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Ein Sommer, der bleibt
Peter Kurzeck

Ein Sommer, der bleibt

Peter Kurzeck erzählt das Dorf seiner Kindheit

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Produktdetails

Verlag
Supposé
Sander, Klaus
Erschienen
2007
Sprache
Deutsch
Infos
142 mm x 134 mm
ISBN
978-3-932513-85-5

Hauptbeschreibung

Hören und Sprechen nicht als Derivat des Geschriebenen zu begreifen, sondern ihm als eigenständiger Form Gehör zu verschaffen - das war von Anfang an das besondere Anliegen von supposé.
Mit "Ein Sommer, der bleibt" gehen wir auf diesem Weg einen bedeutenden Schritt weiter: In langen Gespräch-Sessions haben supposé-Betreiber Klaus Sander und der Schriftsteller Peter Kurzeck das bislang weitgehend mit Wissenschaftlern und Philosophen entwickelte Produktionsverfahren der freien Erzählung für die Literatur angewandt. Herausgekommen ist ein Roman, der ausschließlich in akustischer Form existiert.

Das Dorf Staufenberg im Landkreis Gießen liegt auf einer Felskuppe. Hoch oben die alte Burg. Wenn der böhmische Flüchtlingsjunge Peter vom Turm ins Tal blickt, kommt ihm das wogende Korn vor wie das Meer, das er nicht kennt, sich aber immer wieder vorstellen muss, und die Flugameisen, die nur hier und nur an wenigen, Jahr für Jahr wiederkehrenden Tagen Hochzeit feiern, erzählen ihm vom Sommer, der kommt. Er sieht die Menschen im Dorf, von denen er nun selbst einer ist, und er sieht all die Wege, die vom Dorf wegführen: in die Weite des Tals vor dem Autobahnbau, zur Lahn und den Lahnwiesen, wo er mit den anderen Kindern spielt und einmal fast sein Taschenmesser verliert, zur Mühle, wo er mit seiner Mutter um ein Säckchen Mehl bittet, zum Rex-Filmtheater Lollar und zur Buderus-Hütt, dem großen Eisenwerk, nach Gießen zum Papierwarenhändler und zum Teufelslustgärtchen, und nicht zuletzt nach Frankfurt, wohin er später mit seinem Freund Eckart in den großen glitzernden Amischlitten der GIs trampt.

Vergleichbar der improvisierten Vortragskunst der legendären schwarzen Bluessänger, die er in den 1960er Jahren in hessischen Army-Clubs gehört hat, gerät Peter Kurzeck aus dem Gespräch mit Klaus Sander heraus ins Erzählen, und so finden die beiden zu einer neuen Form des Romans: ein Text, der erst während der Rede, während der Aufnahme, im Schnitt entsteht, ohne Buchvorlage oder Manuskript - eine Beschwörung.
In "Ein Sommer, der bleibt" fügt sich ein Kaleidoskop an Geschichten zu einem detailreichen Bild von Nachkriegsdeutschland und früher Bundesrepublik, entspinnt sich aus einer Kindheit im Dorf Staufenberg ein exemplarisches Leben, in dem die Kunst der Erinnerung in eins fällt mit der Kunst der Literatur.

Kurztext / Annotation

Box mit 4 Audio-CDs, 290 min. und Booklet, 8 S.
Ausgezeichnet als "Hörbuch des Jahres" (hr2-Hörbuchbestenliste und Börsenverein des Deutschen Buchhandels) ***
Buch der Woche (Deutschlandfunk Büchermarkt) *** Platz 1 der hr2-Hörbuchbestenliste *** Hörbuch der Woche (Bayerischer Rundfunk)

Inhaltsverzeichnis

CD1
Das Dorf meiner Kindheit
Vor der Haustür der Tag
Das Licht im Dorf und die Vielfalt der Welt
Ich bin im Juni geboren
Als ich sechs war
In der Schule
Der Blick aus dem Fenster
An die Diefebach
Flüchtlingsfamiliengemeinschaftswohnungen
Nach Gelnhausen
Ein böhmischer Weihnachtsbaum
Vor dem Schaufenster
Am Anfang des Sommers
Baden an der Lahn
Durst

CD2
Kalte Fleischwurst
Mein Hund Rolf
Die amtliche Hundesteuer
Weite Wege
Das verschwundene Tal
Sichtblenden
Ameisenhochzeiten
Die Autobahn
Billige Markenbutter
Einkaufsfahrten
Vom Feld auf die Hütt und zehn Jahre eher sterben
Die alten Leute im Dorf
Am Hoftor
Die Amis
Im Teufelslustgärtchen
Fußgängerzone
Ami-Zahltag

CD3
Keine Kirche im Dorf
Die Kirche von innen auffressen
Maiandachten
Flüchtlingsbaracken und Behelfsheime
Das Mohnmühlchen
Das Mehlsäckchen
Hypnotisieren lernen
Afrika
Schwarzwaldhaus
Das rote Zauberglas
Rex-Filmtheater Lollar
Das erste Auto im Dorf
Vom Klempner zum Gastwirt
Flüchtlingswärmflaschen
Das verlorene Taschenmesser

CD4
Für meinen Vater ein Rezept
Auf dem Heimweg
Straßenlampen
Die Theaterschneiderin
Der Bücherbus
Die Bücher im Dorf
Bücher, die ein Leben lang reichen
Schlittenfahrten
Waschtage
Strohsäcke
Amipritschen und Heuwagen
Die Dreschmaschine

Besprechung

"Ein literaturhistorisches Ereignis" (DIE ZEIT) *** "Eine mündliche Erzählung in betörendster Form. Ein faszinierendes Gesamtkunstwerk. (DER SPIEGEL) *** "DER Meilenstein in der noch jungen Geschichte des Hörbuchs!" (rbb radioeins) *** "Eines der spannendsten literarischen Projekte der Gegenwart." (Denis Scheck) *** "Eine artistische Meisterleistung sondergleichen. Medial und gattungsgeschichtlich etwas völlig Neues - im Moment des Entstehens schon historisch!" (Hubert Winkels) *** "Von der ersten Sekunde an ist es wie ein großer starker Sog, dem man sich nicht entziehen kann: wahrhaft grandios." (Deutsche Welle) *** "Dieses Meisterwerk der Erzählkunst macht das Zuhören zu einer beglückenden Offenbarung." (hr2-Hörbuchbestenliste) *** "Ein Meisterstück mündlicher Literatur, eine Feier der spontanen Erinnerung. Das erste Hörbuch im eigentlichen Sinne." (stern) *** Ein vor dem Mikrofon improvisiertes Wunderwerk" (Der Tagesspiegel) *** "Eine echte Weltverzauberung!" (Journal Frankfurt) *** "Eine große Feier des Augenblicks und seiner, unserer, Vergänglichkeit." (Volltext) *** "Berührend, beeindruckend, schlicht: großartig" (Frankfurter Rundschau)