung ohne Marshall-Plan scheiterte im Osten das Experiment Sozialismus. Der Mauerbau 1961 konnte daran nichts ändern, nur das Ende verzögern. Es wurde eine lange Agonie. Vielen ist der Traum, das Ende der DDR zu erleben, nicht in Erfüllung gegangen. Sie sind einfach gestorben und haben die Hoffnung mit ins Grab genommen. Auch ihrer soll gedacht sein.

Die eigene Biographie ist nur ein roter Faden. Im Lichte der Motivation einer langen Flucht ist das Erlebte eine Biographie des gescheiterten Sozialismus unter autobiographischer Navigation.

Für mich endete die Biographie des Sozialismus durch unsere illegale und vor allem erfolgreiche Flucht aus der DDR - am 26. August 1988. Wir ahnten nicht, dass dieser Sozialismus fünfzehn Monate später Geschichte sein könnte - am 9. November 1989 fiel die Mauer.

In diesem Jahr erinnern wir uns nun des berüchtigten 13. August 1961, des 50. Jahrestages der Errichtung der Berliner Mauer, dem Synonym für die endgültige Teilung Deutschlands, die keine endgültige wurde und die für unendliches Leid und tragische Einzelschicksale in der DDR steht.

Auch in dieser Hinsicht ist "Geschenksendung, keine Handelsware" eine Erinnerung und Mahnung zugleich.

Karl O. Kagel Lübeck, 2011


August 1997 im ICE

Die Schüsse an der Mauer sind verhallt - am 9. November 1989. Und doch wird heute der 13. August 1961 wieder gegenwärtig - 28 Jahre hat die Mauer gestanden. Dagegen ist ihr Verschwinden i

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