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Produktdetails

Verlag
HarperCollins
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
560
Infos
560 Seiten
ISBN
978-3-95967-896-4

Kurztext / Annotation

Ein neuer Fall für Sara Linton und Will Trent

Zwei gewaltige Explosionen reißen Gerichtsmedizinerin Sara Linton und ihren Partner, Special Agent Will Trent, aus der sommerlichen Idylle. Sie sind geübt darin, in Notsituationen zu helfen. Doch als sie an diesem Tag den Sirenen folgen, führt ihr Instinkt sie mitten hinein in das dunkle Herz einer mächtigen Neonazi-Gruppierung. Zu spät erkennt Sara, dass sie direkt in eine Falle läuft.
Will kann nur noch hilflos zusehen, wie Sara zur Gefangenen wird. Jetzt muss er alles riskieren und verdeckt ermitteln. Denn die Spuren des FBIs lassen keine Zweifel: Der Anführer des Netzwerks geht für seine Zwecke über ein Meer aus Leichen. Kann Will Sara finden, bevor es zu spät ist?



Karin Slaughter ist eine der weltweit berühmtesten Autorinnen und Schöpferin von über 20 New York Times-Bestseller-Romanen. Dazu zählen »Cop Town«, der für den Edgar Allan Poe Award nominiert war, sowie die Thriller »Die gute Tochter« und »Pretty Girls«. Ihre Bücher erscheinen in 120 Ländern und haben sich über 40 Millionen Mal verkauft. Ihr internationaler Bestseller »Ein Teil von ihr« ist 2022 als Serie mit Toni Collette auf Platz 1 bei Netflix eingestiegen. Eine Adaption ihrer Bestseller-Serie um den Ermittler Will Trent läuft derzeit erfolgreich auf Disney+, weitere filmische Projekte werden entwickelt. Slaughter setzt sich als Gründerin der Non-Profit-Organisation »Save the Libraries« für den Erhalt und die Förderung von Bibliotheken ein. Die Autorin stammt aus Georgia und lebt in Atlanta. Mehr Informationen zur Autorin gibt es unter www.karinslaughter.com

Textauszug

PROLOG

Michelle Spivey lief durch den hinteren Teil des Ladens und suchte hektisch sämtliche Gänge nach ihrer Tochter ab. Panische Gedanken jagten ihr durch den Kopf: Wie konnte ich sie nur aus den Augen verlieren? Ich bin eine schreckliche Mutter! Mein Baby ist von einem Pädophilen oder einem Mädchenhändler entführt worden! Soll ich den Sicherheitsdienst benachrichtigen oder die Polizei oder ...

Ashley.

Michelle blieb so abrupt stehen, dass ihr Schuh auf dem Boden quietschte. Sie holte tief Luft und versuchte, ihren Herzschlag zu beruhigen. Ihre Tochter wurde nicht in die Sklaverei verkauft. Sie stand bei den Make-up-Artikeln und testete Pröbchen.

Die Erleichterung löste sich ebenso schnell in nichts auf wie die vorherige Panik.

Ihre elfjährige Tochter.

Beim Make-up.

Nachdem sie Ashley erklärt hatten, sie dürfe unter gar keinen Umständen vor ihrem zwölften Geburtstag Make-up tragen und auch dann nur Rouge und Lipgloss, egal, was ihre Freundinnen taten, Ende der Diskussion.

Michelle presste die Hand auf die Brust. Sie ging langsam den Gang hinauf, um sich Zeit für die Rückverwandlung in einen vernünftigen, logisch denkenden Menschen zu verschaffen.

Ashley wandte Michelle den Rücken zu, während sie sich Lippenstiftfarben ansah. Sie drehte die Stifte mit einer routinierten Bewegung aus dem Handgelenk auf, denn wenn sie bei ihren Freundinnen war, probierte Michelle natürlich all deren Make-up-Sachen aus, und sie schminkten sich gegenseitig, denn das taten Mädchen nun einmal.

Manche Mädchen jedenfalls. Michelle hatte diesen Drang, sich herauszuputzen, nie verspürt. Sie erinnerte sich noch an das Gekreische ihrer Mutter, als Michelle sich geweigert hatte, sich die Beine zu rasieren. So wirst du nie Strumpfhosen tragen können!

Michelles Antwort: Gott sei Dank!

Das war Jahre her. Ihre Mutter war längst tot. Michelle war eine erwachsene Frau mit einem eigenen Kind, und wie jede Frau hatte sie sich geschworen, nicht die Fehler ihrer Mutter zu wiederholen.

Hatte sie es übertrieben?

Bestrafte sie ihre Tochter etwa mit ihrer burschikosen Haltung? War Ashley in Wirklichkeit alt genug für Make-up? Und nur weil sie selbst kein Interesse hatte an Eyelinern, Bronzern und all dem, was sich Ashley sonst noch stundenlang auf YouTube ansah, verwehrte sie ihrer Tochter den für gewisse Jugendliche typischen Übergang vom Mädchen zur Frau?

Michelle hatte über die Meilensteine in der Entwicklung Heranwachsender geforscht. Elf war ein wichtiges Alter, ein sogenanntes Benchmark-Jahr, der Punkt, an dem Kinder rund fünfzig Prozent ihrer Macht erlangt hatten. Man musste anfangen, mit ihnen zu verhandeln, statt sie einfach nur herumzukommandieren. Was theoretisch betrachtet nachvollziehbar war, in der Praxis jedoch entsetzlich.

»Oh!« Ashley entdeckte ihre Mutter und steckte den Lippenstift hektisch in die Auslage zurück.

»Schon gut.« Michelle strich das lange Haar ihrer Tochter nach hinten. All die Shampooflaschen in der Dusche, Conditioner und Seifen und Feuchtigkeitsgels, während Michelles einzige Schönheitspflege aus wasserfester Sonnencreme bestand.

»Sorry.« Ashley wischte über den Lipgloss auf ihrem Mund.

»Er ist hübsch«, sagte Michelle.

»Wirklich?« Ashley strahlte sie auf eine Weise an, die Michelle in jeder Faser ihres Herzens berührte. »Hast du die hier gesehen?« Sie meinte das Sortiment an Lipgloss. »Sie haben einen, der getönt ist, der hält angeblich länger. Aber der hier ist mit Kirscharoma, und Hailey sagt, die ...«

Lautlos ergänzte Michelle: ... Jungs mögen ihn lieber.

Die diversen Liam-Hemsworth-Poster an der Wand von Ashleys Zimmer waren ihr nicht entgangen.

»Welcher gefällt dir am besten?«, fragte Michelle.

»Hm ...« Ashley zuckte mit den Achseln, aber es gab nicht viel, wozu eine Elfjährige

Beschreibung für Leser

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